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Panoramablick über Südbrookmerland – Rathaus, Maschsee und Skyline

Überblick, Epochen & Ereignisse

Geschichte von Südbrookmerland

Die Gemeinde Südbrookmerland entstand am 1. Juli 1972 durch Zusammenschluss der Gemeinden Bedekaspel, Forlitz-Blaukirchen, Moordorf, Moorhusen, Münkeboe, Oldeborg, Theene, Uthwerdum, Victorbur und Wiegboldsbur, die jetzt die zehn Ortsteile bilden. Die neue Gemeinde wurde nach der gleichnamigen mittelalterlichen friesischen Landesgemeinde benannt, auf deren südlichem Gebiet sie sich befindet.

Interessantes in Südbrookmerland

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Südbrookmerland auf der Karte – Orientierung

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Grünräume
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Verkehrsknoten
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Freizeit & Kultur
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Entwicklung des Gemeindenamens

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Frühzeit & erste Erwähnungen
– archäologische Spuren, frühe Siedlungen, erste Urkunden.

Namensdeutung & Zugehörigkeiten
– Herkunft des Ortsnamens, Herrschaften, Ämter.

Wandel bis heute
– Wirtschaft, Infrastruktur, Bevölkerung und Alltagsleben.

Leineaue & Stadtraum Insel Lütje Hörn

Ur- und Frühgeschichte

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Frühzeit & erste Erwähnungen
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Grünflächen und Stadtraum in Neuenkirchen

Südbrookmerland kompakt – Orientierung & Einordnung

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Mittelalter

Das Südbrookmerland bildete im frühen Mittelalter eine natürliche Grenze zwischen verschiedenen Gauen und den Einflusszonen des Bischofs von Münster und des Erzbistums Bremen. Dieser ehemals menschenleere Raum wurde durch die so genannte Innere Kolonisation urbar gemacht und für die Reihendörfer erschlossen, was noch heute in vielen Siedlungsformen erkennbar ist. Der älteste urkundlich erwähnte Ort des Südbrookmerlands ist Wiegboldsbur, das im 9. Jahrhundert in den Werdener Urbaren als Uuibodasholta erwähnt wurde. Die frühmittelalterliche Besiedlung dürfte zeitlich jedoch weiter zurückreichen. Für die Altmarschgebiete, im Südbrookmerland das westliche Gemeindegebiet, wird das 7. Jahrhundert angenommen. Wiegboldsbur, Engerhafe und Oldeborg liegen am Rande des ostfriesischen Geestrückens, wo er in die westlicher gelegenen Moormarsch- und Marschgebiete übergeht. Der Ort zählt mit Upgant zu den ältesten Siedlungen Ostfrieslands, die direkt am Rande der Hochmoore gegründet wurden. In diesem Raum ist der Beginn der mittelalterlichen Besiedlung der Moore zu suchen. Aus dem 10. Jahrhundert sind zahlreiche Siedlungsstellen archäologisch erschlossen. Hölzerne Kirchen in Wiegboldsbur, Engerhafe und Victorbur werden auf das 10. bis 12. Jahrhundert datiert. Bevorzugte Siedlungsplätze in jener Zeit waren neben Wurten in der Marsch die Orte am Geestrand, die noch am ehesten Schutz vor Sturmfluten versprachen, jedoch nahe genug an Prielen lagen, um am Handel teilnehmen zu können. Von diesen Orten ging ab dem 10./11. Jahrhundert im heutigen Gemeindegebiet die neue Kolonisationsform der Moore durch das Aufstreckrecht (ostfriesisches Platt: Upstreekrecht) aus, später auch von anderen, jüngeren Orten. Dabei durften Siedler, die sich am Geestrand nahe einem Moor angesiedelt hatten, ihre Parzellen parallel zueinander so lange ins Moor vortreiben, bis sie auf natürliche Hindernisse oder auf Parzellen anderer Siedler stießen, die von anderen Richtungen aus das Moor kultiviert hatten. Östlich von Wiegboldsbur und Theene, südöstlich von Victorbur und nördlich von Oldeborg sind diese Flurformen mit ihren vielen parallel zueinander verlaufenden Entwässerungsgräben noch in der Landschaft erkennbar. In Theene hatten die Parzellen beispielsweise eine Breite von 60 bis 70 Metern, in Uthwerdum gab es besonders breite Streifen von 130 Metern. Aufgrund der Schwierigkeiten beim Bewirtschaften wegen fehlender Wege gingen die Parzellen in Längsrichtung jedoch selten mehr als einige 100 Meter über 2000 Meter hinaus. Das Moor wurde kultiviert, indem der Torf abgetragen und das Land mit natürlichem Dünger aus angrenzenden Grünlandzonen der Moormarschgebiete versorgt wurde. Zu den Ortschaften, die sich durch das Aufstreckrecht ausbreiteten, zählen Oldeborg, Upende, Uthwerdum, Victorbur, Theene, Wiegboldsbur, Bedekaspel und Forlitz-Blaukirchen. Der Wohlstand, den die Einwohner des Brookmerlandes mit der Landwirtschaft und dem Handel mit landgebundenen Produkten erwirtschafteten, führte im 13. Jahrhundert zum Bau von teilweise außergewöhnlich großen Kirchen. Dazu zählt neben der Engerhafer Kirche die von Marienhafe in der heutigen Nachbargemeinde Brookmerland. Beiden ist gemeinsam, dass sie nach Abbrüchen nur noch einen Bruchteil ihrer originalen Größe haben. Die in Ostfriesland der damaligen Zeit anzutreffenden Strukturen der Friesischen Freiheit knüpften die Teilhabe an der Regelung der gemeinsamen Angelegenheiten an den Grundbesitz. Dies führte auch im (Süd-)Brookmerland dazu, dass die örtlichen Belange und die Aufgaben der Deich- und Sielrichter, Kirchverwalter und Armenvorsteher ausschließlich von den erbgesessenen Landwirten auf eigenem Hof, den sogenannten Hausmännern, als Führungsschicht wahrgenommen werden konnten. Ende des 13. Jahrhunderts setzte der Niedergang des südlichen Brookmerlandes ein. Dies wird auf eine zunehmende Verschlechterung und Einschränkung der landwirtschaftlichen Nutzflächen in diesem Raum durch den Einbruch der Leybucht und ungelöste Entwässerungsprobleme zurückgeführt. Dadurch gerieten die Niederungsflächen nach den Anfangserfolgen zunehmend unter Wasser. Im späten Mittelalter und in der frühen Neuzeit breitete sich das Große Meer aus und in der Folge mussten die Siedlungen Burhafe und Südwolde aufgegeben werden. Die alten Verbindungswege zum Emsigerland konnten kaum oder gar nicht mehr benutzt werden.
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Von den tom Brok zu den Cirksena

