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Panoramablick über Krummhörn – Rathaus und Umgebung

Überblick, Epochen & Ereignisse

Geschichte von Krummhörn

Die Gemeinde Krummhörn ist relativ jung. Sie entstand am 1. Juli 1972 durch Zusammenschluss früher selbstständiger Gemeinden, die heute die neunzehn Ortsteile der Gemeinde bilden.

Interessantes in Krummhörn

Entdecken Sie ausgewählte Beiträge, Analysen und Themen – kompakt & übersichtlich.

Krummhörn auf der Karte – Orientierung

Kompakte Orientierung Zentrum, Grünräume, Verkehr und Freizeitorte.

Zentrum
– Alltag, Einkauf & Versorgung.

Grünräume
– Parks, Wälder, Naherholung.

Verkehrsknoten
– Bahnhof/Bus, Hauptachsen.

Freizeit & Kultur
– Sport, Bühnen, Museen.

Besiedlung

Epochen, Ereignisse & Entwicklungen – kompakt erklärt. Epochen, Ereignisse & Entwicklungen – kompakt erklärt. Stadt am Wasser mit viel Grün: Eilenriede, Maschsee, Leineaue – plus kurze Wege in die Innenstadt.

Frühzeit & erste Erwähnungen
– archäologische Spuren, frühe Siedlungen, erste Urkunden.

Namensdeutung & Zugehörigkeiten
– Herkunft des Ortsnamens, Herrschaften, Ämter.

Wandel bis heute
– Wirtschaft, Infrastruktur, Bevölkerung und Alltagsleben.

Leineaue & Stadtraum Insel Lütje Hörn

Zeit der Häuptlinge und der Cirksenas

Epochen, Ereignisse & Entwicklungen – kompakt erklärt. Epochen, Ereignisse & Entwicklungen – kompakt erklärt. Starke Arbeitgeber, hervorragende Ausbildung und Forschung von Medizin bis Maschinenbau.

Frühzeit & erste Erwähnungen
– archäologische Spuren, frühe Siedlungen, erste Urkunden.

Namensdeutung & Zugehörigkeiten
– Herkunft des Ortsnamens, Herrschaften, Ämter.

Wandel bis heute
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Wirtschaft & Hochschulen in Insel Lütje Hörn

Krummhörn kompakt – Orientierung & Einordnung

Wir kennen Krummhörn – kurze Wege, starke Quartiere, viel Grün.

Als Immobilienprofis vor Ort ordnen wir Krummhörn alltagsnah ein: Mikrolagen, Wege im Alltag, Grünräume und Anbindung. Ob Eigentum, Kapitalanlage oder Miete – unsere Einordnung hilft bei Quartierswahl und Entscheidung.

Warum Krummhörn im Alltag überzeugt

  • CheckmarkÜbersichtliche Wege im Alltag
  • CheckmarkVerschiedene Wohnlagen – vom ruhigen Quartier bis zur zentralen Lage
  • CheckmarkGrün- und Freiräume in der Umgebung
  • CheckmarkGute Erreichbarkeit von Einkauf, Kita & Schule
  • CheckmarkAnbindung per Straße und (falls vorhanden) ÖPNV
  • CheckmarkLokales Vereinsleben & Angebote
  • CheckmarkOptionen für Miete, Kauf & Kapitalanlage

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Erste preußische Herrschaft

Im Jahr 1744 fiel Ostfriesland durch eine Exspektanz an das Königreich Preußen. Der preußische Staat förderte in den folgenden Jahrzehnten den Landesausbau Ostfrieslands – besonders durch Moorkolonisierung, aber auch durch Eindeichungen. Auch auf dem heutigen Krummhörner Gebiet wurden mehrere Polder eingedeicht. Darunter sind der Magotspolder (1768, 85 ha), der Hagenpolder (1770, 133 ha) und der Angernpolder (1804, 49 ha). Auf den neu eingepolderten Flächen wurden unter anderem Staatsdomänen eingerichtet. Die Krummhörn wurde während des Siebenjährigen Krieges zweimal von fremden Truppen besetzt. Truppen der französischen Generale Dumourier und d’Auvet besetzten den Landstrich 1757, der Marquis de Conflans 1761. Die Besatzer verlangten Naturalleistungen und Kontributionen. Wie im restlichen Preußen wurde auch in der Krummhörn mit ihren fruchtbaren Jungmarschböden die Kartoffel heimisch. Die Viehbestände erhöhten sich bis zur Jahrhundertwende 1800 und erreichten nach Flut und Seuchen wieder das Niveau vom Beginn des Jahrhunderts. Auch der Pferdebestand „lag bereits an der Grenze dessen, was der Markt verlangte“. Käufer für Vieh und Pferde kamen auch von außerhalb Ostfrieslands. Die landwirtschaftlichen Exporte stiegen in den Jahren nach 1770 an. Unter anderem wurden größere Mengen Hafer nach England exportiert. Dies traf vor allem während des Amerikanischen Unabhängigkeitskrieges und der Französischen Revolutionskriege zu.
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Die Krummhörn bis zur Reichsgründung

