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Panoramablick über Norderney – Strand und Dünenlandschaft

Überblick, Epochen & Ereignisse

Geschichte von Norderney

Von der Altstadt bis Kleefeld, von Linden bis Kirchrode: Norderney verbindet Kultur, Hochschulen und Arbeitgeber mit hoher Lebensqualität – urban, grün, gut angebunden.

Interessantes in Norderney

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Norderney auf der Karte – Orientierung

Kompakte Orientierung Zentrum, Grünräume, Verkehr und Freizeitorte.

Zentrum
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Grünräume
– Parks, Wälder, Naherholung.

Verkehrsknoten
– Bahnhof/Bus, Hauptachsen.

Freizeit & Kultur
– Sport, Bühnen, Museen.

Entstehung, Besiedelung und Demographie

Epochen, Ereignisse & Entwicklungen – kompakt erklärt. Epochen, Ereignisse & Entwicklungen – kompakt erklärt. Stadt am Wasser mit viel Grün: Eilenriede, Maschsee, Leineaue – plus kurze Wege in die Innenstadt.

Frühzeit & erste Erwähnungen
– archäologische Spuren, frühe Siedlungen, erste Urkunden.

Namensdeutung & Zugehörigkeiten
– Herkunft des Ortsnamens, Herrschaften, Ämter.

Wandel bis heute
– Wirtschaft, Infrastruktur, Bevölkerung und Alltagsleben.

Wirtschaft & Hochschulen in Insel Lütje Hörn

Zensus 2011

Epochen, Ereignisse & Entwicklungen – kompakt erklärt. Epochen, Ereignisse & Entwicklungen – kompakt erklärt. Starke Arbeitgeber, hervorragende Ausbildung und Forschung von Medizin bis Maschinenbau.

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Norderney kompakt – Orientierung & Einordnung

Wir kennen Norderney – kurze Wege, starke Quartiere, viel Grün.

Als Immobilienprofis vor Ort ordnen wir Norderney alltagsnah ein: Mikrolagen, Wege im Alltag, Grünräume und Anbindung. Ob Eigentum, Kapitalanlage oder Miete – unsere Einordnung hilft bei Quartierswahl und Entscheidung.

Warum Norderney im Alltag überzeugt

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  • CheckmarkGrün- und Freiräume in der Umgebung
  • CheckmarkGute Erreichbarkeit von Einkauf, Kita & Schule
  • CheckmarkAnbindung per Straße und (falls vorhanden) ÖPNV
  • CheckmarkLokales Vereinsleben & Angebote
  • CheckmarkOptionen für Miete, Kauf & Kapitalanlage

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Etymologie

Auf der Landkarte Ostfrieslands von Ubbo Emmius, die um 1600 entstand, ist die Insel als Nordernie verzeichnet. Auch das von Dünen umgebene Inseldorf ist eingezeichnet. Vom 16. Jahrhundert an wurde die Insel mit Nordernei und ab dem 18. Jahrhundert mit dem heutigen Namen Norderney bezeichnet. Aus der Zeit des preußischen Badebetriebs existieren Karten mit der Bezeichnung Bad Norderney. Davor ist sie unter dem Namen Osterende oder auch Oesterende (1398), Norder Nie Oech (1549), Norder neye oog und Norder ney ogg (1550), Nie Norderoghe (1564), Ninoorderooghe (1589), Noorderny (um 1600), Ninorder Ooge (um 1650), Ny norderoghe (1651) und Nenderme (1692) auf Karten und Vertoonungen (Reliefkarten der Inseln von der Seeseite aus) verzeichnet. Die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1500, als der östlich verbliebene Teil der Insel Buise Norderoog 1515 in mittelniederdeutscher Sprache Norder neye Oog genannt wurde. Der Namensbestandteil Oog fiel bereits im späten 16. Jahrhundert weg. Vom Ursprung her bedeutet der Name der Insel auf Ostfriesisch neue Norder Insel (Nordens neue Insel). Das Norder bezieht sich dabei auf die Stadt Norden, vor deren Küste die Insel liegt. Das -ney ist die ältere Schreibweise des ostfriesischen neei, was so viel wie ‚neu‘ bedeutet. Im lokalen Niederdeutsch wird die Insel Nördernee [nœədəˈneɛɪ] genannt.
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1797 – Das erste deutsche Nordseebad