Im 14. und 15. Jahrhundert geriet das Brookmerland unter die Herrschaft der aus Norden stammenden Kenisna. Diese wurden erbliche Landeshäuptlinge und nahmen den Namen tom Brook an, nach der Burg Brooke, die sie neben der alten bischöflichen Burg in Oldeborg erbauen ließen. Von dort dehnten sie ihre Herrschaft über einen großen Teil Ostfrieslands aus und legten den Grundstein für die politische Einheit dieser Landschaft. Der letzte dieser Familie, Ocko II., verlor am 28. Oktober 1427 in der Schlacht auf den Wilden Äckern (nördlich von Oldeborg) gegen seinen Widersacher Focko Ukena Herrschaft und Freiheit. Dieser scheiterte jedoch bei der Durchsetzung seines Herrschaftsanspruchs. Nachfolger waren wenig später die Cirksena aus Greetsiel, die um 1440 von Richtern und Vormündern zu Häuptlingen des Brookmerlandes und des Auricherlandes aufstiegen. Im Jahre 1464 verlieh ihnen der römisch-deutsche Kaiser die Grafenwürde über ganz Ostfriesland. Die Cirksena ordneten die Verwaltung ihrer Grafschaft neu. Das Brookmerland wurde dem Amt Aurich untergeordnet und in die Nordbrookmer Vogtei mit Osteel, Marienhafe und Siegelsum und die Südbrookmer Vogtei mit den Kirchspielen Engerhafe, Victorbur, Wiegboldsbur, Bedekaspel und Forlitz-Blaukirchen geteilt. Mit der Reformation wurde im Brookmerland das lutherische Bekenntnis eingeführt. Eine Ausnahme bildete das Kirchspiel Bedekaspel, das an die stark reformiert geprägte Gegend Emden, Hinte und die Krummhörn angrenzt und der calvinistischen Richtung angehört. Im Dreißigjährigen Krieg nutzten die Kriegsgegner Ostfriesland als Ruheraum, wobei die Einwohner durch Kontributionen und Einquartierung ausgebeutet wurden. Von 1622 bis 1624 besetzten Truppen des protestantischen Heerführers Ernst von Mansfeld, von 1627 bis 1631 katholische Truppen der ligistischen Armee Tillys und von 1637 bis 1651 hessische Truppen das Land. Besonders die mansfeldischen Söldner wüteten auf dem flachen Land. Wiegboldsbur wurde besetzt und die Einwohner wurden derart ausgepresst, dass sie verarmten. In nahezu allen Ortsteilen beschädigten die Truppen Häuser zum Teil so schwer, dass sie von ihren Bewohnern verlassen wurden. Die Weihnachtsflut im Jahre 1717 hatte in den Dörfern des Gemeindegebiets verheerende Auswirkungen und brachte ihnen große finanzielle Belastungen. Bis auf die höher gelegenen Geestdörfer war alles überschwemmt. Die sehr hoch gelegene Kirche in Blaukirchen diente den vom Wasser vertriebenen Einwohnern als Zufluchtsort, sie wurde aber wie die anderen Kirchen im Gemeindegebiet schwer beschädigt. Zum Teil mussten die Gebäude abgetragen oder stark verkleinert werden. Im Viehbestand entstanden große Verluste und in den Orten ertranken viele Menschen. Die Häuser waren zum Teil so schwer beschädigt, dass Siedlungsteile aufgegeben und auf die Geest verlegt werden mussten. Auf die Flut folgte eine Phase wirtschaftlichen Niedergangs und der Armut. Die Dörfer Forlitz und Blaukirchen beschlossen beispielsweise 1719, zukünftig nur gemeinsam einen Prediger zu wählen und zu besolden.
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Von Preußen zu Hannover (1744–1815)

