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Überblick, Epochen & Ereignisse

Geschichte von Bunde

Die heutige Einheitsgemeinde Bunde entstand 2001. Sie ist geografisch allerdings deckungsgleich mit der Samtgemeinde Bunde, die 1973 im Zuge der niedersächsischen Gemeindereform gegründet wurde. Die Geschichte der einzelnen Ortsteile lässt sich urkundlich bis ins Mittelalter zurückverfolgen. Funde aus der Ur- und Frühgeschichte sind im Vergleich zu anderen ostfriesischen Kommunen (besonders jenen auf der Geest) allerdings spärlich.

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Mittelalter

Aufgrund seiner Lage auf einem Geestrücken blieb der Ort von den großen Sturmfluten des Mittelalters verschont, denen die Hälfte des Rheiderlandes zum Opfer fiel. Durch die hochseesichere Lage und die Position als Grenzort zu den Niederlanden an einer wichtigen West-Ost-Verkehrsstraße, die das Groninger Land mit Oldenburg verband, gewann Bunde als Handelsort im Mittelalter an Bedeutung. Dies ist an der Kreuzkirche ersichtlich, deren großes Langschiff um 1200 errichtet wurde. Aufgrund der Größe der Kirche muss der Ort schon früher eine gewisse Bedeutung gehabt haben. Der Turm der Kirche soll bereits 1246 bei einem Orkan eingestürzt sein. Im Hoch- und Spätmittelalter entstanden die Reihendörfer Bunderhee, Wymeer und Boen. Dies ergab sich aus den geologischen Verhältnissen; die Siedler fanden einen ungefähr in Nord-Süd-Richtung verlaufenden Geest- und Niedermoorstreifen vor. Um die Moore nutzbar zu machen, wurden parallele Entwässerungsgräben in den Mooren ausgehoben. Jeder der Siedler hatte dabei ein Anrecht auf einen Streifen Moor in einer zuvor vereinbarten Breite. Diesen durfte er in der Länge so weit kolonisieren, bis er auf ein natürliches Hindernis oder für den Fall, dass ein Moorgebiet von zwei gegenüberliegenden Seiten urbar gemacht wurde, auf das Kolonat eines anderen traf. Allerdings war die Länge der Streifen schon durch den damaligen Stand der Technik begrenzt. Die Nutzung der Moore beschränkte sich zunächst auf die Randzonen. Das Ergebnis dieses Vorgangs waren die Reihendörfer mit ihren so genannten Aufstreckungen. Die mittelalterliche Moorkolonisation war wohl im 13., spätestens aber im 14. Jahrhundert abgeschlossen. Im Mittelalter gehörte Bunde zur katholischen Propstei Hatzum im Bistum Münster. Die Kommende Dünebroek des Johanniterordens, 1319 erstmals erwähnt, verlor nach der Reformation an Bedeutung. 1521 wurde zum letzten Mal von männlichen Klosterbewohnern berichtet. Im Jahr 1540 wohnten nur noch einige Schwestern dort; 1547 wurde das Kloster geplündert. Wegen der Ausdehnung des Dollarts wurde das Kloster Palmar bereits 1447 aufgehoben. Die Zweite Marcellusflut im Jahre 1362 führte zu einem ersten größeren Einbruch des Dollarts. Vom 14. bis zum Beginn des 16. Jahrhunderts wurde Bunde für etwa 200 Jahre zu einem wichtigen Hafenort, worauf das Wappen mit dem Dreimaster hinweist. Die genaue Lage des Hafens ist nicht sicher; verschiedene Stellen kommen in Betracht: der Katjedeep (Katzentief), die Bunder Burg oder das Steinhaus Bunderhee. Erwogen wurde auch das Tjücher Siel, das einzige dort nachgewiesene Siel, wo der Oll Diek (Alter Deich) beginnt. Die Sturmfluten nötigten die Einwohner der Ortsteile Boen und Wymeer, ihre Siedlungen weiter südwärts in höher gelegenes Terrain zu verlegen. Im 14. und 15. Jahrhundert lassen sich verschiedene Häuptlinge nachweisen, von denen noch Grabsteine in der Kirche zu finden sind. Im Jahr 1391 trat Okkel Noneka als Bunder Häuptling in Erscheinung. Bis zu Beginn des 15. Jahrhunderts befand sich Bunde unter dem Einfluss der Groninger Ommelande. Als das Geschlecht der tom Brok ab 1400 seine Herrschaft ausdehnte, stand Bunde zwischenzeitlich im Machtbereich von Keno II. tom Brok. Nach Niederschlagung der tom Broks im Jahr 1427 erstarkten wieder die örtlichen Häuptlinge. In den Jahren 1443 bis 1471 sind Luwert Saninga und Wiard Memminga als Häuptlinge in Bunde nachweisbar. Häuptlingssitz war wohl die Burg im Börgerland, im Westen des Ortskerns, von der keine oberirdischen Reste, sondern nur noch ein Hügel mit Burggraben erhalten sind. Eine weitere Häuptlingsburg war das dreigeschossige Steinhaus Bunderhee, das um 1400 erbaut und in den Jahren 1712–1735 um den barocken Wohnanbau erweitert wurde. Als eine der wenigen Häuptlingsburgen dieser Art ist sie im Wesentlichen unverändert erhalten geblieben.