Die ersten Seebäder an der Nord- und Ostseeküste wurden in der Mitte des 18. Jahrhunderts in England sowie in Frankreich und in Dänemark eingerichtet. Der englische Arzt Richard Russel hatte in seinen Publikationen über Meeresheilkunde und Thalassotherapie von 1750 erkannt, dass sich die nahezu pollen- und schadstofffreie Seeluft bei Erkrankungen der Atemwege heilsam auswirkt. Dieser Ansicht waren in Deutschland Georg Christoph Lichtenberg und Christoph Wilhelm Hufeland. Ein Antrag, eine private Seebadeanstalt einzurichten, der den Ständen Ostfrieslands und dem damaligen Inselvogt Johann-Gerhard Feldhausen am 17. Mai 1794 vorgelegt wurde, brachte ein für die Zukunft der Insel richtungweisendes Ergebnis: Der Präsident (Praeses Statuum) der Ostfriesischen Ritterschaft sowie der Ostfriesischen Stände war zu dieser Zeit der hannoversche Graf Edzard Moritz zu Innhausen und Knyphausen auf Lütetsburg bei Hage. Er setzte sich stark für diese Idee ein und investierte auf Norderney. Die Ständeversammlung konnte sich dabei auf das Gutachten des obersten Medizinalbeamten Friedrich Wilhelm von Halem, der ein Schüler Lichtenbergs und seit 1797 Landphysikus des Fürstentums Ostfriesland war, stützen. Das Ergebnis der am 20. Juli 1797 durch den Emder Apotheker Heydeck durchgeführten Wasseranalyse lautete: Das Wasser, helle und klar, wie gutes Brunnenwasser, dabei von salzig-bitterem Geschmack. Daraufhin konnte am 3. Oktober 1797 die erste Seebadeanstalt auf einer Ostfriesischen Insel eröffnet werden, nachdem der Beschluss der Stände, eine Nordseebadeanstalt zu errichten, vom preußischen König Friedrich Wilhelm II. genehmigt worden war. Am 7. Juli 1783, bereits 14 Jahre vorher, war ein ähnlicher Antrag des Juister Inselpastors Gerhard Otto Christoph Janus gescheitert, auf der Nachbarinsel Juist ein Seebad einzurichten. Das Seebad auf Norderney wurde nach dem Vorbild der englischen Seebäder und des Ostseebades Heiligenbad (Heiligendamm), das seit 1793 die erste deutsche Badeanstalt war, eröffnet.
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  1. Jahrhundert