1806 fiel ganz Ostfriesland an das Königreich Holland. Die ein Jahr zuvor verhängte Kontinentalsperre traf den Handel mit landwirtschaftlichen Produkten, die nach England ausgeführt wurden, empfindlich. 1810 wurde der Landstrich als Département Ems-Oriental Frankreich angegliedert, kam nach der Niederlage Napoleons kurzzeitig wieder zu Preußen, wurde im Wiener Kongress dann aber dem Königreich Hannover zugeschlagen. Im 19. Jahrhundert verlor die Krummhörn bei einer Auswanderungswelle einen erheblichen Teil ihrer Bevölkerung. Während in den größeren Orten Greetsiel und Pewsum rund 10 Prozent abwanderten, belief sich die Quote in kleineren Orten wie Rysum, Manslagt oder Pilsum auf zirka 30 Prozent. Aufgrund der Erbteilsregelung, die dem jüngsten Sohn den Hof überließ, waren es insbesondere dessen ältere Brüder, die sich oft anderenorts ansiedelten. Auch heirateten Schwestern oft anderenorts ein. Auch viele Landarbeiter-Kinder, zumal sie räumlich noch am flexibelsten waren, wanderten in großer Zahl aus. Auswanderer in die USA ließen sich vor allem in den Bundesstaaten Iowa und Illinois nieder. Ein Hintergrund für die Abwanderung von Landarbeitern war die sich durch jahrhundertelange Segregation gebildete Schichtung, die in der Krummhörn fast nur aus Ober- und Unterschicht bestand. Eine Mittelschicht, etwa aus Handwerkern und kleinen Gewerbetreibenden, fehlte fast völlig. Ausnahmen bildeten lediglich die größeren Orte Pewsum und Greetsiel und auch das nur in bescheidenem Rahmen. Zur Auswanderungswelle beigetragen haben letztlich auch Agrarkrisen mit sinkenden Preisen für Getreide, was für die Landwirtschaft, für Bauern ebenso wie für deren Mägde, Knechte sowie hoffremde Landarbeiter Einkommens- oder gar Arbeitsplatzverlust bedeutete. Dramatische Preiseinbrüche gab es beispielsweise Anfang der 1820er Jahre. Schäden richtete zudem die Februarflut 1825 an den Feldern an. Die Versalzung infolge der Sturmflutschäden war erheblich. Überflutungen gab es in den neueren Poldern im Norden des heutigen Gemeindegebiets. Ein weiterer Grund war eine zunehmende Entfremdung zwischen dem Bauern und den Landarbeitern. War es Anfang des 19. Jahrhunderts noch üblich, dass die Arbeiter mit der Bauersfamilie den Tisch teilten und der Bauer sich für „seine“ Arbeiter verantwortlich fühlte, so ging das Verhältnis bis zur Mitte des Jahrhunderts mehr und mehr in ein unpersönliches Arbeitgeber-Arbeitnehmer-Verhältnis ohne gesellschaftliche Bindung über. Im Jahr 1859 wurden die Ämter Greetsiel und Pewsum vereinigt. Amtssitz wurde die Burg in Pewsum. Als Preußen im Deutschen Krieg das Königreich Hannover annektierte, kam die Krummhörn mit Ostfriesland wieder an Preußen.
Mobilität & Wege in Jade

