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#1 Makler in Hannover

Panoramablick über Bückeburg – Rathaus, Maschsee und Skyline

Überblick, Epochen & Ereignisse

Geschichte von Bückeburg

Von der Altstadt bis Kleefeld, von Linden bis Kirchrode: Bückeburg verbindet Kultur, Hochschulen und Arbeitgeber mit hoher Lebensqualität – urban, grün, gut angebunden.

Interessantes in Bückeburg

Entdecken Sie ausgewählte Beiträge, Analysen und Listen – kompakt & übersichtlich.

Bückeburg auf der Karte – Orientierung

Kompakte Orientierung Zentrum, Grünräume, Verkehr und Freizeitorte.

Zentrum
– Alltag, Einkauf & Versorgung.

Grünräume
– Parks, Wälder, Naherholung.

Verkehrsknoten
– Bahnhof/Bus, Hauptachsen.

Freizeit & Kultur
– Sport, Bühnen, Museen.

Vorgeschichtliche Zeit

Epochen, Ereignisse & Entwicklungen – kompakt erklärt. Epochen, Ereignisse & Entwicklungen – kompakt erklärt. Stadt am Wasser mit viel Grün: Eilenriede, Maschsee, Leineaue – plus kurze Wege in die Innenstadt.

Frühzeit & erste Erwähnungen
– archäologische Spuren, frühe Siedlungen, erste Urkunden.

Namensdeutung & Zugehörigkeiten
– Herkunft des Ortsnamens, Herrschaften, Ämter.

Wandel bis heute
– Wirtschaft, Infrastruktur, Bevölkerung und Alltagsleben.

Leineaue & Stadtraum Adelebsen

Mittelalter

Epochen, Ereignisse & Entwicklungen – kompakt erklärt. Epochen, Ereignisse & Entwicklungen – kompakt erklärt. Starke Arbeitgeber, hervorragende Ausbildung und Forschung von Medizin bis Maschinenbau.

Frühzeit & erste Erwähnungen
– archäologische Spuren, frühe Siedlungen, erste Urkunden.

Namensdeutung & Zugehörigkeiten
– Herkunft des Ortsnamens, Herrschaften, Ämter.

Wandel bis heute
– Wirtschaft, Infrastruktur, Bevölkerung und Alltagsleben.

Leineaue & Stadtraum Alfeld Leine

Bückeburg kompakt – Orientierung & Einordnung

Wir kennen Bückeburg – kurze Wege, starke Quartiere, viel Grün.

Als Immobilienprofis vor Ort ordnen wir Bückeburg alltagsnah ein: Mikrolagen, Wege im Alltag, Grünräume und Anbindung. Ob Eigentum, Kapitalanlage oder Miete – unsere Einordnung hilft bei Quartierswahl und Entscheidung.

Warum Bückeburg im Alltag überzeugt

  • CheckmarkÜbersichtliche Wege im Alltag
  • CheckmarkVerschiedene Wohnlagen – vom ruhigen Quartier bis zur zentralen Lage
  • CheckmarkGrün- und Freiräume in der Umgebung
  • CheckmarkGute Erreichbarkeit von Einkauf, Kita & Schule
  • CheckmarkAnbindung per Straße und (falls vorhanden) ÖPNV
  • CheckmarkLokales Vereinsleben & Angebote
  • CheckmarkOptionen für Miete, Kauf & Kapitalanlage