Als das Seebad am 1. Mai 1800 offiziell eröffnet wurde, besuchten 250 Kurgäste die Insel, die wegen fehlender Unterkünfte zum Teil in mitgebrachten Zelten hausten. Während der französischen Besatzung ab 1806 und der gegen England eingerichteten Kontinentalsperre bis 1813 kam der Bäderbetrieb zum Erliegen. Zur gleichen Zeit wurde eine französische Küstenbatterie eingerichtet. Zwischen den Jahren 1813 und 1815 stand die Insel unter preußischer Regentschaft. Auf dem Wiener Kongress wurde 1815 Ostfriesland dem Königreich Hannover zugesprochen. Zwischen 1823 und 1855 gehörte Norderney zum Amt Berum innerhalb der Landdrostei Aurich. Bald wurde der geregelte Badebetrieb auf Norderney wiederaufgenommen. Ein erstes Warmbadehaus wurde errichtet und die meisten Gebäude der Insel renoviert oder erweitert. In dieser Zeit wurde mit der Einrichtung des ersten Kurparks auf der Insel begonnen. Der Bäderbetrieb entwickelte sich zu einer lukrativen Einnahmequelle, denn die Zimmer der eigenen Wohnhäuser konnten an die Badegäste vermietet werden. Für zusätzliche Attraktivität sorgte die 1820 gegründete Spielbank, die seit 1833 vom Hamburger Juden Samuel Hartog gehalten und deren Betrieb nach dem Verbot durch das Paulskirchenparlament 1849 eingestellt wurde. Heute sind die entsprechenden Anbauten an vielen Häusern im Stadtkern anhand der Veranden zu erkennen. Die Einwohner- und die Gästezahlen wuchsen sprunghaft an, 1860 gab es schon doppelt so viele Häuser mit rund 1200 Bewohnern und Herbergen für über 2600 Badegäste (1865). Männer und Frauen wurden getrennt mit Badekarren zu zwei verschiedenen Strandabschnitten gefahren. Dort nahmen sie liegend oder kniend ein Bad im Meer. Seit 1866 existieren der Herrenpfad und der Damenpfad. Der Physikus Friedrich-Wilhelm von Halem beschrieb den angemessenen Abstand zwischen Damen- und Herrenbad: Bereits 1819 gehörte die Insel als Königlich-Hannoversches Seebad zu den bekanntesten europäischen Bädern. Vor allem König Georg V. von Hannover, Duke of Cumberland, trug nachhaltig dazu bei, der Insel ein mondänes Flair zu verleihen, indem er die Insel zusammen mit seiner Gemahlin Königin Marie ab 1851 mehrere Monate im Jahr zu seiner Sommerresidenz machte. Da dem Paar der Hofstaat folgte, wurden in den nächsten Jahren mehrere Gebäude errichtet, die bis heute den Stadtkern prägen. Das im Jahr 1800 errichtete Warmbadehaus aus Holz wurde durch einen Steinbau ersetzt. Das Große Logierhaus entstand 1837 mit einem Investitionsvolumen von 31.000 Reichstalern, vorgesehen als Kurhotel für die Unterbringung fürstlicher Personen in passender Weise und den König. Heute ist in diesem Gebäude das Kurhotel untergebracht. Das in nördlicher Richtung benachbarte Conversationshaus entstand 1840 im klassizistischen Stil am Kurplatz im heutigen Zentrum der Stadt. Es gilt als eines der bedeutenden Profangebäude in Nordwestdeutschland. An das Königspaar erinnern die beiden Dünen Georgshöhe am Nordstrand und Marienhöhe am Weststrand. Viele der heute noch geläufigen Bezeichnungen der übrigen Dünen, Flure und des sich südlich der Insel erstreckenden Wattenmeers gehen auf die Hannoversche Grundsteuervermessung (1830) und die Preußische Grundsteuervermessung (1870) zurück. Zeitgleich zum Bau der größeren Gebäude wuchs die Größe des städtischen Gebiets an. Grundlage dafür war eine neue Planungsordnung des Bürgermeisters Kuhlmann, der 1880 eine erste Katasterkarte für die Gemeinde erstellen ließ. Im Jahr 1866 endete die hannoversche Regentschaft durch den Deutschen Krieg. Unter preußischer Herrschaft wurde Norderney zur Königlich-Preußischen Seebadeanstalt und Staatsdomäne, die der Finanzdirektion Hannover unterstellt war. Der Wandel vom kleinen Badeort zum Bad mit weltlichem Flair konnte dadurch weiter gefördert werden. Von 1869 an wurde das als Preußisches Staatsbad bezeichnete Norderneyer Seebad die Sommerresidenz der preußischen Königsfamilie. Nach preußischem Vorbild wurde 1870 ein Bebauungsplan entwickelt, der den Inselort nachhaltig veränderte und vergrößerte. Die Bebauung wurde parzellenweise bis zur Nordseite der Insel genehmigt. Dabei wurde der dortige Dünenkamm eingeebnet und in Bauland umgewandelt. Durch finanzielle Hilfe des preußischen Wirtschaftsministeriums in Form von Bauprämien und Zuschüsse wurden den Insulanern Anreize geschaffen, Parzellen zu erwerben und darauf zu bauen, um in den Fremdenverkehr einzusteigen. Ab 1885 gehörte Norderney zum Regierungsbezirk Aurich innerhalb der preußischen Provinz Hannover. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts war die Anreise nach Norderney noch recht langwierig. Kurgästen, die aus dem Rheinland anreisten, wurde noch 1832 die folgende Reiseroute vorgeschlagen: Es gab in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts eine direkte Schiffsverbindung von Bremen nach Norderney. Noch bis in die Mitte der 1850er Jahre mussten die Schiffe in der Norderneyer Reede im Südwesten der Insel festmachen. Die Fahrgäste wurden mit Pferdekarren durch das seichte Wasser bis auf die Insel gefahren. Die erste tidenunabhängige Dampfschiffverbindung mit dem Dampfer Stadt Norden wurde im Jahr 1872 eingerichtet und ab 1889 die Bahnstrecke von Emden nach Norddeich ausgebaut. Damit war eine Schienenverbindung von der Nordseeküste bis nach Münster geschaffen. Seit 1880 gab es in Berlin einen Verein mit der Zielsetzung, an deutschen Seeküsten Kinderheilstätten zu errichten. In der Provinz Schleswig-Holstein geschah es in Wyk auf Föhr und Westerland. Im Rahmen der Vereinsaktivitäten kam es auch zu einem Bau auf Norderney. Am 1. Juni 1886 wurde das auf Initiative des Geheimen Medicinalrates Friedrich Wilhelm Beneke aus Marburg errichtete Kinderkrankenhaus Seehospiz Kaiserin Friedrich vom Verein für Kinderheilstätten an den deutschen Seeküsten eröffnet. Es bestand bereits seit dem 1. Juni 1882 provisorisch und war die erste Einrichtung dieser Art. Sie diente an Skrofulose oder Tuberkulose erkrankten Kindern als Heilstätte. Das Seehospiz wurde im Jahr 1888 vom Königreich Preußen zum Nationalhospiz für Kinder und Soldaten ausgebaut. Es besteht noch in Form einer Kinderkurklinik, in der Atemwegs- und Hauterkrankungen behandelt werden.
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  1. Jahrhundert bis heute