Nach dem Aussterben der einheimischen Dynastie fiel Ostfriesland 1744 an Preußen. In den 1750er-Jahren waren die Orte Uthwerdum, Oldeborg, Engerhafe und Theene diejenigen mit der größten Zahl von Kaufleuten und Handwerkern innerhalb des vorliegenden Gebietes, mithin die wirtschaftlich bedeutenden Orte. Die größte Zahl registrierten die preußischen Beamten 1756 in Uthwerdum mit 22. Zum Vergleich: Der Marktflecken Marienhafe kam in jenem Jahr auf 59 Kaufleute und Handwerker, der höchste Wert des Auricherlandes außerhalb Aurichs. Die anderen genannten Orte verzeichneten ebenfalls eine zweistellige Zahl von Kaufleuten und Handwerkern. In (teils deutlich) geringerem Umfang gab es handwerkliche Betriebe in Victorbur, Wiegboldsbur, Fehnhusen, Forlitz, Blaukirchen und Bedekaspel. Nach dem Urbarmachungsedikt des preußischen Königs Friedrich II. 1765 wurden auf dem Gebiet der heutigen Gemeinde Südbrookmerland neue Moorkolonien angelegt. Der preußische Staat hatte ein Interesse an der Kultivierung des Ödlandes, um einerseits der zunehmenden Bevölkerung eine landwirtschaftliche Existenz zu sichern, vor allem aber, um von den Kolonisten nach einer gewissen Zahl von steuerfreien Jahren Abgaben zu erhalten. So entstand ab 1767 Moordorf, 1770 folgte Moorhusen und 1771 Münkeboe im Norden und Nordwesten des heutigen Gemeindegebietes. Viele landlose Ostfriesen und wenige Siedler von außerhalb hofften, sich eine Existenz aufbauen zu können, indem sie ein Stück Moorland kultivierten. Im Gegensatz zu den planmäßig angelegten Fehnkanal-Kolonien geschah die Besiedlung jedoch weitgehend unkoordiniert, die Kolonisten blieben in der Einöde zunächst sich selbst überlassen. In einer zeitgenössischen Chronik heißt es über die Kolonisten von Moordorf: Die ersten Kolonisten hatten nicht nur mit völlig unzureichenden Verkehrsverbindungen zu kämpfen. Die ungenügende Entwässerung des Moorgebietes erschwerte die landwirtschaftliche Nutzung der abgetorften oder durch Moorbrand kultivierten Areale. Viehhaltung war den meisten der ersten Siedler nur in sehr bescheidenem Umfang möglich. Kamen dann Viehseuchen wie 1770 hinzu, war die landwirtschaftliche Existenz aufs Äußerste bedroht. Die ackerbauliche Nutzung beschränkte sich auf den Anbau von Buchweizen auf den durch Brand kultivierten und mit der Asche gedüngten Böden. Die Erde war nach wenigen Jahren jedoch ausgelaugt, so dass der Grund zur Vermeidung einer Hungersnot erweitert werden musste. Der preußische Regierungspräsident in Aurich, Christoph Friedrich von Derschau, notierte 1776: Die Lage besserte sich in den folgenden Jahren jedoch kaum. Durch Missernten Anfang der 1780er-Jahre wurde sie im Gegenteil katastrophal. 1781 zählte Moordorf 30 Haushalte, die in äußerst bescheidenen Plaggenhütten wohnten. Von den 30 Familien stammten zwei aus dem Groninger Umland, fünf aus dem oldenburgischen und hannoverischen Raum, zwölf waren ehemalige Soldaten. Die anderen waren zumeist aus den umliegenden Geestdörfern gekommen. Viele erhielten Unterstützung durch die Armenkassen, was jedoch oft nicht zum Überleben ausreichte: „[…] in den Sterberegistern finden sich immer wieder Bemerkungen über beim Betteln erfrorene oder umgekommene Kinder.“ Die Propagierung des Buchweizenanbaus nach der Moorbrandkultur wurde 1791 von der preußischen Kriegs- und Domänenkammer eingestellt. Ebenfalls 1791 kam es zu einem Vergleich zwischen den Ortschaften Moordorf und Walle über den Grenzverlauf und damit über die Nutzung von Gemeinweiden. Nach der Niederlage bei Jena und Auerstedt wurde Ostfriesland zunächst dem Königreich Holland angegliedert und kam 1810 als Departement Ems-Orientale (Osterems) zum französischen Kaiserreich. Die Verwaltungsstruktur wurde in der napoleonischen Zeit verändert. Das Brookmerland gehörte zum Arrondissement Aurich, zunächst im holländischen Departement Oost-Vriesland und nach der Besetzung des holländischen Königreichs zum französischen Departement de l’Ems-Oriental (Osterems). Der nördliche Teil mit Marienhafe, Upgant, Schott, Leezdorf und Tjüche wurde zur Mairie Marienhafe zusammengefasst und dem Canton Norden zugeordnet. Der südliche Teil, unterteilt in die Mairien Victorbur (Victorbur, Uthwerdum und Marsch, Theene, Neu-Ekels und Moordorf), Wiegboldsbur (Wiegboldsbur, Bedekaspel, Forlitz, Blaukirchen und Moorhusen kam zusammen mit Westerende und Fahne) und Engerhafe (Engerhafe, Marsch, Fehnhusen, Oldeborg und Upende) zum Canton Aurich. Mit dieser Einteilung war vorweggenommen worden, was ab 1885 bei der preußischen Kreisreform umgesetzt wurde: Das (Nord-)Brookmerland gehörte zum Landkreis Norden, das Südbrookmerland zum Landkreis Aurich. Nachdem die Franzosen im Jahre 1811 damit begannen, die ostfriesischen Inseln aus Furcht vor einer englischen Invasion zu befestigen, hatte jede Mairie bestimmte Lieferungen und Leistungen zu erfüllen. Dafür erhielten sie 1820 Entschädigungen aus französischen Kriegsreparationen. Nach den Befreiungskriegen wurde Ostfriesland für kurze Zeit wieder preußisch.
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Hannoversche Zeit