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Bunde unter den Grafen und Fürsten Cirksena (1464 bis 1744)

Mit der Erhebung des Häuptlingsgeschlechts der Cirksena in den Reichsgrafenstand im Jahr 1464 wurde das Rheiderland Teil der Reichsgrafschaft Ostfriesland. Als Graf Edzard der Große gegen die Niederlande vorging, fielen 1501 Groninger über Bunde her und brandschatzten Dorf und Kirche. Sie sollen dabei 300 Ochsen erbeutet haben. Edzard förderte die Reformation, die in den 1520er Jahren Einzug in Ostfriesland hielt. Bunde wurde evangelisch-reformiert und hatte um 1528 Folcardus und Johann van Hoorn als reformierte Pastoren. Für Wymeer ist der erste reformierte Pfarrer 1564 bezeugt. In den Jahren 1509 bis 1511 hatte der Dollart mit der Zweiten Cosmas- und Damianflut, der Allerheiligenflut von 1510 und der Antoniflut den Großteil der heutigen Gemeinde überschwemmt und seine größte Ausdehnung erreicht. Einige bewohnte Inseln wie Jarden und Blinke blieben jedoch im Dollart bestehen und dienten den Einwohnern Bundes später bei kriegerischen Überfällen als Zufluchtsorte. Wegen der Überschwemmungen mussten die Einwohner der Orte Wymeer und Boen ihre Siedlungen südwärts auf höher gelegenes Land verlegen. Untergegangen sind unter anderem die Orte Blijham, Wynham und Megenham, die sich auf dem später wieder eingedeichten Gebiet befanden. Unmittelbar nach dieser großen Sturmflut wurden verschiedene Maßnahmen zur Landgewinnung ergriffen und der Dollart wurde schrittweise einpoldert. So wurde der Oll Diek zu Beginn des 16. Jahrhunderts als Verteidigungsdeich gebaut. Er fand seine Fortsetzung im Schwelchdeich bei Dünebroeck, der möglicherweise bereits zur Landgewinnung diente. Im weiteren Verlauf des 16. Jahrhunderts hatte Bunde unter Pestepidemien zu leiden. Pastor Oldeborch berichtete für 1566 von 300 Pesttoten. Infolge des Spanisch-niederländischen Krieges fiel Herzog von Alba in das Rheiderland ein und plünderte Bunde, bevor er in der Schlacht von Jemgum (1568) über Ludwig von Nassau siegte. In der weiteren Folge des Krieges ließ Ernst Casimir von Nassau-Dietz, von 1607 bis 1632 und Statthalter von Friesland, Groningen und Drente, auf ostfriesischem Gebiet eine Grenzfestung anlegen, aus der das heutige Bad Neuschanz hervorging. Für diese Grenzkorrektur ohne Rechtsgrundlage, die bis heute Bestand hat (Neuschanz ragt in die Gemeindefläche von Bunde hinein), erhielten die Grafen von Ostfriesland erst viele Jahre später Ausgleichszahlungen. Im Dreißigjährigen Krieg war Ostfriesland zwar nicht Schauplatz von Kampfhandlungen, es wurde jedoch von Truppen als Ruheraum benutzt. Dreimal (1622–1624, 1627–1631 und 1637–1651) zogen fremde Truppen in Ostfriesland ein, darunter hatte auch das Bunder Gebiet zu leiden. Besonders stark betroffen war die Region von der Besetzung durch die Mansfelder. Die beiden folgenden Besetzungen von 1627 bis 1631 durch kaiserliche Truppen unter Tilly bedeuteten zwar ebenfalls Belastungen durch Kontributionen. Die Besatzer hielten jedoch „Manneszucht und vermieden Ausschreitungen“, desgleichen die von 1637 bis 1651 einquartierten hessischen Truppen unter Wilhelm V. von Hessen-Kassel. Auch materiell stellte sich die Situation unter den beiden Besetzungen anders dar als unter Mansfeld: Es wurden zwar Kontributionen eingetrieben, doch wurde das Geld auch wieder in der Region ausgegeben. Während des Krieges brach in Ostfriesland die Pest aus, Todeszahlen für das vorliegende Gebiet sind jedoch nicht dokumentiert. Nachdem auf der deutschen Seite des Dollarts das Einpoldern im Jahre 1605 mit der Gewinnung des Bunderneulands (936 ha) größere Dimensionen angenommen hatte, begann ein Streit der Anwohner mit dem ostfriesischen Grafenhaus, wem das neugewonnene Land zustehe. Diese Frage betraf nicht nur das Bunder Gebiet, sondern Ostfriesland im Allgemeinen. Allerdings wurde der Streit zwischen Einwohnern von Wymeer, Boen und Bunde, die vor dem Eindeichen des Neulands hinter dem alten Deich siedelten, und den Grafen mit großer Erbitterung geführt, wobei es auch zu Einsätzen von in Leerort stationierten gräflichen Soldaten kam. Diese schritten ein, weil die Anwohner sich weigerten, den neuen Deich instand zu halten, von dem sie, so deren Auffassung, nichts hätten. Ein Urteil des Reichskammergerichts im Jahr 1614 gab