Norderney besuchten Anfang des 20. Jahrhunderts jährlich 40.000 Badegäste, wobei der Inselort nur rund 4000 Einwohner hatte. Es entstanden Häuser im Stil der Bäderarchitektur und der Gründerzeit und Prachtstraßen wie die Kaiserstraße. Ab dem Jahr 1900 residierte der spätere Reichskanzler Bernhard von Bülow im Sommer in der Villa Fresena (heute Hotelvilla Belvedere), einer im Tudorstil 1869/1870 erbauten Villa am Weststrand und empfing dort am 18. Juni 1906 Kaiser Wilhelm II. Von 1906 bis 1914 wohnte von Bülow auch in der Villa Edda (heute Hotel Meeresburg) nebenan. Der Badebetrieb kam mit Beginn des Ersten Weltkriegs zum Erliegen und die Insel wurde zu einer Seefestung ausgebaut. Doch gab es zu Beginn des Krieges, im Gegensatz zu anderen Ostfriesischen Inseln, noch keine Inselbahn. Für den Bau der militärischen Anlagen mussten jedoch große Mengen an Baumaterial in die Dünen transportiert werden. Deshalb entschied sich die Kaiserliche Marineleitung 1915 zum Bau einer Inselbahn, deren Gleise in Normalspur in Richtung Insel-Osten verlegt wurden, um das Bahnmaterial und die Fahrzeuge der Preußischen Staatsbahn nutzen zu können. Den schnellen Wiederaufbau der touristischen Infrastruktur nach dem Ersten Weltkrieg verdankt Norderney dem damaligen Bürgermeister Jann Berghaus. Zunächst war er Rektor an der Volksschule auf Norderney. Nachdem er 1908 vergeblich für die Wahl als Landtagsabgeordneter im preußischen Landtag im Wahlkreis Leer-Weener kandidiert hatte, blieb er weiter auf Norderney. Seine politische Karriere begann 1910. Er wurde in den Norderneyer Gemeindeausschuss gewählt und nach dem Kriegsende 1918 zum Bürgermeister der Insel ernannt. Berghaus gelang es, die Kriegsfolgen zu mildern und Norderney mit der durch Preußen gewährten finanziellen Inselhilfe wieder zu einem der führenden Seebäder zu machen. Dies wurde durch die von ihm betriebene Pacht des Seebades seitens der Gemeinde erreicht. 1926 wurde der seit 1895 am Weststrand stehende Seesteg wegen baulicher Mängel demontiert. Dafür wurde Ende der 1920er Jahre das erste Meerwasser-Wellen-Hallenschwimmbad errichtet, damals das einzige in Europa. Zu Beginn der 1930er Jahre war Norderney einer der Orte des freiwirtschaftlichen Geldexperiments namens Wära. Die Initiatoren dieses Experiments auf der Insel waren der damalige Norderneyer Badearzt Anton Nordwall und der auf Norderney lebende Künstler Hans Trimborn. Anders als Borkum warb Norderney nicht um „völkisch-nationale“ Gäste. Der erste Bürgermeister der NSDAP war 1933/1934 Bruno Müller, später Gestapo-Chef in Oldenburg, im Zweiten Weltkrieg Führer von Einsatzkommandos und Sonderkommandos in Polen und in der Sowjetunion. In der Zeit des Nationalsozialismus wurde Norderney ab 1935 zu einem Luftwaffen- und Marinestützpunkt als Seefestung im Rahmen des Atlantikwalls ausgebaut. Die Seeflugstation am Hafen, auf der eine Seenotstaffel stationiert wurde, wurde als Militärflugplatz umfunktioniert und in den Dünen wurden über 60 schwere Geschütz- und FlaK-Stellungen sowie Regelbauten errichtet. Deren Sockel und Batterien sind nach Sprengungen heute noch in der Dünenlandschaft am Weststrand und ostwärts