Nach dem Wiener Kongress wurde Ostfriesland dem Königreich Hannover zugeschlagen. Dies bedeutete erneut eine Änderung der Verwaltungsstrukturen. 1817 bildete das südliche Brookmerland von Wiegboldsbur bis Moorhusen zusammen mit Barstede, Westerende, Bangstede, Ochtelbur und Riepe die Untervogtei Riepe der Amtsvogtei Aurich. Die ehemalige Nordbrookmer Vogtei wurde ebenfalls aufgelöst. Das Kirchspiel Osteel wurde dem Amt Norden zugeschlagen und bildete eine Untervogtei der Amtsvogtei Norden. Aus den restlichen Gebieten wurde die Vogtei Victorbur gebildet, die aus der Untervogtei Victorbur (mit den Kirchspielen Victorbur und Engerhafe) und der Untervogtei Marienhafe (mit den Kirchspielen Marienhafe und Siegelsum) bestand. Letztere wurde jedoch am 1. Januar 1828 dem Amt Norden angeschlossen. Die damit gezogene Grenze zwischen den Ämtern Aurich und Norden bildete bis zum 31. Juli 1977 die Kreisgrenze des Landkreises Aurich. Letztmals war das heutige Südbrookmerland vom 3. bis 5. Februar 1825 unmittelbar von einer Sturmflut betroffen. Dabei drang das Seewasser wieder bis an den Rand der Geest vor. Während bei Menschen und Vieh kaum Opfer zu beklagen waren, war das Wintergetreide auf den überströmten Äckern zumeist verdorben. In der hannoverschen Zeit entstanden aus den in der französischen Herrschaft gebildeten Untergliederungen der Mairien so genannte Keddschaften, die politischen Gemeinden, die nach der Kommunalreform vom 1. Juli 1972 in der Gemeinde Südbrookmerland aufgingen. Vorsteher dieser Keddschaften waren so genannte Bauermeister, die vom Amt Aurich bestellt wurden. Erst später, nach Inkrafttreten der Landgemeindeordnung, wurden sie von den Gemeinden gewählt. Bis weit in das 19. Jahrhundert gab im Gemeindegebiet keine befestigte Straßen. Ausgelöst durch den steigenden Fremdenverkehr nach Norderney wurden in den 1840er-Jahren in Ostfriesland Steinchausseen angelegt, die Vorläufer der Bundesstraßen. Dazu gehörte die Verbindung von Emden nach Aurich, die heutige Bundesstraße 210, mit einer Abzweigung nach Norden. Am Kreuzungspunkt der Chausseen wurden zwei Gasthöfe an einer Posthalterei gebaut, um die sich das heutige Georgsheil entwickelte, das am 21. September 1844 nach König Georg V. von Hannover benannt wurde. Der Ort entwickelte sich in den folgenden Jahrzehnten zu einem der Verkehrsknoten im ostfriesischen Straßennetz. Die große Auswanderungswelle in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts erfasste auch die Dörfer der heutigen Gemeinde. Mindestens 35 Personen verließen Moordorf und 60 Einwohner Victorbur. und ließen sich in den Vereinigten Staaten von Amerika, zumeist in den Bundesstaaten Iowa und Illinois, nieder. Dass dies nicht immer freiwillig geschah, lässt sich für Moordorf in mindestens einem Fall belegen, in dem eine unerwünschte Person von der Armenverwaltung abgeschoben wurde. Nach der Annexion des Königreichs Hannover durch Preußen war das heutige Südbrookmerland Teil der Provinz Hannover.
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Kaiserreich