dem Grafen Recht. Trotz des Urteils stritten die Anwohner bei weiteren Einpolderungen jedoch erneut mit den Grafen um das Neuland. Die nächste Neulandgewinnungsmaßnahme erfolgte erst Jahrzehnte später: 1682 wurde der Charlottenpolder (255 ha) eingedeicht. Bei der Eindeichung kam es zu einem der beiden größten Laveys in Ostfriesland, wie dort die Streiks und teils militanten Erhebungen der Deicharbeiter genannt wurden. Der wilde Streik, der wegen der miserablen Arbeitsbedingungen und ausstehenden Lohnzahlungen entstand und bei dem auch Beutezüge auf Bauernhöfe stattfanden, wurde schließlich von herbeigeeilten Soldaten aus der Festung Leerort ohne Todesopfer niedergeschlagen. Bei der Eindeichung des Bunder Interessentenpolders (Süder- und Norder-Christian-Eberhardspolder, insgesamt 1391 ha) in den Jahren 1705/1707 gestand der Graf den Anwohnern (Interessenten) nach langen Verhandlungen schließlich zu, den neuen Polder für sich in Besitz nehmen zu dürfen.
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Vom Königreich Preußen zum Kaiserreich Frankreich (1744 bis 1813/15)

Als die Cirksena 1744 ausstarben, fiel Ostfriesland durch eine Exspektanz an Preußen. Während der Ort Bunde bis zum 17. Jahrhundert wirtschaftlich hauptsächlich von der Landwirtschaft geprägt war, siedelten sich im Zuge der Einpolderungen Handwerker an, die bald einen großen Anteil an der Bevölkerung ausmachten. Im Jahr 1757 fanden sich unter den 1076 Einwohnern 16 Bauern, 54 Heuerlinge, 95 Tagelöhner, 82 Arme und über 100 Handwerker, darunter 16 Schuster, 14 Krämer, elf Schneider, acht Zimmerleute, sieben Bäcker, je sechs Schmiede und Fuhrleute sowie je fünf Gastwirte und Weber. Das vorliegende Gebiet wurde während des Siebenjährigen Krieges zweimal von fremden Truppen besetzt. Truppen der französischen Generale Dumourier und d’Auvet besetzten den Landstrich 1757, Truppen des Marquis de Conflans 1761. Die Besatzer verlangten Naturalleistungen und Kontributionen. Der Preußenkönig Friedrich der Große zeigte großes Interesse an den Eindeichungen in Ostfriesland. So entstand ab 1752 der Neue Bunder Polder, der nach Friedrich dem Großen Königspolder genannt wurde. Für 240.000 Reichstaler verkaufte der preußische Staat den Polder an die Ostfriesische Landschaft, die ihn in Landschaftspolder umbenannte. Dort siedelten sich unter anderem mehrere Bauern aus den Niederlanden, aber auch aus anderen ostfriesischen Orten an. Mit rund 1200 Hektar Größe ist der Landschaftspolder der größte Polder Ostfrieslands, auch bei Eindeichungen in neuester Zeit wie nach 1950 im Leybuchtpolder wurde diese Größenordnung nicht wieder erreicht. Eingedeicht wurde Heller, der zuvor bereits nur noch periodisch überspült wurde. Ein sieben Kilometer langer Deich trennte den neuen Polder vom Dollart. Auf dem eingedeichten Land wurden 24 große Höfe errichtet, die entlang der einzigen, nord-südöstlich verlaufenden Straße aufgereiht waren. Bis auf drei waren sämtliche Höfe als (Erb-)Pachthöfe angelegt. In dem fruchtbaren Land kamen die Großbauern schnell zu Reichtum, der sich in einem aufwändigen Lebensstil niederschlug, weswegen sie im Volksmund auch als Polderfürsten bezeichnet wurden. Nach dem Urbarmachungsedikt von 1765 entstand im Gemeindegebiet in der bis 1806 währenden ersten preußischen Ära nur noch ein weiterer Polder, der 1795 eingedeichte Heinitzpolder (626 ha), nach dem preußischen Staatsminister Freiherr Anton von Heinitz benannt. Als erster Polder in Ostfriesland erhielt der Heinitzpolder einen schiffbaren Kanal, der in Richtung Süden führte und über das Flüsschen Aa den Dollart direkt per Schiff erreichbar machte. Bauern aus Landschaftspolder legten 1804 das Gebiet rund um den Wynhamster Kolk trocken. Sie errichteten dazu eine noch bestehende Wasserschöpfmühle, die das Gelände nach dem Prinzip der Archimedischen Schraube „trockenmahlte“. Auf diese Weise gewannen die Bauern neues Weideland für ihr Vieh und mussten den wertvollen Polderboden nicht als Grünland nutzen. 1806 wurde das Rheiderland dem Department Groningen (Ems-Occidental) im Königreich Holland zugeteilt. Ab 1811 gehörte es zum Kaiserreich Frankreich. Nach den Befreiungskriegen kam Ostfriesland erneut für zwei Jahre zu Preußen, nach dem Wiener Kongress im Rahmen von Gebietstauschen ab 1815 zum Königreich Hannover.
