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#1 Makler in Hannover

Panoramablick über Uplengen – Rathaus und Umgebung

Überblick, Epochen & Ereignisse

Geschichte von Uplengen

Von der Altstadt bis Kleefeld, von Linden bis Kirchrode: Uplengen verbindet Kultur, Hochschulen und Arbeitgeber mit hoher Lebensqualität – urban, grün, gut angebunden.

Interessantes in Uplengen

Entdecken Sie ausgewählte Beiträge, Analysen und Informationen – kompakt & übersichtlich.

Uplengen auf der Karte – Orientierung

Kompakte Orientierung Zentrum, Grünräume, Verkehr und Freizeitorte.

Zentrum
– Alltag, Einkauf & Versorgung.

Grünräume
– Parks, Wälder, Naherholung.

Verkehrsknoten
– Bahnhof/Bus, Hauptachsen.

Freizeit & Kultur
– Sport, Bühnen, Museen.

Ur- und Frühgeschichte

Epochen, Ereignisse & Entwicklungen – kompakt erklärt. Epochen, Ereignisse & Entwicklungen – kompakt erklärt. Stadt am Wasser mit viel Grün: Eilenriede, Maschsee, Leineaue – plus kurze Wege in die Innenstadt.

Frühzeit & erste Erwähnungen
– archäologische Spuren, frühe Siedlungen, erste Urkunden.

Namensdeutung & Zugehörigkeiten
– Herkunft des Ortsnamens, Herrschaften, Ämter.

Wandel bis heute
– Wirtschaft, Infrastruktur, Bevölkerung und Alltagsleben.

Wirtschaft & Hochschulen in Isenbüttel

Mittelalter

Epochen, Ereignisse & Entwicklungen – kompakt erklärt. Epochen, Ereignisse & Entwicklungen – kompakt erklärt. Starke Arbeitgeber, hervorragende Ausbildung und Forschung von Medizin bis Maschinenbau.

Frühzeit & erste Erwähnungen
– archäologische Spuren, frühe Siedlungen, erste Urkunden.

Namensdeutung & Zugehörigkeiten
– Herkunft des Ortsnamens, Herrschaften, Ämter.

Wandel bis heute
– Wirtschaft, Infrastruktur, Bevölkerung und Alltagsleben.

Grünflächen und Stadtraum in Neuenkirchen

Uplengen kompakt – Orientierung & Einordnung

Wir kennen Uplengen – kurze Wege, starke Quartiere, viel Grün.

Als Immobilienprofis vor Ort ordnen wir Uplengen alltagsnah ein: Mikrolagen, Wege im Alltag, Grünräume und Anbindung. Ob Eigentum, Kapitalanlage oder Miete – unsere Einordnung hilft bei Quartierswahl und Entscheidung.

Warum Uplengen im Alltag überzeugt

  • CheckmarkÜbersichtliche Wege im Alltag
  • CheckmarkVerschiedene Wohnlagen – vom ruhigen Quartier bis zur zentralen Lage
  • CheckmarkGrün- und Freiräume in der Umgebung
  • CheckmarkGute Erreichbarkeit von Einkauf, Kita & Schule
  • CheckmarkAnbindung per Straße und (falls vorhanden) ÖPNV
  • CheckmarkLokales Vereinsleben & Angebote
  • CheckmarkOptionen für Miete, Kauf & Kapitalanlage