der Stadt sichtbar. Um die Inselmühle herum entstand bis 1938 eine Kasernensiedlung. Zwischen 1935 und 1938 wurden östlich der Stadt liegende Dünen planiert, um dort die Siedlung Nordhelm anzulegen, in der während des Krieges in erster Linie rund 2000 Soldaten mit ihren Familien und Zivilangestellte der Kriegsmarine in Reihenhäusern untergebracht waren. Der Name Nordhelm stammt von den auch als Strandhafer bezeichneten Helmpflanzen, die die Dünen bewachsen. Die Kasernenbauten des Seefliegerhorstes wurden zu einem Teil erst im Jahr 1980 abgebrochen und wichen einer Reihenhaussiedlung, deren Bezeichnung Alter Horst an die Nutzung in den 1920er und 1930er Jahren erinnert. Die Königsdüne Georgshöhe am Nordstrand wurde zu einer Schiffssignal- und Marinestation. Mit Beginn des Zweiten Weltkriegs kam der Badebetrieb erneut zum Erliegen. 1939 waren noch über 48.000 Kurgäste auf Norderney, die jedoch noch vor Kriegsbeginn die Insel verlassen mussten. In den folgenden sechs Jahren war die Insel mehrfach Ziel von britischen, kanadischen und französischen Luftangriffen. Ein Arbeitslager der Organisation Todt auf der Kanalinsel Alderney erhielt die Tarnbezeichnung Lager Norderney. Dort mussten Zwangsarbeiter Befestigungsanlagen gegen eine mögliche Invasion der Alliierten bauen. Nach der bedingungslosen Kapitulation im Mai 1945 wurde Norddeutschland bis zum 1. November 1946 zur britischen Besatzungszone und nach dem Bakker-Schut-Plan sollte die Gebietskörperschaft Norden-Emden, zu der Norderney gehörte, von den Niederlanden annektiert werden. Ab dem Frühjahr 1946 richtete die britische Militärverwaltung ein Leave center und summer camp also ein Erholungszentrum für Soldaten der Besatzungstruppen und für deren Angehörige auf Norderney ein. Dazu wurden Kureinrichtungen, größere Hotels und der Golfplatz beschlagnahmt. Weitere Unterkünfte wurden für die Unterbringung von hunderten Kriegsflüchtlingen und Vertriebenen genutzt. Der Kurbetrieb wurde nach dem Krieg wieder aufgenommen. Die Militärverwaltung genehmigte ab Juli 1946 die Aufnahme von deutschen Kurgästen, zunächst jedoch noch mit Einschränkungen. Seit diesem Jahr gehört Norderney zum neu gegründeten Land Niedersachsen im eingerichteten Regierungsbezirks Aurich, der 1978 im Zuge der niedersächsischen Kreisreform in den Regierungsbezirk Weser-Ems mit Sitz in Oldenburg überging. Zuvor stand die Stadt unter preußischer Herrschaft. Die Stadtrechte wurden der Gemeinde Norderney am 5. August 1948 vom Niedersächsische Innenministerium übertragen sowie 1949 der Status eines staatlich anerkannten Niedersächsischen Staatsbades mit dem Prädikat Heilbad. Die beschlagnahmten Kureinrichtungen wurden 1952 von der britischen Besatzungsmacht freigegeben, so dass der Kurbetrieb für deutsche Erholungssuchende wieder möglich wurde. Seit dem 1. Juli 1972 gehört Norderney nach der niedersächsischen kommunalen Gebietsreform und der damit verbundenen neuen Festlegung der politischen Gemeinde- und Kreisgrenzen zum Landkreis Aurich. Der Landkreis Norden wurde mit der Gebietsreform aufgelöst und somit auch das Kfz-Kennzeichen NOR nicht weiter vergeben. Seit 2012 ist auf dem ehemaligen