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Königreich Hannover (1815 bis 1866)

Ab 1817 war Bunde dem Amt Weener der Landdrostei Aurich zugeordnet. Im Deutschen Reich gehörte Ostfriesland ab 1885 zum Regierungsbezirk Aurich, Teil der preußischen Provinz Hannover. Bis 1932 war Bunde dem Kreis Weener zugeordnet, seitdem dem Landkreis Leer. Die Februarflut 1825 führte im etwa 30 Jahre zuvor eingedeichten Heinitzpolder zu großen Überschwemmungen. Es dauerte mehrere Jahre, bis die Deichschäden beseitigt waren. Der Ort Bunde behielt im Königreich Hannover seine Stellung als zentraler Ort für das umliegende Gebiet, das ungefähr dem heutigen Gemeindegebiet entsprach. Folgende Zünfte sind im frühen 19. Jahrhundert nachweisbar: Schmiede, Bäcker, Schuster, Kleidermacher und Rademacher, Zimmerer, Maurer und Tischler sowie Maler und Glaser. Im 19. Jahrhundert wurde das Gebiet der Gemeinde besser an den überregionalen Verkehr angeschlossen. Die erste Steinchaussee von Leer über Weener und Bunde nach Neuschanz wurde in den Jahren 1840 bis 1845 angelegt. Damit ging allerdings erst ab den 1860er-Jahren eine Verbesserung der Wegesituation in den Poldergebieten im Norden des vorliegenden Gebiets einher. Bunde war in der Mitte des 19. Jahrhunderts eines der ostfriesischen Zentren der altreformierten Gläubigen, die sich, ausgehend von den Niederlanden, von der Reformierten Kirche abspalteten, weil ihnen diese als zu liberal erschien. Von kirchlichen Dissidenten wurde bereits 1835 berichtet; seit 1858 gibt es eine altreformierte Gemeinde. Seit 1859 wandten sich Gläubige in Ditzumerhammrich den Baptisten zu und gründeten 1865 eine eigene Kirchengemeinde.
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Kaiserreich

Der Ausbau der Infrastruktur wurde im Kaiserreich weiter vorangetrieben. 1876 erhielt Bunde einen Bahnanschluss an der Strecke von Ihrhove über Weener nach Neuschanz, das bereits seit 1868 mit Groningen verbunden war. Für den Transport landwirtschaftlicher Produkte war der Bahnhof von großer Bedeutung; die später gegründete Konservenfabrik verfügte über einen eigenen Gleisanschluss. Während im Eröffnungsjahr des Bahnhofs 3869 Fahrkarten in Bunde verkauft wurden, wurden zehn Jahre später (1886) 27.283 und im Jahr 1913 44.509 Personen befördert. Die Einpolderungen an der Küste fanden ihren Abschluss, als 1877 der Kanalpolder als jüngster der Bunder Polder eingedeicht wurde (626 ha). Zeitgleich mit der Eindeichung wurde auch ein Kanal aus dem Raum Wymeer durch den Kanalpolder bis nach Pogum in der Nachbargemeinde Jemgum angelegt. Damit wurde die seit Jahrzehnten unbefriedigende Entwässerungssituation verbessert. Als die preußische Regierung 1885 die alte Ämterstruktur zugunsten von Landkreisen abschaffte, wurde der Landkreis Weener aus den Gemeinden des Rheiderlands gebildet. Die Gemeinden des vorliegenden Gebiets gehörten seit jenem Jahr zum genannten Landkreis. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wanderten viele Bunder in die USA aus. Viele von ihnen stammten aus der altreformierten Gemeinde, die bis dahin noch nicht anerkannt war, und deren Mitglieder unter Repressionen durch Behörden und die Reformierte Kirche zu leiden hatten. Hinzu kamen wirtschaftliche Gründe. Auch in den anderen Ortsteilen verließen Menschen ihre Dörfer, für Boen etwa sind mindestens 30 Fälle dokumentiert, fast alle waren Landarbeiter. Mehr als 25 Landarbeiter und Handwerker verließen Ditzumerverlaat, mehr als 30 Ditzumerhammrich. Aus Wymeer wird von mindestens 75 Personen berichtet, die während jener Jahre Ostfriesland in Richtung Amerika verließen. Mittellosen Ausreisewilligen wurden die Reisekosten bezahlt, um auf diese Weise die Armengemeinde zu entlasten. In Bunde warb die Anwerbeagentur H. A. Martin in Zeitungsanzeigen damit, die Kosten von Schifffahrt und anschließender Eisenbahnreise nach Iowa zu übernehmen, wohin viele Ostfriesen auswanderten. Die bereits das gesamte 19. Jahrhundert andauernden sozialen und wirtschaftlichen Gegensätze in den Poldergebieten mit reichen Großbauern und armen Landarbeitern waren auch zu Beginn des 20. Jahrhunderts keineswegs abgemildert. So entstand auf Betreiben des seit 1886 in Landschaftspolder ansässigen Pastors der dortigen Kirchengemeinde, Arnold Wilhelm Nordbeck, im Jahre 1907 der Christliche Arbeiterverein für Ditzumerverlaat, in den auch Landarbeiter aus den angrenzenden Dörfern eintraten. Der Verein hatte die Erhöhung der Bildungschancen zum Ziel, verfolgte aber auch gezielte Verbesserungen der wirtschaftlichen Situation, wozu der Erwerb von kleinen Grundstücken zur Selbstversorgung der Arbeiter zählte. Für die Gemeinde Bunde galt das, was auch für andere ostfriesische Marschgemeinden wie die Krummhörn festgestellt wurde: „In der Marsch wirkten sich die sozialen Unterschiede besonders scharf und hart aus: Auf der einen Seite zähe und stolze Bauern, Herren durch und durch, auf der anderen Seite die Tagelöhner. Auch sie gleichen Stammes und den Bauern an Stolz nicht nachstehend, aber wirtschaftlich in drückender Abhängigkeit.“ In Berichten von Landarbeitern heißt es, dass die Arbeitstage von 4 bis 18 Uhr dauerten, unterbrochen von einer eineinhalbstündigen Mittagspause. Die Landarbeiter schliefen, so sie kein eigenes (und wenn doch, ein zumeist sehr ärmliches) Häuschen besaßen, oftmals mit dem Vieh im Stall. Schon mit etwa 13 Jahren, direkt nach dem Schulbesuch, wurde der Nachwuchs über sogenannte „Gesindemakler“ an Bauern vermittelt. Neben anderen gesundheitlichen Problemen war auch Alkoholismus weit verbreitet, wobei die Spirituosen zumeist selbst gebrannt und von minderer Qualität waren. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts entstanden in Bunde, Bunderhee und Wymeer Molkereien, von denen jedoch keine mehr existiert. 1906 gründeten die Landwirte Evers und Ebels in Bunde eine Konservenfabrik, die 1940 von Paul Hallecker übernommen wurde. Von jährlich 150 Tonnen Fertigware, vor allem Bohnen und Erbsen, wurde der Jahresumsatz zu Beginn des Zweiten Weltkriegs auf 4000 bis 5000 Tonnen Gemüsekonserven gesteigert, was 50.000 Normaldosen pro Tag entsprach. Die Ostfriesische Konservenfabrik gehörte damit zu den größten deutschen Gemüsekonservenproduzenten und sorgte für bis zu 200 Arbeitsplätze. Nach 75 Jahren wurde 1981 die Produktion eingestellt.