Eine durchgreifende Verbesserung der schwierigen Untergrund- und Entwässerungsverhältnisse in weiten Teilen des Gemeindegebietes begann erst mit der Vertiefung der Engerhafer-Victorburer Ehe und deren Ausbau zum Abelitz-Moordorf-Kanal (1870–1877, vertieft 1886–1894) und des Ringkanals 1885. Es dauerte dennoch weitere Jahrzehnte, bis die Maßnahmen dauerhafte wirtschaftliche Erfolge in den Moorkolonien zeitigten. Im Jahre 1883 wurde das Gemeindegebiet über die Bahnstrecke Abelitz–Aurich an das Schienennetz angeschlossen. Diese entstand als Zweigstrecke der Küstenbahn (der heutigen Emslandbahn), um die damalige Provinzhauptstadt Aurich nicht ohne Bahnanschluss zu lassen. Haltestellen gab es in Abelitz, Georgsheil, Victorbur und Moordorf. Bei der preußischen Kreisreform 1885 wurde das Amt Aurich aufgelöst und das Gemeindegebiet dem Landkreis Aurich zugeordnet. Seither gehört das Südbrookmerland ununterbrochen zu diesem Landkreis. Georgsheil entwickelte sich Ende des Jahrhunderts zum Zentrum der Agrarökonomie in der Gemeinde: 1892 wurde eine Molkerei errichtet. Einer der Initiatoren war der Norder Ackerbau-Schuldirektor Adolf Wegner. Im Jahre 1896 folgte die Spar- und Darlehnskasse Georgsheil, die auf Betreiben von August von Frese gegründet wurde. Um die Jahrhundertwende begannen sich die Moorkolonien auch kirchlich von ihren Mutterkolonien zu lösen. So wurden Moordorf (zuvor Teil der Kirchengemeinde Victorbur) 1886 und Münkeboe/Moorhusen 1896 (zuvor Teil der Kirchengemeinde Engerhafe) durch das Landeskonsistorium jeweils zu einer selbstständigen evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde erklärt.
Stadtteile in Insel Lütje Hörn – Überblick & Einordnung