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Unter den Cirksena

Im Spätmittelalter entstand im heutigen Großsander eine Wehranlage, die den Namen Burg Uplengen (früher einfach: Lengen) trug. Unter der Herrschaft des ostfriesischen Grafen Edzard Cirksena wurde die Grenzbefestigung zum Oldenburgischen 1432 stark ausgebaut. Während der sächsischen Fehde wurde die Burg 1514 von den Gegnern des ostfriesischen Herrscherhauses erobert, im folgenden Jahr aber zurückerobert. Der ostfriesische Graf Enno II. ließ die Festung 1535 schleifen und das Gebäude drei Jahre später komplett abbrechen. Die Steine wurden nach Stickhausen gebracht, wo sie zum Ausbau der dortigen Grenzbefestigung dienten. Die Grafen von Ostfriesland schufen neue Verwaltungsstrukturen, indem sie Ämter einrichteten. Das vorliegende Gebiet kam 1535 zum Amt Stickhausen, das in etwa das Gebiet der heutigen (Samt-)Gemeinden Jümme, Hesel, Uplengen, Rhauderfehn und Ostrhauderfehn umfasste, also ungefähr das östliche Drittel des heutigen Landkreises Leer. Beamte der Grafen übernahmen fortan die Verwaltungsgeschäfte. Das Amt Stickhausen gehörte aufgrund einer gegenüber der Marsch geringeren Bodengüte zu den ärmeren in der Grafschaft und blieb es in den folgenden Jahrhunderten. Ein Vergleich zwischen dem Amt Greetsiel und dem ungleich flächengrößeren Amt Stickhausen aus dem Jahr 1596 zeigt die Unterschiede: Im Amt Stickhausen gab es 2.311 Grasen Ackerland, im Amt Greetsiel hingegen mit 23.355 Grasen das Zehnfache. Die Reformation hielt in Ostfriesland schon früh Einzug, wobei die Einwohner des heutigen Gemeindegebiets lutherisch wurden, während sich in den westlichen Ämtern der Grafschaft der reformierte Glaube durchsetzte. Im Dreißigjährigen Krieg wurde Ostfriesland dreimal (1622–1624, 1627–1631 und 1637–1651) von fremden Truppen eingenommen und als Quartier benutzt, wenn auch keine größeren Kampfhandlungen stattfanden. Von 1622 bis 1624 besetzten die Mansfelder Ostfriesland. Die Orte in der Umgebung litten unter der Besetzung durch die Truppen. Die beiden folgenden Besetzungen bedeuteten zwar ebenfalls Belastungen durch Kontributionen. Die Besatzer von 1627 bis 1631 jedoch, kaiserliche Truppen unter Tilly, „hielten Manneszucht und vermieden Ausschreitungen“, desgleichen die von 1637 bis 1651 in Ostfriesland einquartierten hessischen Truppen unter Wilhelm V. von Hessen-Kassel. Auch materiell stellte sich die Situation unter den beiden Besetzungen anders dar als unter Mansfeld: Es wurden zwar Kontributionen eingetrieben, doch wurden diese auch wieder in der Region ausgegeben. Während des Krieges brach in Ostfriesland die Pest aus, Todeszahlen für das vorliegende Gebiet sind jedoch nicht dokumentiert.
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Von Preußen zum Königreich Hannover