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Die Bückeburg

Adolf VI. Graf von Schauenburg und Holstein-Pinneberg ließ nahe den schon länger bestehenden, kleinen Siedlungen Sutherem und Jetenburg um das Jahr 1300 eine Wasserburg errichten. Die Benennung erfolgte nach der schon um 1181 verfallenen Alten Bückeburg im nahe gelegenen Obernkirchen, der Burg der Grafen des Bukkigaus. Anfänglich bestand die Befestigungsanlage nur aus einem Wehrturm und Wirtschaftsgebäuden, vor denen sich im Laufe der Zeit eine kleine Siedlung entwickelte. Die 1304 erstmals erwähnte Bückeburg sowie Sutherem und Jetenburg sind die Keimzellen der heutigen Stadt. Nach und nach ließen sich rund um die Burg Bauern, Handwerker und Lehnsleute der Schaumburger Grafen nieder. 1365 erhielt Bückeburg das Fleckenrecht. In dieser Zeit entstanden vier Burgmannshöfe: an der Langen Straße (heute: Landesmuseum), am Sablé-Platz (heute: Hubschraubermuseum), an der Trompeterstraße (nur noch ein Torbogen ist erhalten) und der vierte an der Stelle der heutigen Stadtkirche. Der mit Wall und Graben gesicherte Flecken wuchs in den nächsten drei Jahrhunderten nur schleppend. Seit 1498 residierte dort Graf Johann IV., der 1510 die Marienkirche errichten ließ, die aber nach dem Brand von 1541 nicht wieder aufgebaut wurde. Graf Otto IV. ließ in der Mitte des 16. Jahrhunderts die Wasserburg zum vierflügeligen Schloss Bückeburg umgestalten. Der Flecken vor dem Schloss hatte im Jahr 1561 gerade einmal etwa 300 Einwohner, 40 Jahre später waren es rund 500.(S. 2)(S. 120f)(S. 2)(S. 59)
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Erster Wachstumsschub

Das Bild änderte sich mit Graf Ernst zu Holstein-Schaumburg (später Fürst Ernst), der im Jahr 1607 Bückeburg zu seiner ständigen Residenz machte. Seither ist die Entwicklung der Stadt eng mit der des Hauses Schaumburg verknüpft. Unter Ernst wurde das Schloss ein weiteres Mal umgebaut und mit dem Hofkammergebäude samt Marstall, Ballhaus und Schlosstor erweitert. Die Neue Straße, die Sackstraße und die südliche Bahnhofstraße entstanden, die Straßen wurden gepflastert. An der Schulstraße entstand die Knabenschule (heute: Stadtbücherei), nicht weit vom Schlosstor das alte Rathaus (Vorgängerbau des heutigen Rathauses) und das gegenüberliegende Renthaus (heute: Stadthaus). An der Hauptverbindungsachse, welche die gut gesicherte Stadtfestung durchzog, wurden zu dieser Zeit Torhäuser gebaut: im Westen im Bereich Mindener Straße/Lange Straße das Untere Tor (auch Mindener Tor), im Osten das Obere Tor im Bereich Obertorstraße/Lange Straße. Zwei Daten markieren den Höhepunkt von Bückeburgs Entwicklung in dieser Zeit. Im Jahr 1609 verlieh Ernst dem Flecken das Stadtrecht. Auf damals noch freier Ackerfläche wurde in den Jahren 1611 bis 1615 die Bückeburger Stadtkirche errichtet. Sie gilt als zweites nach der Reformation gebautes protestantisches Gotteshaus überhaupt.(S. 62)(S. 121)(S. 2–12)
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Dreißigjähriger Krieg

Während des Dreißigjährigen Krieges kam es in Bückeburg zu Einquartierungen von Söldnertrupps. Das Ausmaß war geringer als in der Nachbarstadt Rinteln. Bückeburg überstand den Krieg halbwegs unbeschadet, eine Zeit lang als Außenstelle der Festung Minden. Eine Kriegsfolge war, dass die bisherige Grafschaft Schaumburg zweigeteilt wurde: Ihr nördlicher Teil wurde zur Grafschaft Schaumburg-Lippe, weil seit Philipp I. Adlige aus einer Nebenlinie des Hauses Lippe in der Herrschaft folgten, die die Stadt erneut zur Residenz wählten.(S. 5 f.)
Natur & Grün – Eilenriede, Maschsee, Leineaue

Barock und Aufklärung

Mit der architektonischen Prachtentfaltung wie unter Graf Ernst war es zwar vorbei, dafür blühte in den folgenden 150 Jahren das geistige Leben auf. Der Denker der Aufklärung, Voltaire, war Gast am Bückeburger Hof; der Philosoph Thomas Abbt, der Theologe und Philosoph Johann Gottfried Herder sowie der Musiker und Komponist Johann Christoph Friedrich Bach lebten in der Stadt. Eine wichtige Figur dieser Zeit war Graf Wilhelm. Der Militärtheoretiker ließ im Steinhuder Meer die Festung Wilhelmstein und im Schaumburger Wald das Jagdschloss Baum und sein Mausoleum als Stufenpyramide errichten. Die zweite Frau seines Nachfolgers Philipp II., Gräfin Juliane, holte den hessischen Arzt Bernhard Christoph Faust als Leibarzt und Hofrat nach Bückeburg, der sich um die Gesundheit der Landbevölkerung Verdienste erwarb. Die Stadt profitierte von dieser kulturellen Blüteperiode durch die Anwesenheit zahlreicher zahlungskräftiger Bewohner ökonomisch.(S. 7 ff.) 1787 besetzte die Landgrafschaft Hessen-Kassel im Bückeburger Streit das Land, konnte aber durch kurhannoversches und preußisches Eingreifen zum Rückzug gezwungen werden.
Stadtteile in Achim – Überblick & Einordnung