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Weimarer Republik

1919 kam es in Bunde zu Unruhen, als Arbeiter wegen Hunger und Güterknappheit in den sogenannten „Hungerumzügen“ oder „Speckumzügen“ durch die Gemeinde streiften und Bauernhöfe plünderten. Einige Einwohner in den betroffenen Ortsteilen reagierten mit der Bildung von Bürgerwehren. Am 12. Februar wurde in Bunde ein Ortsverein der SPD gegründet, der schnell auf 200 Mitglieder anwuchs und zu einer starken politischen Kraft wurde. Pastor Arnold Wilhelm Nordbeck erreichte in Verhandlungen mit den Grundstückseigentümern, dass 1922 eine etwa 38 Hektar große Fläche in den Gemarkungen Landschaftspolder und Heinitzpolder für den gemeinnützigen Siedlungsbau zur Verfügung gestellt wurde. Dort konnten Landarbeiter kleine Häuser mit Garten zur Selbstversorgung errichten. Die Siedlung wurde nach ihm Nordbeck-Siedlung genannt und trägt den Namen noch heute. Die Pachtverträge mit den Landarbeitern wurden nach 1933 wieder aufgelöst. Sein soziales Engagement für die Landarbeiter kostete Nordbeck schließlich seine Stelle als Pastor von Landschaftspolder: Er wurde von den kirchenwahlberechtigten Großbauern der Gemeinde aus dem Amt gedrängt, indem die Pfarrstelle aufgehoben wurde. Die Kirchengemeinde Landschaftspolder existiert zwar noch, wird aber seit 1922 pastoral von Ditzumerverlaat aus versorgt. Die Nationalsozialisten waren seit dem Ende der 1920er Jahre im Rheiderland aktiv, die erste Versammlung in Bunde fand 1929 statt. Die Bunder Ortsgruppe wurde von Jacques Bauerman Groeneveld geführt, der später ein einflussreicher Funktionär (Landtagsabgeordneter und Bezirksbauernführer für Ostfriesland) wurde. Ein Landwirt in Bunderneuland stellte den Nationalsozialisten seine Scheune für Versammlungen zur Verfügung. Eine SA-Gruppe für das Rheiderland hatte sich 1930 gebildet. Sie bestand anfänglich aus elf, 1931 bereits aus 40 Mitgliedern und wurde von Jan Lahmeyer aus Wymeer geführt. Es kam in Bunde zu handgreiflichen Zusammenstößen mit Sozialdemokraten und Kommunisten, die oft vor Gericht endeten. Auch die Hitlerjugend etablierte sich, die erste Ortsgruppe des Rheiderlands wurde 1930 in Bunde gegründet. Bereits Mitte 1932 versuchte Groeneveld, die Rheiderland-Zeitung im Sinne des Nationalsozialismus zu beeinflussen und wenigstens ein NS-Mitglied in der Redaktion festzusetzen, was bis 1933 jedoch nicht gelang. Im Ortsteil Bunderneuland erreichte die NSDAP 1932 bei Reichstags- und Reichspräsidenten-Wahlen Stimmanteile von mehr als 70 Prozent. In einzelnen Ortsteilen waren Sozialdemokraten und teils auch Kommunisten noch bis zum Ende der Weimarer Republik stark vertreten. Dies betraf beispielsweise den Bereich Ditzumerverlaat/Ditzumerhammrich, in dem sehr viele Landarbeiter lebten. Diese wählten traditionell die SPD, teils auch die KPD. 1930 erhielt die SPD bei den Reichstagswahlen 50 Prozent der Stimmen. Noch bei den Reichstagswahlen im Juli 1932 blieben die Nationalsozialisten mit 39 Prozent nur zweitstärkste Kraft hinter den Sozialdemokraten (48 Prozent). In weniger starker Ausprägung konnte die SPD auch in Wymeer und Boen sowie im Hauptort Bunde, in dem es einzelne Industriebetriebe gab, noch gute Ergebnisse erzielen. Bereits nach der Januarwahl 1933 wurden politische Gegner behindert. Sehr deutlich zeigte sich dies einen Tag vor der Reichstagswahl am 5. März, als der sozialdemokratische Reichstagsabgeordnete Hermann Tempel (Leer) in Bunde eine Rede vor Parteifreunden halten wollte. Sie wurde untersagt. Bei der Märzwahl errangen die Nationalsozialisten im Rheiderland die Mehrheit. Die Verfolgung von Sozialdemokraten und insbesondere von Kommunisten setzte früh ein. In einer ersten Welle wurden am 17. März 1933 drei Kommunisten inhaftiert. Am 3. Mai 1933 wurden drei weitere Kommunisten aus Bunde in „Schutzhaft“ genommen und Ende Juli ins KZ Börgermoor eingeliefert. Einer von ihnen, Kurt Bluhm, blieb zehn Jahre inhaftiert. Der etwa 200 Mitglieder zählende Bunder Ortsverein der Sozialdemokraten wurde im Juni 1933 aufgelöst. Im Zuge der preußischen Kreisreform wurde 1932 der Landkreis Weener aufgelöst und dem Landkreis Leer eingegliedert. Der Kreis Weener war seinerzeit nach Einwohnern der kleinste Preußens. Seither gehört Bunde mit dem gesamten Rheiderland zum Landkreis Leer.