Im Kaiserreich

Bei der preußischen Gemeindereform 1885 kam das vorliegende Gebiet zum Kreis Emden. 1899 erfolgte der Anschluss der Krummhörn an das Bahnnetz durch den Bau der schmalspurigen Kreisbahn Emden–Pewsum–Greetsiel. Die Kleinbahnstrecke wurde jedoch 1963 stillgelegt. Während des gesamten 19. Jahrhunderts und auch bis ins 20. Jahrhundert hinein gab es große soziale und wirtschaftliche Gegensätze zwischen reichen Großbauern und armen Landarbeitern. Für die Krummhörn kann festgestellt werden, was auch für andere ostfriesische Marschgemeinden galt: „In der Marsch wirkten sich die sozialen Unterschiede besonders scharf und hart aus: Auf der einen Seite zähe und stolze Bauern, Herren durch und durch, auf der anderen Seite die Tagelöhner. Auch sie gleichen Stammes und den Bauern an Stolz nicht nachstehend, aber wirtschaftlich in drückender Abhängigkeit.“ In Berichten von Landarbeitern heißt es, dass die Arbeitstage von 4 bis 18 Uhr dauerten, unterbrochen von einer eineinhalbstündigen Mittagspause. Die Landarbeiter schliefen, so sie kein eigenes (und wenn doch, ein zumeist sehr ärmliches) Häuschen besaßen, oftmals mit dem Vieh im Stall. Schon mit etwa 13 Jahren, direkt nach dem Schulbesuch, wurde der Nachwuchs über sogenannte „Gesindemakler“ an Bauern vermittelt. Neben anderen gesundheitlichen Problemen war auch Alkoholismus weit verbreitet. Zur Sicherung der Schifffahrt auf der Ems errichtete der Staat 1889 sowohl den Campener als auch den Pilsumer Leuchtturm. 1913 wurde das Gebiet der heutigen Gemeinde durch Eindeichungen erneut erweitert. Bei der Eindeichung des Schoonorther Polders 1913 wurden der Leybucht 377 Hektar Land abgerungen.
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Weimarer Republik und Nationalsozialismus