Zweiter Wachstumsschub

Aus der Zeit Napoleons und des Wiener Kongresses ging Schaumburg-Lippe unter Georg Wilhelm, dem bis 1807 noch minderjährigen Sohn von Philipp II. und Juliane, ohne jede territoriale Erweiterung hervor. Dafür führte dieser nunmehr den Fürstentitel im Zusammenhang mit dem Beitritt des Landes zum napoleonischen Rheinbund. Sein wirtschaftliches Geschick legte die Grundlage dafür, dass das bis dahin finanzschwache Haus Schaumburg-Lippe unter seinen Nachfolgern ein „steinreiches Unternehmen“ wurde.(S. 11) Georg Wilhelm beteiligte sich mit einer Million Reichstaler (über einen Kredit finanziert) am Bau der Bahnstrecke Minden–Hannover, die daraufhin am Stadtrand Bückeburgs vorbeigeführt wurde. Das Empfangsgebäude des Bahnhofs im Rundbogen-Stil (von Julius Eugen Ruhl) und der Schlosskomplex wurden durch die herrschaftlich breite Bahnhofstraße miteinander verbunden. Der einstige Stadtwall hatte seine Funktion eingebüßt, die Stadt war über ihn hinaus gewachsen. Der weithin sichtbare Idaturm auf dem Harrl entstand 1847. Georg Wilhelm ließ ihn auf Bitten seiner Gattin Ida errichten, damit die Ärmsten der Armen Lohn und Brot hatten. Noch kurz vor seinem Tod wurde 1858 der Grundstein für das Krankenhaus Bethel gelegt, eine Stiftung der Beamtentochter Luise von Vincke.(S. 127) Unter seinem Nachfolger Adolf Georg wurden zwischen 1861 und 1875 die drei Stadttore und der Brunnen auf dem Marktplatz abgerissen, ein Tribut an den zunehmenden Verkehr.(S. 13) 1867 wurde Bückeburg preußische Garnison. Zwischen Ulmenallee und Bergdorfer Straße entstand in den Folgejahren die Jägerkaserne für das Westfälische Jägerbataillon Nr. 7, die „Bückeburger Jäger“, deren Name in den Bezeichnungen zweier Orchester weiterlebt. Nicht weit davon entfernt wurde in den Jahren 1874 bis 1876 an der Ulmenallee das Gymnasium Adolfinum errichtet. Im Todesjahr Adolf Georgs (1893) begannen zwei weitere Großbauprojekte. Das Schloss wurde erheblich erweitert und erhielt seine heutige Gestalt. Gegenüber dem Krankenhaus wurde das Herminen-Palais gebaut, ein umfangreicher Komplex mit repräsentativem Wohnhaus, Orangerie und erst 2004 wieder hergerichtetem und öffentlich zugänglichem Park im englischen Landschaftsgartenstil. Unter Georg erhielt das Landesparlament im Jahr 1894 an der Herminenstraße ein neues Regierungsgebäude; heute ist dort das Justizzentrum untergebracht. Am Nordharrl entstand zwischen Ulmenallee, Adolfstraße, Lülingstraße und Herminenstraße ein Wohnviertel mit großen Villen für wohlhabende Bürger. 1906 wurde am Marktplatz das neue Rathaus eingeweiht. Bückeburg wurde gegen Ende des 19. Jahrhunderts zwar zu einem kulturellen Zentrum Norddeutschlands, zur Garnisonsstadt und als Residenz zu einer repräsentativen Regierungs- und Behördenstadt, in der im Jahr 1904 bereits 5625 Menschen lebten.(S. 110) Auswirkungen auf die industrielle Entwicklung hatte das jedoch kaum. Trotz Ansiedlung einiger Betriebe fiel Bückeburg hinter die wirtschaftlich prosperierenden Nachbarstädte Stadthagen (Bergbau), Obernkirchen (Bergbau, Glashütte) und Rinteln (Glashütte) zurück. Auch der Bau des Mittellandkanals, der die Stadt im äußersten Norden durchquert, wirkte sich ökonomisch nicht aus.(S. 14–17) Verwaltungsmäßig gehörte Bückeburg im Fürstentum Schaumburg-Lippe erst dem Amt Bückeburg, ab 1879 dem Amt Bückeburg-Arensburg an, das 1884 Landratsamtsbezirk wurde und 1899 zum Kreis Bückeburg umgewandelt wurde. Die Stadt Bückeburg blieb zunächst kreisfrei und wurde 1934 in den Kreis eingegliedert.
Mobilität & Wege in Achim