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Nationalsozialismus

Nach der Machtergreifung erfolgte auch in Bunde die Gleichschaltung von Vereinen und Verbänden sowie des gesamten öffentlichen Lebens. So wurde der Schulrektor in Bunde, Ippo Oltmanns, wegen seiner Weigerung, einer NS-Organisation beizutreten, zunächst 1934 nach Borkum strafversetzt und zwei Jahre später wegen „Untragbarkeit“ aus dem Schuldienst entlassen. Er starb 1938. Die SPD durfte sich noch bis in den Juni legal betätigen, jedoch fanden bereits zuvor Hausdurchsuchungen und andere Schikanen statt. Der bei der Kreistagswahl im März 1933 gewählte Sozialdemokrat und Gewerkschafter Antoni Bültena aus Bunde konnte zwar noch an der ersten und letzten Leeraner Kreistagssitzung im April teilnehmen, wurde aber im Mai verhaftet und später im nahe gelegenen Emslandlager Brualermoor inhaftiert. Nach Entlassung und weiteren Verhaftungen wurde er erst 1945 aus dem KZ Neuengamme befreit. Die Juden in der Gemeinde, die sich vor allem im Hauptort Bunde konzentrierten, sahen sich zunehmend Repressionen ausgesetzt. Nur wenige Solidaritätsbekundungen nichtjüdischer Deutscher sind überliefert. Eine Ausnahme bildeten zwei Ratsherren aus Boen. Sie wollten weiterhin mit jüdischen Viehhändlern Handel treiben und wurden deshalb aus dem Gemeinderat ausgeschlossen. Schon vor 1933 hatten sich die wirtschaftliche Lage der Juden in Bunde sehr verschlechtert, die 1925 mit 70 Personen einen Anteil von 3,5 Prozent an der Gesamtbevölkerung des Fleckens hatten. Gottesdienste waren ab 1929 kaum noch möglich, sodass die Synagoge Bunde in dem Jahr geschlossen wurde. Im Januar 1933 gab es noch 52 Juden in Bunde, von denen bis Jahresende 18 den Ort verließen, 16 davon Richtung Niederlande. Bis Anfang November 1938 waren 38 Personen abgewandert, davon 26 in die Niederlande. Im Juli 1938 wurde die Synagoge an einen Kaufmann veräußert und die jüdische Gemeinde aufgelöst. In der Pogromnacht 1938 wurden auf Befehl des Bürgermeisters und Bunder SA-Hauptsturmführers Annäus Winzenborg alle Bunder Juden, einschließlich Frauen und Kinder, verhaftet, und bis zum Mittag des nächsten Tages im Gemeindesaal festgehalten. Der Gemeindevorsteher Abraham Ries und sein Sohn wurden mit rund 1000 anderen Juden aus dem gesamten nordwestdeutschen Raum ins KZ Sachsenhausen transportiert. Im September 1939 lebte nur noch eine jüdische Familie in Bunde. Mit ihrer Deportation am 19. Juli 1942 ins KZ Theresienstadt endete die Geschichte der jüdischen Gemeinde in Bunde. Während des Zweiten Weltkrieges bestanden im heutigen Gemeindegebiet mehrere Gefangenenlager. Grenznah wohnende Niederländer wurden ebenso wie verschleppte Osteuropäer als Zwangsarbeiter eingesetzt. In Boen gab es beispielsweise ein Lager für bis zu 50 französische Kriegsgefangene, in Wymeer ebenfalls. Französische und belgische Gefangene wurden vor dem Heranrücken der alliierten Truppen noch zu Schanzarbeiten herangezogen, wobei es zu Misshandlungen gekommen sein soll. Bunde war die erste ostfriesische Gemeinde, die im April 1945 von kanadischen und polnischen Truppen erobert wurde. Dabei wurden Häuser und Höfe beschossen und zum Teil zerstört. Die Zahl der bei Artillerieangriffen Getöteten war jedoch gering. Zerstört wurde beispielsweise die Mühle in Ditzumerverlaat, die nach einem Treffer völlig ausbrannte. In Wymeer wurden das Zollhaus, ein Arbeiterhäuschen und eine Doppelscheune auf dem Areal des früheren Klosters Dünebroek zerstört.