Das Ende des Ersten Weltkrieges führte zu einem politischen Erwachen der Unterschicht. Auch wenn die Novemberrevolution in Ostfriesland hauptsächlich auf die Städte und auch hier nur auf eine Minderheit der Einwohner beschränkt war. In der ländlichen, eher konservativ ausgerichteten Bevölkerung Ostfrieslands konnten sich die Arbeiter- und Soldatenräte nicht etablieren, so lösten sie sich dort nach der Wahl zur Weimarer Nationalversammlung nach und nach auf. In der Krummhörn jedoch organisierten sich die Arbeiter und gründeten erstmals einen Landarbeiterverband als Interessenvertretung. Dies führte zu einer noch tiefergehenden Spaltung der Gesellschaft, auf der sich die konservativ wählenden Gutsbesitzer den sozialdemokratischen oder weiter links stehenden Landarbeitern gegenüberstanden. Während der Inflationszeit verschlechterte sich die wirtschaftliche Lage der besitzenden Bauern erheblich. Die Inflation hatte die Kapitalreserven der Bauern vernichtet. In der Folge schwand ihre Kreditwürdigkeit, und notwendige Investitionen konnten nicht getätigt werden. Durch die Schwächung der allgemeinen Kaufkraft waren sie auch auf der Einnahmenseite hart getroffen. In dieser Situation sahen sie sich dann zusätzlich noch Lohnforderungen der Landarbeiter ausgesetzt, die im Jahre 1923 während der Erntezeit streikten. Dabei kam es in der Krummhörn auch zu Handgreiflichkeiten gegenüber den Bauern. Diese setzten als Gegenreaktion Streikbrecher ein. Während industrialisiertere Regionen und Städte erst später von der Weltwirtschaftskrise getroffen wurden, ergriff diese das landwirtschaftlich geprägte Ostfriesland und die Krummhörn jedoch. Ab 1924 kam es zu einem starken Preisverfall bei Agrarprodukten um bis zu 40 Prozent. Dies führte zu einem erdrutschartigen Erstarken des rechten Spektrums bei den Wahlen. Während hier in den 1920er-Jahren noch die DNVP dominierte, übernahm in den 1930er-Jahren zunehmend die NSDAP die Führung. Dennoch lagen die Stimmenanteile der NSDAP in der Krummhörn im niedersächsischen Durchschnitt. An wenigen Orten, etwa Hamswehrum, dominierte gar das linke Spektrum aus SPD und KPD, insbesondere 1932 und 1933 mit Werten um 60 Prozent. Zurückzuführen ist dies auf einen hohen Anteil an Landarbeitern, die eher SPD oder KPD wählten. 1932 wurde der Cirksenapolder eingedeicht. Es handelt sich bei dem 32 Hektar großen Neuland um die letzte Landgewinnungsmaßnahme zur Besiedlung und Bewirtschaftung auf dem Gebiet der Gemeinde. Bei der Kreisreform in jenem Jahr wurde der Landkreis Emden aufgelöst. Die Gemeinden der heutigen Krummhörn gehörten fortan zum Landkreis Norden. Erst mit dem Abklingen der Weltwirtschaftskrise ab 1932 und nach der nationalsozialistischen Machtübernahme 1933 verbesserte sich die wirtschaftliche Lage. Die Wirtschaftspolitik der Nationalsozialisten war auf Autarkie ausgerichtet und förderte insbesondere die Landwirtschaft. Hier versuchten die Nationalsozialisten, den starken Gegensatz zwischen Bauern und Landarbeitern, der nicht zu ihrem illusorischen Konzept der Volksgemeinschaft passte, aufzubrechen. Auf den Höfen tätige Landarbeiter sollten künftig als Gefolgschaft bezeichnet werden – ein Unterfangen, das ebenso wenig von dauerhaftem Erfolg gekrönt war wie die scheinbare Stabilisierung, welche die Landwirtschaft in der Zeit des Dritten Reiches erfuhr. Unmittelbar nach der Machtübernahme begann auch in der Krummhörn die Verfolgung politischer Gegner. In Greetsiel etwa befürchtete der Ortsgruppenleiter ein Aufleben der kommunistischen Bewegung und beantragte die Inschutzhaftnahme einiger Kommunisten. Während des Zweiten Weltkriegs befanden sich auf dem heutigen Gemeindegebiet in allen Orten Kriegsgefangenen-Arbeitslager, in denen vornehmlich Belgier, Franzosen und Serben, später auch Polen und sogenannte Ostarbeiter aus der Ukraine und Russland inhaftiert waren. Die Gefangenen wurden in der damals noch deutlich weniger mechanisierten Landwirtschaft und den Ziegeleien der Krummhörn eingesetzt. Vereinzelt wurden in der Folgezeit Krummhörner wegen verbotenen Umgangs mit Kriegsgefangenen festgenommen und zu Zuchthausstrafen bis zu einem Jahr und drei Monaten und der Aberkennung der Bürgerlichen Ehrenrechte für drei Jahre verurteilt. Seit 1940 war die Krummhörn Ziel von Spreng- und Brandbombenabwürfen, blieb aber zunächst ohne größere Schäden. Im Meer befanden sich zudem Treibminen und Sprengbojen. Im Jahre 1941 stürzte ein britisches Flugzeug im Watt vor dem Pilsumer Leuchtturm ab. Die Besatzung überlebte und wurde von einem deutschen Seenotrettungsflugzeug aufgenommen. Dieses verunglückte dann beim Start. Drei Gefangene kamen um, die deutsche Besatzung und zwei Gefangene überlebten. Bei einem größeren Angriff auf Greetsiel durch etwa 100 Flugzeuge wurden in der Nacht vom 22. zum 23. Juni 1942 vier Häuser durch Brandbomben zerstört und mehrere beschädigt. Bei einem Großeinflug von etwa 150 feindlichen Bombern stürzte ein Flugzeug über Greetsiel ab. Die Krummhörn blieb bis vor Kriegsende unbesetzt. Erst nachdem auf dem Timeloberg am Ortsrand von Wendisch Evern eine deutsche Delegation unter Leitung von Hans-Georg von Friedeburg, die von Karl Dönitz der in Flensburg-Mürwik verweilte autorisiert war, am 4. Mai 1945 im Beisein des britischen Feldmarschalls Bernard Montgomery eine Urkunde zur bedingungslosen Kapitulation der drei in Nordwestdeutschland operierenden deutschen Armeen unterzeichnete, die am 5. Mai um 7 Uhr in Kraft trat, wurde das nördliche Ostfriesland von kanadischen Truppen besetzt.
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Seit 1945