Im Jahr 1744 fiel Ostfriesland durch eine Exspektanz an Preußen. Der Kirchort Remels war zu jener Zeit ein Ort, der im Unterschied zu anderen Orten des Amtes Stickhausen durchschnittlich mit Handwerkern und Kaufleuten besetzt war. 1756 wurden deren neun gezählt: ein Kaufmann, zwei Leineweber, zwei Schneider, ein Schmied und drei Zimmerleute. Groß- und Kleinoldendorf kamen zu jener Zeit nur zusammen auf acht Handwerker, in Hollen gab es 1756 lediglich einen Schneider. Zum Vergleich: In Detern und Stickhausen, wo sich der Amtssitz befand, gab es zum selben Zeitpunkt zusammen 65 Kaufleute und Handwerker. Im Lengener Gebiet waren Bauern und andere landwirtschaftlich Beschäftigte die größte Berufsgruppe. In der zweiten Hälfte des 18. und zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurden auf dem heutigen Gemeindegebiet mehrere Moorkolonien angelegt. Der Großteil der Moorkolonien wurde nach dem 1765 durch Friedrich den Großen erlassenen Urbarmachungsedikt besiedelt. Die Neusiedler stammten zum großen Teil aus den umliegenden alten Geestdörfern, auch solchen, die sich heute nicht auf Gemeindegebiet befinden. Die erste nach Verabschiedung des Edikts entstandene Moorkolonie des Lengenerlandes war Meinersfehn (1767). 1772 ließen sich die ersten Siedler aus Remels in Klein-Remels nieder. Im selben Jahr wurden von Jübberde aus die Kolonien Bargerfehn, Ochsenkopf und Zinskenfehn gegründet. Zwischen 1786 und 1806 erfolgte sukzessive die Besiedlung von Stapel. Ausgehend vom Mutterdorf Poghausen, ließen sich ab 1807 Kolonisten in Oltmannsfehn nieder (benannt nach dem ersten Kolonisten Oltmann Leeners) und ab 1813 auch in Ockenhausen (benannt nach dem ersten Kolonisten Ocke Janssen). Als „Anhängsel“ der bereits seit 1764 besiedelten Kolonie Firrel entstand nach 1810 Neufirrel. Den auf „-fehn“ endenden Ortschaften ist gemeinsam, dass die Namensendung lediglich auf die Lage in einem Moorgebiet hinweist. Es handelte sich in allen Fällen um Streusiedlungen, nicht um Siedlungen, die sich an einem Fehnkanal entlang erstreckten. Durch die von Friedrich forcierte Moorkolonisierung wuchs die Einwohnerzahl des Amtes Stickhausen, zu dem auch das vorliegende Gebiet gehörte, während dieser Periode sehr deutlich: von rund 5.100 auf zirka 9.300 Personen. 1806 war das Amt Stickhausen das nach Einwohnerzahl drittgrößte hinter den Ämtern Aurich und Leer. Landwirtschaftliche Grundlage der Moorkolonien war die Moorbrandkultur. Dabei wurden im Sommer kleine Gräben angelegt, um ein Stückchen Moor zu entwässern. Im Herbst wurde das Moor in Schollen gehackt, die im Winter durchfroren und im darauffolgenden Frühjahr geeggt wurden. Im späten Frühjahr zündeten die Kolonisten die solcherart bearbeiteten Moorflächen an und legten Samen (zumeist) von Buchweizen in die Asche. Buchweizen wächst sehr schnell und konnte daher nach wenigen Wochen geerntet werden. Der Buchweizen, ein Knöterichgewächs, wurde im Anschluss verarbeitet. Angebaut wurden auch Kartoffeln, Roggen und Hafer. Der Moorboden wurde durch diese Form der Bearbeitung allerdings nach einigen Jahren ausgelaugt, sodass die Erträge sanken. Die Moorkolonien wurden folglich mit nur wenigen Ausnahmen zu Notstandsgebieten. Da die Moorkolonien jedoch verarmten, teils verstärkt durch Witterungseinflüsse und/oder Viehseuchen, wurde die Propagierung des Buchweizenanbaus nach der Moorbrandkultur 1791 von der preußischen Kriegs- und Domänenkammer zunächst eingestellt. Es kam zu einem Stopp der Anlegung neuer Kolonien bzw. der Vergrößerung bestehender Kolonien, der bis etwa 1800 andauerte. Nach der Schlacht bei Jena und Auerstedt 1806 wurde Ostfriesland und damit auch das vorliegende Gebiet in das Königreich Holland und damit in den französischen Machtbereich eingegliedert. 1810 kam es als Departement Ems-Orientale (Osterems) unmittelbar zum französischen Kaiserreich, 1813 schließlich kam es nach den Befreiungskriegen erneut kurzzeitig zu Preußen. Nach dem Wiener Kongress 1814/15 trat Preußen Ostfriesland an das Königreich Hannover ab.
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Vom Königreich Hannover bis zum Ersten Weltkrieg