Letzte Prachtentfaltung

Adolf II., der 1911 an die Macht kam, veränderte das Gesicht der Stadt erheblich. Rund um den Schlosspark ließ er das Mausoleum, die Orchesterschule (später Heeresmusikschule Bückeburg), das Palmenhaus und die „Fürst-Adolf-Werkstätte“ errichten. Im östlich gelegenen Bad Eilsen entstand das neue Kurzentrum mit dem mondänen „Fürstenhof“, der damals eines der elegantesten und größten Hotels Europas war. Die Kurfrische wurde 1918 mit der 6,7 Kilometer langen Kleinbahnlinie des Bad Eilser Minchens an die Residenzstadt angebunden. Im Eveser „Gevatterfeld“ sollte eine riesige Pferderennbahn entstehen. Das Projekt wurde nach der Novemberrevolution aufgegeben. Nicht so das Projekt einer weiteren Kleinbahn, mit der die herrschaftlichen Besucher direkt vom Mindener Bahnhof über die 12,5 Kilometer lange, mitten durch das Dorf Petzen führende Trasse zur Rennbahn gelangen sollten. Der erste Zug fuhr am 29. Juli 1919 – der letzte nur anderthalb Jahre später, denn ohne Rennbahnpublikum konnte die Bahn wirtschaftlich nicht überleben. Um 1900 lebten und arbeiteten einige bekannte Persönlichkeiten in der Stadt. Richard Sahla galt als einer der besten Geiger seiner Zeit. Im Jahr 1888 kam er an den Bückeburger Hof und leitete bis 1918 als Chefdirigent die fürstliche Hofkapelle. Die Schriftstellerin Lulu von Strauß und Torney machte mit Gedichten und Novellen auf sich aufmerksam. Der schon damals als Heidedichter bekannte Schriftsteller und Journalist Hermann Löns war von 1907 bis 1909 Chefredakteur der Schaumburg-Lippischen Landes-Zeitung. Er wollte in der Ruhe der Provinz seine Romanprojekte verwirklichen. Einen großen Teil seiner Zeit verbrachte er in der Gaststätte „Zur Falle“ beim Redigieren seiner Manuskripte. Das Gebäude ist noch heute eine Traditionsgaststätte und war früher eine Bank. Das Bankhaus Heyne wurde in den Jahren ab 1799 von einem Vetter des Großvaters von Heinrich Heine betrieben. Löns’ Erfahrungen in der provinziellen Residenz mündeten in der bissigen Satire Duodez über die Kleinstaaterei. Dieses Werk von Löns führt bis zum heutigen Tage dazu, dass die Bückeburger Bevölkerung ein gespaltenes Verhältnis zu ihm hat. Als Prinzenerzieher war Adolf Holst von 1901 bis 1913 am Bückeburger Hof tätig, von 1915 bis 1918 leitete er die Hofbibliothek. Nach dieser Zeit widmete er sich als freier Autor von Bückeburg aus namentlich dem Verfassen von Bilderbuchversen, Kinderliedern sowie -erzählungen und wurde darüber hinaus als Herausgeber von „Auerbachs Kinderkalender“ bekannt.
Achim – Kultur & Freizeit