Weimarer Republik

Der Übergang vom Kaiserreich zur Weimarer Republik blieb im Südbrookmerlander Gebiet nicht ohne Widerhall. In den als sehr gemäßigt geltenden Arbeiter- und Soldatenrat in Aurich, der auf die Umlandgemeinden ausstrahlte, traten auf eigenen Wunsch Vertreter der Landwirtschaft ein. Der Georgsheiler Landwirt Claas Auts brachte es zum stellvertretenden Vorsitzenden. In der siebenköpfigen Nahrungsmittelkommission, die die Versorgung der Einwohner sicherstellen und überwachen sollte, war ein Landwirt aus Oldeborg vertreten. Allerdings strahlte die Haltung des Emder Arbeiter- und Soldatenrates auf das Südbrookmerlander Gebiet aus. Die Räte der Seehafenstadt agitierten Ende 1918/Anfang 1919 in den Landgemeinden nördlich der Stadt und damit auch im Südbrookmerland. Die spartakistischen Agitatoren hatten besonders dort Erfolg, wo Arbeitnehmer täglich zur Arbeit in den Emder Hafen pendelten. Daraus entstanden in den Folgejahren starke Gruppierungen der KPD im Südbrookmerland, besonders in Moordorf und Victorbur. Die KPD-Ortsgruppe mit Schwerpunkt in Moordorf, Victorbur und Ekels wurde zahlenmäßig in Ostfriesland nur von der Emder übertroffen. Sie soll eine Stärke von etwa 500 gehabt haben und damit eine der zahlenmäßig stärksten in einer ländlichen Gemeinde in Deutschland gewesen sein. Wie im gesamten Nordwesten Niedersachsens erhielt in der Weimarer Republik die Landvolkbewegung Auftrieb, nachdem sich 1927 eine Missernte ereignet und die Bauern zusehends in Existenznöte gebracht hatte. Durch die Konzentration auf Mengen statt auf Qualität waren die Probleme jedoch zum Teil auch hausgemacht. Wie auch in anderen Landesteilen flatterte die schwarze Fahne, Symbol der Schwarzen Schar des Florian Geyer im Bauernkrieg, als Zeichen des Protests. In Wiegboldsbur kam es zu einem offenen Kampf zwischen Polizei und Vollzugsbeamten auf der einen Seite und etwa 50 mit Stöcken und Mistgabeln bewaffneten Bauern, als einem Landwirt eine Pfändung drohte. Die Nationalsozialisten mit ihrer Blut-und-Boden-Ideologie sahen sich als ideale Sachwalter der Nöte der Landwirte und fanden in vielen Gemeinden entsprechenden Zulauf. In der Spätphase der Weimarer Republik kam es zu schweren Auseinandersetzungen mit rechtsgerichteten Parteien. Es gab Zusammenstöße, so etwa im September 1927, als eine Veranstaltung des Reichsbanners mit dem sozialdemokratischen Reichstagsabgeordneten Hermann Tempel in Victorbur von rechtsgerichteten Kräften gestört wurde. Als der Veranstaltungsleiter, Friedrich Wilhelm Gerdes, den Gemeindevorsteher von Victorbur in einem Zeitungsartikel als Hauptverantwortlichen namentlich genannt hatte, wurde er im Jahre 1928 wegen Beleidigung zu 60 Reichsmark oder sechs Tagen Haft verurteilt, eine Strafe, die der preußische Justizminister durch Verfügung wieder aufhob. Die Auseinandersetzungen zwischen den politischen Lagern nahmen in der Folgezeit an Schärfe zu und gipfelten am 17. Juli 1932 in einer Schießerei zwischen Nationalsozialisten und Kommunisten in Süd-Victorbur. Auf dem Rückweg von einer Parteiveranstaltung in Aurich fuhren Norder NSDAP-Anhänger durch den Ort, wo sich in einer Gaststätte kommunistische Hafenarbeiter versammelt hatten. Es kam zu einer wüsten Schlägerei, bei der einige der Kontrahenten schwere Verletzungen erlitten, und im Nachhinein zu der Schießerei, bei der jedoch niemand verletzt wurde.
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Nationalsozialismus