Nach dem Zweiten Weltkrieg vollzog sich in der Krummhörn ein tiefgehender Strukturwandel, der mit einem Wandel der Sozialstrukturen einherging. Die traditionell wichtige Landwirtschaft verlor als Arbeitgeber immer mehr an Bedeutung. Durch die Technisierung waren Hilfsarbeiter nicht mehr nötig. Der Landwirt konnte seine Aufgaben weitgehend selbst erledigen, wodurch familienfremde Mitarbeiter zur Ausnahme wurden. Lag der Beschäftigungsanteil in der Landwirtschaft 1950 noch bei 42,8 %, so sank er bis 1965 auf 26,1 %. Demgegenüber führte die schrittweise Industrialisierung und hier vor allem der Bau des Volkswagenwerkes in Emden zu einer erheblichen Verbesserung der sozialen Lage der früher in der Landwirtschaft eingesetzten Kräfte. Neben der Infrastruktur im Hauptort Pewsum wurde vor allem die touristische Infrastruktur in Greetsiel ausgebaut. Dazu zählt neben gastronomischen Betrieben und einem Schwimmbad auch das Nationalparkhaus, das 1992 eröffnet wurde und seitdem mehr als 400.000 Besucher verzeichnet hat. Der Tourismus ist neben der Landwirtschaft inzwischen der wichtigste Erwerbszweig innerhalb der Gemeinde. Viele Krummhörner verdienen ihren Lebensunterhalt jedoch auch außerhalb der Gemeindegrenzen. Die Jahrhunderte währende Geschichte der Eindeichungen an der Küste der Krummhörn fand 1991 ihren bisherigen Abschluss. An der Leybucht wurde die Landzunge Leyhörn mit dem Leysiel eingedeicht, das unter anderem der Freihaltung des Fahrwassers zum Greetsieler Hafen dient.
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Eingemeindungen

Am 1. Juli 1972 wurden die bis dato selbstständigen 19 Gemeinden Campen, Canum, Eilsum, Freepsum, Greetsiel (Flecken), Grimersum, Groothusen, Hamswehrum, Jennelt, Loquard, Manslagt, Pewsum (Flecken), Pilsum, Rysum, Upleward, Uttum, Visquard, Woltzeten und Woquard zur heutigen Gemeinde Krummhörn zusammengeschlossen, die am 1. August 1977 nach Auflösung des Landkreises Norden dem Landkreis Aurich zugeschlagen wurde. Seit der Kommunalreform ist Pewsum sukzessive zum Hauptort ausgebaut worden. Die Einkaufsmöglichkeiten im Ortskern wurden durch ein größeres Gewerbegebiet ergänzt. In Pewsum befinden sich zudem das Hallenbad der Gemeinde und mehrere Schulen bis zur Sekundarstufe I eines Gymnasiums. Der Nachfrage nach Baugrundstücken kam die Gemeinde durch ihre Baulandpolitik nach. Neben kleineren Baugebieten oder Baugrundstücken in den kleineren Ortschaften wurden insbesondere in Pewsum und Greetsiel großzügige Baulandflächen ausgewiesen.
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Bevölkerungsentwicklung