Weimarer Republik

Als Adolf II. 1918 abdankte, übernahm zunächst ein Arbeiter- und Soldatenrat die Regierungsgewalt. In den folgenden 15 Jahren lenkten sozialdemokratisch beeinflusste Regierungen die Geschicke des in seiner Selbstständigkeit eingeschränkten kleinen Landes. Dennoch wurde die Stadt weiterhin vom konservativen Bürgertum geprägt. Pensionäre, die aus den Großstädten zuzogen, ließen Bückeburg weiter wachsen. Zum 1. April 1928 wurde Jetenburg nach Bückeburg eingemeindet. Das nordöstlich der Stadt gelegene Dorf blockierte deren Entwicklung. Adolf II. kehrte 1927 nach Bückeburg zurück, er wurde begeistert empfangen. Als Großinvestor war er jedoch innerhalb der demokratischen Strukturen ausgefallen. So stagnierte die Entwicklung der wirtschaftlich ohnehin rückständigen Stadt. Unzufriedenheit in der Bevölkerung war die Folge.(S. 18f)
Familien & Wohnen in Achim

Zeit des Nationalsozialismus und Zweiter Weltkrieg

Die Stadt war längst eine NSDAP-Hochburg, als die Nazis 1933 die Macht übernahmen.(S. 19) Einer der ersten, die das zu spüren bekamen, war Karl Wiehe: Der seit der Kaiserzeit amtierende deutschnationale Bürgermeister wurde 1935 entmachtet, nachdem er sich schützend vor die Bückeburger Juden gestellt hatte. Auch andere erfuhren den neuen Geist. Im Röcker Feld wurde am 1. Oktober 1936 ein „Exerzierplatz“ (der ehemalige Truppenübungsplatz) für die Wehrmacht eingerichtet. Die dort gelegenen Höfe der Dörfer Röcke und Nammen wurden zwangsweise umgesiedelt, die meisten zur „Kornmasch“ im Nordwesten der Stadt. Die Dörfer Knatensen und Selliendorf wurden 1939 nach Bückeburg eingemeindet. Wiehes Nachfolger, der NSDAP-Bürgermeister Albert Friehe, tat sich dadurch hervor, dass er politische Gegner und Juden schärfer als anderswo verfolgen und drangsalieren ließ. Am 9. November 1938 brannte auch Bückeburgs Synagoge, ohne dabei völlig zerstört zu werden. Ab 1939 wurden viele jüdische Familien in aus jüdischem Besitz beschlagnahmten Gebäuden – darunter auch die Synagoge – zwangsweise einquartiert. Das auf einen Wert von 22.000 Reichsmark geschätzte Gotteshaus sollte später für 8300 Reichsmark in den Besitz der Stadt übergehen, jedoch kam die Übertragung nicht zustande. Die Bückeburger Juden, die sich nicht rechtzeitig hatten absetzen können, wurden ab Dezember 1942 deportiert. Von 71 Verschleppten überlebten nur fünf den Holocaust. Ein ganz anderes Beispiel als Friehe gab der Petzer Gemeindepastor Wilhelm Mensching. Er versteckte von Oktober 1943 bis März 1944 in seinem Pfarrhaus eine Jüdin vor den Nazihäschern. Bei drei alliierten Bombenangriffen auf Bückeburg gab es 55 Tote. Der Angriff am 26. Oktober 1944 galt der Jägerkaserne. Getroffen wurden einige Nebengebäude, 29 Menschen starben. Am 5. November 1944 hatten die Bomber eine Gruppe Arbeitsdienstleistender auf dem Weinberg im Visier, es gab 20 Tote. Am 31. Dezember 1944 folgte ein dritter Angriff, der wohl ebenfalls der Jägerkaserne galt. Die Luftmine ging jedoch in Bergdorf nieder, zerstörte etliche Häuser und tötete sechs Menschen. Das Kriegsende nahte für Bückeburg am 7. April 1945. Ein US-amerikanischer Truppenverband stand vor der Stadt und nahm diese zur Vorbereitung des Einmarsches unter mehrstündiges Artilleriefeuer. Am frühen Morgen des 8. April gingen der Hofapotheken-Pächter Wilhelm Kroseberg, der Kaufmann Herbert Jöns, der Gastwirt Albert Schütz und der Schuhmachermeister Karl Schütte dem auf dem Weinberg postierten Kampfverband mit einem weißen Bettlaken entgegen. Gleichzeitig begann der Zimmermeister Friedrich Steinhof damit, die in Sichtweite der Soldaten an der Zufahrt zur Stadt errichteten Panzersperren von der Straße zu räumen. Die US-Soldaten konnten die Stadt kampflos einnehmen.
Einkaufen & Gastronomie in Achim