Die ersten Verhaftungen von Kommunisten aus dem Südbrookmerland setzten bereits wenige Tage nach der letzten Reichstagswahl am 5. März 1933 ein. Der führende Kopf der KPD im Südbrookmerland, der aus Moordorf stammende und im Emder Hafen arbeitende Albert Meyer, entzog sich seiner Verhaftung noch fünf Monate lang und tauchte in Bremen unter. Ende Juli wurde er allerdings denunziert und verhaftet. Ein ehemaliger Rotfrontkämpfer aus Bremen, nach seiner zeitweiligen Inhaftierung von der Gestapo „umgedreht“, wirkte als Meyers Nachfolger im Südbrookmerland und lieferte den Nationalsozialisten Informationen, die zur Verhaftung weiterer Kommunisten führte. Am 27. Juli 1934 fand vor dem Oberlandesgericht in Hamm ein Massenprozess gegen 86 kommunistische Angeklagte statt, davon 24 aus dem vorliegenden Gebiet. Die verhängten Strafen bedeuteten einen schweren Schlag gegen die Kommunisten in der Region. 1937 wurden noch einmal zehn Kommunisten aus dem vorliegenden Gebiet in Konzentrationslager eingeliefert, als die Gestapo der im Emder Hafen weiterhin im Untergrund wirkenden KPD endgültig das Aus bereitete. Die Bauern im Gemeindegebiet wurden im Reichsnährstand gleichgeschaltet. Die Verabschiedung des Reichserbhofgesetzes stieß bei vielen Bauern auf Proteste, da sie sich in ihrer wirtschaftlichen Entscheidungsfreiheit beschränkt sahen. In den Moorkolonien wie Moordorf, Münkeboe oder Moorhusen kam hinzu, dass die landwirtschaftlichen Grundstücke oft zu klein waren, um eine Vollbauernstelle darzustellen. Das Verbot, Erbhöfe zu veräußern, traf somit diejenigen Betriebe an der unteren Größenbegrenzung eines Erbhofes von 7,5 Hektar ganz besonders. Obwohl es viele richterliche Urteile zugunsten der klagenden Kleinbauern gab, blieb der Anteil der Erbhofbauern in der Region dennoch über dem Reichsdurchschnitt. Von Aurich ausgehend, hatten sich in Ostfriesland Anhänger der Deutschen Christen unter der Führung des Auricher Pastors Heinrich Meyer gebildet, die im Südbrookmerland allerdings nur vereinzelt Anhänger fanden. Meyers Position stieß allerdings unter den ostfriesischen Pastoren vielfach auf Widerstand, so etwa kurz nach der Kundgebung im Berliner Sportpalast am 13. November 1933, bei der der Berliner Gauobmann Reinhold Krause eine antisemitische Rede hielt. Der Engerhafer Pastor Cornelius Schomerus richtete zusammen mit anderen Pastoren des Kirchenkreises Aurich ein Schreiben an den Kirchensenat in Hannover, Meyer von seinem Amt als kommissarischer Generalsuperintendent zu entbinden, was jedoch nicht geschah. Die Spannungen zwischen den Deutschen Christen und jenen Pastoren, die der Bekennenden Kirche zuwandten, nahmen in den folgenden drei Jahren zu. Die Kirchengemeinde Engerhafe blieb dabei ein Rückhalt der Bekennenden Kirche, ab Mai 1934 gab es dort erste Bekenntnisgottesdienste. Die Deutschen Christen haben in der Region nicht entscheidend Fuß fassen können, 1936 traten in Aurich etwa 400 Gläubige aus der lutherischen Kirche aus und den Deutschen Christen bei. In Moordorf wurde 1934 im Gemeindehaus (dem früheren Armenhaus) „zur Unterstützung hilfsbedürftiger Familien“ ein Lager des nationalsozialistischen weiblichen Reichsarbeitsdienstes (später RAD-Lager 8/81) eingerichtet. Es war das erste dieser Lager im Kreis Aurich. 1935 veranlasste Horst Rechenbach, der Leiter der Reichsstelle für Auswahl deutscher Bauernsiedler und radikaler Vertreter rassenhygienischer Anschauungen, in Moordorf erbbiologische Untersuchungen der Einwohner. Das Ergebnis lautete, dass der Ort zum einen übervölkert sei und sich zum anderen lediglich ein Drittel der Einwohner eigne, Bauer zu werden. 132 Moordorfern wurde „erbbiologische Bedenklichkeit“ attestiert, 395 der rund 2500 Einwohner galten als „erbbiologisch unerwünscht“. Das Auricher Gesundheitsamt erhielt die Anweisung, sich des „Problems Moordorf“ anzunehmen, woraufhin ein Hilfsarzt namens Arend Lang eine Abhandlung Lösung des Asozialen-Problems durch das Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses verfasste. Lang schrieb der Mehrzahl der Moordorfer einen Hang zum Asozialen, zu Schwachsinn und kriminellem Handeln zu. In der Zeit des Nationalsozialismus wurden nachweislich 59 Moordorfer zwangssterilisiert. Im Jahre 1936 planten Reichsnährstand und der Kreisleiter der NSDAP darüber hinaus, so genannte „minderwertige Familien“ aus Moordorf in industriellen Gegenden als Arbeiter unterzubringen und den Ort vollständig der Heeresverwaltung als Übungsplatz zur Verfügung zu stellen. Diese Pläne wurden nach dem Beginn des Zweiten Weltkriegs nicht weiter verfolgt. Nach der verheerenden Bombardierung Emdens am 6. September 1944 wurden im Südbrookmerland zahlreiche ausgebombte Bürger der Seehafenstadt in Barackenlagern untergebracht. In den späteren Kriegsjahren wurde das Gemeindegebiet durch Tieffliegerbeschuss und vereinzelte Bombenabwürfe in Mitleidenschaft gezogen. Vom 21. Oktober 1944 bis zum 22. Dezember 1944 bestand in Engerhafe ein Außenlager des Konzentrationslagers Neuengamme, das KZ Engerhafe. Zwischen 2000 und 2200 Häftlinge wurden dort in drei 50 Meter langen und 8 bis 10 Meter breiten ungeheizten Baracken untergebracht. Die Gefangenen wurden zum Bau eines Panzergrabens rund um die Stadt Aurich, einem Teil des sogenannten Friesenwalls, eingesetzt. 188 Menschen kamen von Oktober bis Dezember 1944 im Lager Engerhafe um. Als Todesursache wurde in den Kirchenbüchern „blutige Diarrhoe“ angegeben. Kriegsgefangenenlager gab es in mehreren Ortsteilen, deren Insassen wurden zumeist in der Landwirtschaft eingesetzt. Als die heranrückenden kanadischen Truppen am 5. Mai die Nachbarstädte Emden und Aurich besetzten, war auch auf dem Südbrookmerlander Gebiet der Krieg vorbei.
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Nachkriegszeit