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Nach dem Zweiten Weltkrieg

Nach dem Zweiten Weltkrieg war das Rheiderland Teil der Britischen Besatzungszone und gehört seit 1946 zum Land Niedersachsen. Niederländische Annexionspläne nach dem Zweiten Weltkrieg zerschlugen sich am Widerstand der Alliierten Hohen Kommission. Im heutigen Gemeindegebiet wurden nach dem Zweiten Weltkrieg viele Flüchtlinge aus den Ostgebieten des Deutschen Reiches aufgenommen, wenn auch in den einzelnen Ortsteilen in unterschiedlich hohem Maße. So lag der Anteil in den beiden teils vom Moor geprägten Ortschaften Boen und Wymeer klar unter dem in landwirtschaftlich fruchtbaren Gegenden wie Landschafts- oder Heinitzpolder. War der Hauptort Bunde 1946 mit einem Prozentanteil von 16,6 nur durchschnittlich vom Zustrom betroffen, so machte der Anteil der Vertriebenen vier Jahre später bereits 22,6 Prozent aus. Dies wird darauf zurückgeführt, dass die Beschäftigungsmöglichkeiten im Flecken als besser angesehen wurden als in den rein landwirtschaftlich geprägten Orten. In der unmittelbaren Nachkriegszeit war der Landkreis Leer unter den drei ostfriesischen Landkreisen am stärksten mit Ostflüchtlingen belegt, weil er – im Gegensatz zu den Landkreisen Aurich und Wittmund – nicht als Internierungsgebiet für kriegsgefangene deutsche Soldaten diente. Allerdings nahm der Landkreis Leer in der Folgezeit unter allen niedersächsischen Kreisen die meisten Personen auf, die schon in den Ostgebieten arbeits- oder berufslos waren. Auch der Anteil der über 65-Jährigen lag höher als im Durchschnitt Niedersachsens. Hingegen verzeichnete der Landkreis Leer unter allen niedersächsischen Landkreisen den geringsten Anteil an männlichen Ostflüchtlingen im Alter von 20 bis 45 Jahren. Die zunehmende Technisierung der Landwirtschaft ließ in Bunde wie in ganz Ostfriesland die Zahl der Erwerbstätigen in der Landwirtschaft deutlich sinken. Dadurch nahm die Zahl der Auspendler vor allem in den ganz oder vorwiegend landwirtschaftlich geprägten Dörfern rapide zu. Deutlich wird dies am Beispiel Wymeer: Betrug der Anteil der Auspendler an allen Beschäftigten im Ort 1950 nur vier Prozent, stieg er auf 29 Prozent im Jahre 1961 und 47 Prozent im Jahre 1970. Bunderhammrich, Bunderneuland, Charlottenpolder, Ditzumerhammrich, Heinitzpolder und Landschaftspolder waren eigenständige Gemeinden. Am 1. Januar 1973 wurden anlässlich der niedersächsischen Gebietsreform Bunderneuland und Charlottenpolder in den Flecken Bunde eingegliedert, während Bunderhammrich, Ditzumerhammrich, Heinitzpolder und Landschaftspolder der Gemeinde Dollart zugeschlagen wurden. Seit 1973 setzte sich die Samtgemeinde Bunde aus den fünf Mitgliedsgemeinden Boen, Bunde, Bunderhee, Dollart und Wymeer zusammen. Besonders in Wymeer hatte es Widerstand gegen die Bildung der Samtgemeinde gegeben, da der Ort traditionell eher zur Nachbarstadt Weener hin orientiert ist. Der Protest verhallte schließlich ohne Folgen. Die Gemeinde Bunde in ihrer jetzigen kommunalrechtlichen Form entstand am 1. November 2001, als die Samtgemeinde aufgelöst wurde und aus den ehemaligen Mitgliedsgemeinden Ortschaften mit eigenen Ortsvorstehern wurden.
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Einwohnerentwicklung

Die Gemeinde Bunde hat 7656 Einwohner (Stand 31. Dezember 2016). Die Einwohnerzahl des heutigen Gemeindegebietes lag bereits in der Mitte des 19. Jahrhunderts bei mehr als 6000 mit knapp einem Drittel im Hauptort Bunde, der damals noch ein eigenständiger Flecken und Zentrum für die umliegenden Dörfer war. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts machte sich die Auswanderung in die Vereinigten Staaten in einer Stagnation der Einwohnerzahl bemerkbar. Nach dem Zweiten Weltkrieg stieg die Zahl der Einwohner sprunghaft um mehr als 2000 auf 8600 (1946) und knapp 8900 (1950) an, bis heute der Rekordwert. Bis auf den Hauptort Bunde erreichten alle Ortschaften Einwohnerzahlen, wie sie seitdem nicht wieder erreicht wurden. Der im Jahr 2005 598 Einwohner zählende Ortsteil Bunderhee verzeichnete 1946 1123 Personen. Im reichen Landschaftspolder waren 1950 noch 498 Personen beheimatet, 55 Jahre später lebten dort nur noch 127. Nach einem Rückgang auf etwas mehr als 7000 Einwohner, der vor allem durch mangelnde wirtschaftliche Perspektiven zu erklären ist, nahm die Bevölkerung seit 1990 zunächst wieder leicht zu, vor allem durch Aussiedler und Übersiedler aus den neuen Bundesländern. In den vergangenen Jahren erhöhte sich die Zahl der Niederländer in der Gemeinde deutlich. 8,75 Prozent der Einwohner Bundes (also etwa 650 Personen) haben die niederländische Staatsangehörigkeit. Die Zahl der Niederländer liegt im Hauptort Bunde 332 Personen am höchsten. Prozentual wohnen die meisten Niederländer in Bunderhee und Wymeer (jeweils zirka elf Prozent). Erklärbar ist dies durch die deutlich geringeren Immobilienpreise in Ostfriesland im Vergleich zum Nachbarland. Durch die gute Verkehrsverbindung über die A 280/Rijksweg 7 fällt das Pendeln leicht. Ohne die Niederländer in der Gemeinde wäre die Einwohnerzahl mittlerweile auf etwas weniger als 7000 gesunken, da die Geburtenzahl unter der Sterbeziffer liegt und in Bunde zudem eine Bildungsabwanderung zu verzeichnen ist.
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