Stunde null

Nach Abzug der Kampfverbände wurde Bückeburg von britischen Truppen besetzt. In der Stadt und ihrer Umgebung konfiszierten sie 80 Häuser. Sie verstärkten damit die herrschende Wohnungsnot, denn noch war die Stadt voll mit Kriegsevakuierten, und es strömten zugleich immer mehr Vertriebene aus dem Osten heran. Eine schlimme Episode in diesem Zusammenhang war das Schicksal der Menschen, die mit dem als „Todeszug“ bekannt gewordenen Vertriebenentransport aus Schlesien am Morgen vor Heiligabend 1946 Bückeburg erreichten. Mit 16 ungeheizten Viehwaggons war der Zug samt seinen 1543 Insassen – darunter mehr als 1100 Alte, Kinder und Jugendliche – eine Woche zuvor in Breslau losgefahren. Unterwegs sanken die Temperaturen auf minus 15 Grad. Mehr als 70 Menschen kamen um, davon 17 noch, nachdem sie Bückeburg erreicht hatten. In Bückeburg und im benachbarten Bad Eilsen lag von 1945 bis 1954 der Stab mit dem Hauptquartier der Britischen Luftwaffe (BAFO) als Teil der Besatzungskräfte in Deutschland. 1946 bauten die Briten zwischen Bückeburg und Achum einen Militärflugplatz, den heutigen Heeresflugplatz Bückeburg. Sie benutzten dafür Pläne der ehemaligen deutschen Luftwaffe. Der Platz wurde unter anderem für eine Kurierstaffel des Stabes genutzt. Während der Berlin-Blockade starteten von dort außerdem Frachtflugzeuge, die im Rahmen der Luftbrücke Berlin versorgten. Aus seinen Erfahrungen während der NS-Zeit Konsequenzen ziehend, gründete Pastor Wilhelm Mensching 1948 auf dem Weinberg das Internationale Freundschaftsheim, eine (Bildungs-)Einrichtung, die bis in die frühen 1990er-Jahre Friedensarbeit organisierte. Mensching wurde für sein mutiges Verhalten während der Nazizeit im Jahr 2001 posthum von der israelischen Gedenkstätte Yad Vashem als „Gerechter unter den Völkern“ geehrt.
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Dritter Wachstumsschub

Studieren in Ahlden Aller – Campus & Alltag

Eingemeindungen

Am 1. März 1974 wurden die Gemeinden Achum, Bergdorf, Cammer, Evesen, Meinsen, Müsingen, Rusbend, Scheie und Warber, die gemeindefreien Gebiete Frille und Baum sowie Gebietsteile von Luhden eingegliedert.
Natur & Grün – Eilenriede, Maschsee, Leineaue

Einwohnerentwicklung

(1961 am 6. Juni, 1970 am 27. Mai, jeweils mit den später eingemeindeten Orten; ab 1987 jeweils am 31. Dezember) Im Demographieprofil der Bertelsmann Stiftung wird Bückeburg in den „Demographietyp 8“ (stark alternde Kommunen) eingestuft. Zwar prognostiziert der Bericht der ehemaligen Residenzstadt einen Bevölkerungsrückgang von −6,9 % zwischen dem Jahr 2012 und dem Jahr 2030, allerdings hat sich die Anzahl der Einwohner Bückeburgs seit dem Jahr 2013 wieder positiv entwickelt. Diese Entwicklung liegt zum einen an einer leicht steigenden Geburtenrate, die sich im Jahr 2013 noch auf 7,4 Geburten je 1000 Einwohner belief und bis zum Jahr 2015 auf 7,8 Geburten je 1000 Einwohner gestiegen ist, allerdings hauptsächlich an vermehrten Zuzügen. Insbesondere Familien entscheiden sich dazu, sich in Bückeburg niederzulassen. Betrug die Familienwanderung nach Bückeburg 2013 noch 2,8 Familien je 1000 Einwohner, belief sie sich im Jahr 2015 schon auf 8,7 neue Familien je 1000 Einwohner.
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