Nach dem Krieg wurden auf dem heutigen Gemeindegebiet Flüchtlinge aus den Ostgebieten des Deutschen Reiches aufgenommen, allerdings mit ungleicher Verteilung: „Die Moorkolonien nahmen am wenigsten Flüchtlinge auf. Allen voran das bei vielen Ostfriesen als Inbegriff der Armut geltende Moordorf mit nur 3,5 Prozent“, heißt es in einer Untersuchung von Bernhard Parisius. Ähnlich niedrig waren die Werte in den Moorkolonien Moorhusen, Münkeboe, Victorbur und Theene. Die südwestlichen, näher zur fruchtbaren Marsch gelegenen Orte nahmen hingegen mehr Ostflüchtlinge auf. In Wiegboldsbur waren 1946 19 Prozent der Einwohner Vertriebene. Die Flüchtlinge kamen in einen Landkreis, der damals bereits von Arbeitsplatzmangel gekennzeichnet war. Hinzu kam das Fehlen von ausreichendem und gesundem Wohnraum, wobei dabei die Moorkolonien negativ herausragten. Im Tätigkeitsbericht der Auricher Kreisverwaltung für die Wahlperiode 1948–1952 heißt es dazu: Mit dem Bau des Volkswagenwerks Emden im Jahr 1964 veränderten sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für die Einwohner der Gemeinde Südbrookmerland erheblich. In den 1970er-Jahren arbeitete ein Viertel der Erwerbstätigen des Ortes Moordorf bei VW in Emden. Auch aus anderen Ortsteilen pendeln immer noch viele Arbeitnehmer täglich ins Emder Autowerk. Am 24. September 1967 wurde der Personenverkehr auf der Bahnstrecke Abelitz–Aurich eingestellt. Lediglich der Güterverkehr blieb aufrechterhalten, vor allem für das Munitionsdepot der Bundeswehr in Tannenhausen und in geringerem Umfang für die Güter- und Brennstoffversorgung von Aurich und weiteren Orte entlang der Strecke. Die Bedeutung der Strecke nahm in den Folgejahren immer weiter ab, so dass der Güterverkehr am 31. Dezember 1993 eingestellt wurde. Im Zuge der Niedersächsischen Kommunalreform wurde zum 1. Juli 1972 der Zusammenschluss der früheren Gemeinden Bedekaspel, Forlitz-Blaukirchen, Moordorf, Moorhusen, Münkeboe, Oldeborg, Theene, Uthwerdum, Victorbur und Wiegboldsbur zur Gemeinde Südbrookmerland vollzogen. Sie liegt nach Auflösung des Kreises Norden im Jahre 1978 ungefähr im Mittelpunkt des Landkreises Aurich, in dem der Norder Kreis aufging. Am 1. Januar 1979 kam es zu einem Gebietsaustausch mit der Kreisstadt Aurich, bei dem die Gemeinde Südbrookmerland etwa 100 Einwohner (nach damaligem Einwohnerstand) hinzugewann. Nach der Gemeindereform wurde besonders in Victorbur und Moordorf die Infrastruktur ausgebaut. 1974 wurde in Victorbur das Rathaus der neuen Gemeinde gebaut, 1996 in Moordorf ein Marktplatz. In Georgsheil wurde ein Gewerbegebiet ausgewiesen, in dem sich inzwischen mehr als 30 Betriebe angesiedelt haben. Um dieses Gewerbegebiet nach der Reaktivierung der Bahnstrecke im April 2008 nicht ohne Bahnanschluss zu lassen, investierte die Gemeinde rund 250.000 Euro in ein Umfahrungsgleis von rund 500 Meter Länge. Weitere 250.000 Euro wurden vom Land Niedersachsen bereitgestellt.
Mobilität & Wege in Jade

Einwohnerentwicklung

Die Zahl der Einwohner stieg seit der Gemeindegründung kontinuierlich um mehr als 32 Prozent auf rund 19.000. Verantwortlich dafür sind die Ausweisung zahlreicher Baugebiete, insbesondere in den Ortsteilen Victorbur und Moordorf. Besonders der Ortsteil Moordorf vergrößerte sich erheblich. Dort wohnt inzwischen rund jeder dritte Südbrookmerlander. Damit ging ein Ausbau der Infrastruktur einher, besonders im Einzelhandel. Im Gegensatz dazu verloren mehrere Dörfer nach und nach Kleinunternehmen, wie sich am Beispiel Wiegboldsbur belegen lässt: Die beiden Schuhmacher gaben das Handwerk um 1945 und 1953 auf, zwei Bäckereien 1958 und 1965. Zwei Gemischtwarenläden schlossen um 1972 und 1975, um 1973 eine Polsterei und die Schmiede, 1980 der einzige Zimmerei- und Tischlereibetrieb sowie 1985 das letzte Fuhrunternehmen. Die erst 1955 eröffnete Poststelle wurde 1997 geschlossen und die einzige Gaststätte 2003. Es blieben (Stand: 2006) ein Fliesenleger und ein Viehhandelsbetrieb als nicht originär landwirtschaftliche Betriebe. Auch die Zahl der Landwirte nahm ab (siehe Abschnitt Landwirtschaft). Die Zahl der Auspendler hingegen stieg deutlich an.
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