Gebiet des Landkreises Norden bei der Anmeldung eines Fahrzeugs wieder die Wahl zwischen den Kfz-Kennzeichen AUR und NOR möglich. Bei der Einführung von vierstelligen Postleitzahlen in der Bundesrepublik im Jahr 1962 wurde der Stadt Norderney die 2982 zugeteilt. Nach der Wiedervereinigung Deutschlands wurden 1993 die fünfstelligen Postleitzahlen eingeführt, Norderney erhielt die 26548. Schon 1959 kamen erstmals mehr als 100.000 Besucher und Kurgäste. Neue Wohnhäuser wurden errichtet, die das Stadtbild nachhaltig prägen und alte Bädervillen und Logierhäuser verdrängten. Dazu zählen zwei Hochhäuser am Nordstrand und eine Reihe von mehrgeschossigen Hotels am Weststrand, die unmittelbar hinter den historischen Strandhotels errichtet wurden. Zu den Einrichtungen für den Bäderbetrieb gehören die 1960 errichteten Liegehallen am Weststrand, die mittlerweile als Kinderspielhaus genutzt werden, ebenso wie das 1964 eingeweihte Kurmittelhaus. 1974 folgte ein beheizbares Freiluft-Meerwasser-Wellenbad, welches aus Gründen der Wirtschaftlichkeit im Jahr 2000 aufgegeben wurde. Auf dem Grundstück ist das bade~museum und seit 2010 die galerie trimborn untergebracht. Das ehemalige Becken des Schwimmbads wurde mit Sand verfüllt. Dort entstand im Jahr 2011 ein Hochseilklettergarten. 1990 wurde das Meerwasser-Wellenbad Die Welle eröffnet. Auf dem Gelände des abgerissenen Kurmittelhauses soll ein Hotel der Fünf-Sterne-Kategorie durch die Steigenberger Hotel Group errichtet werden, jedoch fehlen noch Investoren (Stand 2008). Am 17. Mai 1997 feierte die Insel mit 266.513 Gästen den 200. Jahrestag als Kur- und Ferieninsel sowie das Bestehen des ältesten deutschen Nordseeheilbades. Zum 1. Juli 1999 wurde die 1975 gegründete Niedersächsische Bädergesellschaft mbH (NBG) aufgelöst. Als Grund nannte das Land Niedersachsen die schlechte finanzielle Lage der Staatsbäder und einen hohen Kapitalbedarf, die den weiteren Betrieb unrentabel erscheinen ließen. Die der Gesellschaft angehörenden Staatsbäder Norderney, Bad Pyrmont und Bad Nenndorf gehen seither eigene Wege. Von 1999 bis 2003 war die Niedersächsische Staatsbad Norderney GmbH eine hundertprozentige Tochter des Landes Niedersachsen, jedoch mit eigenverantwortlicher Budgetierung. Zudem wurde die Stelle eines Kurdirektors eingerichtet. Am 1. Januar 2003 übernahm die Stadt Norderney die Landesgesellschaft Niedersächsisches Staatsbad Norderney GmbH und führt seitdem die kommunalen mit den touristischen Angelegenheiten unter einem Dach. Der gemeinsam von Kur- und Stadtverwaltung genutzte Verwaltungsstandort ist seit 2006 im eigens für diesen Zweck umgebauten ehemaligen Bazargebäude am Kurplatz untergebracht. Nach den Richtlinien des Deutschen Tourismusverbandes und des Deutschen Heilbäderverbandes wurde Norderney durch die Service-Agentur Bäderland Niedersachsen am 24. Februar 2010 als Nordseeheilbad reprädikatisiert. Die Auswertung wurde von einem Fachausschuss in Hannover übernommen, der eine entsprechende Empfehlung an das Niedersächsische Wirtschaftsministerium weitergab.
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2020 – Auswirkungen durch die COVID-19-Pandemie