Die 19 Gemeinden, die 1972 zur Krummhörn zusammengeschlossen wurden, hatten zum Zeitpunkt der preußischen Kreisreform 1885 zusammen 8491 Einwohner. Bis 1933 wuchs die Einwohnerzahl auf 9406, bis 1939 auf 9627. Ein wesentlicher Schub in der Einwohnerentwicklung ergab sich nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs, als viele Flüchtlinge aus den früheren Ostgebieten des Deutschen Reiches aufgenommen wurden. So waren 1946 von den 13.350 Einwohnern der heutigen Ortsteile 2803 Flüchtlinge, also rund 21 %. Diese waren ungleich verteilt: Während in Woltzeten der Flüchtlingsanteil an der Gesamtbevölkerung bei 15,9 % lag, kam Pewsum auf 28,9 %. Bis 1950 stieg die Zahl im Hauptort der Krummhörn noch auf 33,6 %. Schon während des Krieges waren in der Krummhörn viele Evakuierte aus dem durch Bombenangriffe zerstörten Emden untergebracht worden. Die Aufnahme weiterer Flüchtlinge aus den Ostgebieten traf die Region völlig unvorbereitet. Oftmals hatten die Bürgermeister gar keine Vorkehrungen unternommen, so dass die Neuankömmlinge mit offen gezeigtem Unmut empfangen wurden. Erst die Anlage neuer Siedlungen, etwa in Uttum auf dem ehemaligen Sportplatz oder in Upleward, sowie verbesserte Arbeitsmöglichkeiten trugen zur Entspannung der Lage der Flüchtlinge bei; ihnen wird ein großer Anteil am Wiederaufbau bescheinigt. Zudem haben sie die Wirtschaft gestärkt und zu einer Öffnung der Gesellschaft beigetragen. Bemerkenswert ist, dass eine Reihe von Ortschaften 1885 bereits ungefähr so viele Einwohner hatten wie 2008; teils lag die Einwohnerzahl damals sogar höher. So hatte Manslagt 1885 474 Einwohner, 2008 waren es 413. Auch Pilsum, Loquard und Uttum hatten ähnlich große Einwohnerzahlen wie im ersten Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts. Zu begründen ist dies mit Landflucht wegen der abnehmenden Bedeutung der Landwirtschaft als Arbeitsmarktfaktor. Besonders das Berufsbild des Landarbeiters ist kaum noch zu finden – abgesehen von Mitarbeitern landwirtschaftlicher Lohnunternehmen, die aber nicht notwendigerweise auch in der Gemeinde wohnen. Am augenfälligsten gewachsen ist hingegen der Hauptort Pewsum (1885: 681 Einwohner, 2008: 3289 Einwohner), der seit der Gemeindereform 1972 sukzessive zum Zentrum der Gemeinde ausgebaut wurde. Die Krummhörn, die zu Beginn der 2000er-Jahre noch deutlich mehr als 13.000 Einwohner verzeichnete, ist inzwischen auf rund 12.400 Einwohner (am 31. Dezember 2011) geschrumpft. Durch die unter der Netto-Reproduktionsrate liegende Geburtenrate und durch die Abwanderung jüngerer Bürger wegen fehlender Ausbildungsmöglichkeiten sinkt die Einwohnerzahl. Viele jüngere Einwohner kehren der Gemeinde dauerhaft den Rücken. Durch Zuwanderung meist älterer Bürger aus anderen Teilen Deutschlands wurden Geburtendefizit und Abwanderung lange Zeit noch ausgeglichen. Inzwischen gilt dies nicht mehr, die Kreisverwaltung Aurich prognostiziert der Krummhörn einen weiteren Rückgang der Einwohnerzahl. So soll die Einwohnerzahl der Krummhörn zwischen 2011 und 2024 um 18 % schrumpfen. Dies entspricht einem Rückgang von etwa 2.300 Personen auf dann etwa 10.500 Einwohner. Sehr deutlich zurückgehen wird nach dieser Prognose die Bevölkerungsgruppe der 18- bis 25-Jährigen: um 37 %. Tabellarische Übersicht
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Entwicklung des Gemeindenamens

Die Gemeinde ist nach einem halbinselartig an der unteren Emsmündung liegenden Bereich Ostfrieslands benannt. Nach der Eingliederung Ostfrieslands in das Frankenreich wurde die Region auf die Grafschaften Emsgau und zu einem kleinen Teil auf den Federgo aufgeteilt. Nach dem Zerfall des Emsgaus wurde für den zwischen Dollart und Ley liegenden Teil des Gebietes die Bezeichnung Krummhörn üblich. Im frühen 16. Jahrhundert wurde die Region erstmals als Krummhörn („k(?) romme horn“, „de kromme Horne“) bezeichnet. Die Krummhörn ragt an der äußersten Südwestspitze der ostfriesischen Halbinsel nach Südwest. In der Vergangenheit war diese Gegend von mehreren tief ins Land eindringenden Buchten gesäumt, so dass sich verwinkelte („krumme“) Landstriche ergaben. Die Buchten wie diejenigen von Sielmönken oder Campen sind inzwischen durch Eindeichung verschwunden, der Name des Landstrichs ist geblieben und lebt seit 1972 auch offiziell im Gemeindenamen fort.
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