Nachdem am 11. März 2020 eine Insulanerin positiv auf das neue Coronavirus SARS-CoV-2 getestet wurde, entschieden die Ministerpräsidenten der Länder Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern im Zuge der COVID-19-Pandemie in Deutschland ab dem 16. März den Zugang zu den Inseln der Nord- und Ostsee für Touristen zu unterbinden. Die Allgemeinverfügung wurde durch den Landkreis Aurich am 17. März 2020 bekanntgegeben. Bereits auf Norderney befindliche Gäste und alle Zweitwohnungsbesitzer wurden aufgefordert, die Insel bis zum 22. März zu verlassen, um eine Ausbreitung unter den Insulanern zu unterbinden. Hintergrund sind intensivmedizinischen Kapazitäten auf den Inseln, die nur im eingeschränkten Umfang verfügbar und für eine große Anzahl von Besuchern vom Festland nicht ausgelegt sind. Im Falle des Norderneyer Krankenhauses gibt es nur ein Intensivbett mit Beatmungsgerät. Am 18. März wurde ein weiterer Infektionsfall von Norderney gemeldet. Die Fährverbindung der Reederei Norden-Frisia nach Norddeich wurde auf eine Verbindung pro Tag reduziert. Am 11. Mai 2020 wurden die Regelungen gelockert und Touristen mit einem Mindestaufenthalt von sieben Tagen ist der Zugang zu Ferienwohnungen gestattet. Tagesbesuche werden somit unterbunden. Nach dem bundesweiten Anstieg der Infektionszahlen wurde ab dem 2. November bis zunächst zum 30. November 2020 ein Beherbergungsverbot ausgesprochen. Bis zum 1. November angereiste Gäste durften Norderney zum geplanten Abreisedatum verlassen.
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Bekannte Gäste auf Norderney

Seit der Gründung des ersten deutschen Nordseebades im Jahr 1797 wurde Norderney von einer Vielzahl bekannter und berühmter Persönlichkeiten aus dem öffentlichen Leben besucht. Darunter befanden sich unter anderem Staatsoberhäupter, weshalb die Insel noch heute als Königin der Nordsee oder St. Moritz des Nordens bezeichnet wird. Zwischen 1801 und 1805 weilte General Gebhard Leberecht von Blücher auf der Insel. Als großer Förderer gilt König Georg V. von Hannover, Herzog von Cumberland, indem er erstmals 1836 und danach von 1851 bis 1866 die gesamte Hofhaltung während der Sommermonate nach Norderney verlegte. Ihm zu Ehren wurde im Jahr 1866 das Cumberland-Denkmal auf der Insel errichtet. Nachdem das Königreich Hannover im Deutschen Krieg 1866 von den Preußen besetzt wurde, war bereits 1869 Friedrich Wilhelm von Preußen, der spätere Kaiser Friedrich III. Gast auf Norderney. Unter anderem besuchten Reichskanzler Fürst Bernhard von Bülow, Kaiser Wilhelm II., Walther Rathenau, Gustav Stresemann, Frank Thiess, Felix Graf von Luckner, Joseph Joachim, Peter Kreuder die Insel. Gäste aus der jüngeren deutschen Politikgeschichte waren Willy Brandt, Kurt Georg Kiesinger, Walter Scheel, Karl Carstens und Horst Köhler (am 24. Juli 2006 als Schirmherr der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG)). Angela Merkel stattete Norderney am 17. August 2009 im Rahmen einer Wahlkampfveranstaltung vor der anstehenden Bundestagswahl einen Besuch ab. Auch unter Kulturschaffenden und Wissenschaftlern erfreute sich die Insel großer Beliebtheit. Zu erwähnen sind hier Wilhelm von Humboldt, Theodor Fontane, Jenny Lind, Clara (Sommer 1846) und Robert Schumann (Sommer 1846) sowie Kurt und Barbara Aland. Der Künstler Felix Nussbaum malte mehrere Bilder, unter anderem „Erinnerung an Norderney“. Heinrich Heine war im August 1825 sowie im Sommer 1826 und 1827 als Sommerurlauber auf Norderney. Dieser Autor hat zumindest im August 1825 einmal 50 Louis d’or in der dortigen Spielbank gelassen. Der Aufenthalt inspirierte ihn zu seinem Zyklus Die Nordsee, in dem er die Insel und ihre Einwohner beschrieb. und zu der Reihe Seestücke, einem Zeitzeugnis, welches das harte und karge Leben der Insulaner im frühen 19. Jahrhundert schildert: Zu Ehren Heinrich Heines wurde im Herbst des Jahres 1983 vor dem Haupteingang des Hauses der Insel im Stadtzentrum das durch den umstrittenen Bildhauer Arno Breker geschaffene Heine-Denkmal eingeweiht. Nach seinem Abitur besuchte Franz Kafka 1901 die Insel Norderney. Es war sein erster Urlaub, den er alleine verbrachte. In heutiger Zeit besucht SPD-Politiker Franz Müntefering regelmäßig Norderney. Der ehemalige Bundespräsident Horst Köhler besuchte Norderney während seiner Amtszeit als Schirmherr der DLRG. Seinen Sommerurlaub verbringt der aus Niedersachsen stammende ehemalige Bundespräsident Christian Wulff auf der Insel. Im Rahmen einer Klausurtagung der SPD besuchten Bundeskanzler Olaf Scholz, Gesundheitsminister Karl Lauterbach und der Parteivorsitzende Lars Klingbeil auf Initiative Johann Saathoffs (MdB) am 19. April 2024 die Insel.
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