Auch während der Regentschaft der Könige von Hannover dauerte die Moorkolonisierung an. Zum ersten und einzigen Male wurden im Gemeindegebiet auch Fehnsiedlungen angelegt, die an Kanälen entstanden. Es handelt sich dabei um die ab 1829 entstandenen Siedlungen Nord- und Südgeorgsfehn, die nach König Georg V. von Hannover benannt wurden. Gemeinsam mit Holterfehn in der heutigen Gemeinde Ostrhauderfehn sind dies die letzten in Ostfriesland entstandenen Fehnsiedlungen „echten“ Typs – also solche mit Siedlungen, die sich entlang eines zuvor ausgehobenen Fehnkanals erstrecken. Der Kanal diente zum einen der Entwässerung des umliegenden Moorgebietes, zum anderen als Haupttransportweg jener Zeit. Nachdem bereits in den Jahren 1834/1835 die erste besteinte Chaussee Ostfrieslands von Leer über Hesel nach Aurich angelegt wurde, erfolgte zwischen 1839 und 1841 der Ausbau des Weges von Hesel über Remels nach Oldenburg, der Vorläufer der späteren Reichsstraße 75. 1863 wurde eine tägliche Fahrpost von Leer nach Oldenburg eingerichtet. 1866 kam Ostfriesland (und damit auch das vorliegende Gebiet) nach dem Deutschen Krieg an Preußen und war ab 1871 Teil des Kaiserreichs. Bei der preußischen Gebietsreform 1885 kam Uplengen zum Landkreis Leer, dem das Gebiet seitdem angehört. Der Nordgeorgsfehnkanal wurde bis 1891 bis nach Neudorf an der heutigen Grenze zur Stadt Wiesmoor vorangetrieben. Im Zuge des Ausbaus der ein Jahr zuvor gegründeten Moorkolonie Marcardsmoor existierten jedoch bereits Pläne, den Kanal bis dorthin voranzutreiben. Dies geschah ab dem Jahre 1907, die endgültige Fertigstellung verzögerte sich durch den Ersten Weltkrieg und die nachfolgende Krisenzeit jedoch bis 1922.
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Weimarer Republik

Im April 1919 kam es zu sogenannten „Speckumzügen“ von Emder Arbeitern, an die sich Landarbeiterunruhen und ebensolche Raubzüge im Rheiderland anschlossen. Arbeiter brachen in geschlossenen Zügen in die umliegenden Dörfer auf und stahlen Nahrungsmittel bei Bauern, wobei es zu Zusammenstößen kam. Die Lage beruhigte sich erst nach der Entsendung von in der Region stationierten Truppen der Reichswehr. Als Reaktion darauf bildeten sich in vielen Orten Ostfrieslands – auch solchen, die von den „Umzügen“ nicht betroffen waren – Einwohnerwehren, so in Bühren (20 Personen mit 13 Waffen) und Großsander (20/10). Im Vergleich zu den westlichen Gemeinden des Kreises Leer blieben die Wehren zahlenmäßig jedoch schwach. Aufgelöst wurden die Einwohnerwehren erst nach einem entsprechenden Erlass des preußischen Innenministers Carl Severing am 10. April 1920. Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs versuchten mehrere expressionistische Künstler, in Remels eine Künstlerkolonie zu gründen. Die Gruppe bestand aus Otto Pankok, Gert Heinrich Wollheim und Hermann Hundt. Pankok hatte bereits zuvor mehrere Jahre in einer Künstlerkolonie im Örtchen Dötlingen im Oldenburgischen gelebt. Die Künstler gaben ihr Vorhaben jedoch wieder auf, verzogen nach Düsseldorf und schlossen sich dort der Künstlergruppierung „Das Junge Rheinland“ an. In den Ortschaften der Gemeinde Uplengen machte sich bereits in den Anfangsjahren der Weimarer Republik ein deutlicher Rechtsruck in der politischen Meinung bemerkbar. Wie in den meisten anderen Moor- und Geestgegenden Ostfrieslands auch, wählten die Einwohner bei der Reichstagswahl 1919 noch liberal, bereits bei der Wahl im Dezember 1924 allerdings obsiegten rechte Parteien. Exemplarisch kann die Ortschaft Poghausen genannt werden, wo die Wähler 1919 mehrheitlich (65 Prozent) für die DDP votierten. Bei der Wahl im Dezember 1924 hingegen errang die DNVP 83,6 Prozent der Stimmen. Wie im gesamten Nordwesten Niedersachsens erhielt in der Weimarer Republik die Landvolkbewegung Auftrieb, nachdem sich 1927 eine Missernte ereignet und die Bauern zusehends in Existenznöte gebracht hatte. Durch die Konzentration auf Mengen statt auf Qualität waren die Probleme jedoch zum Teil auch hausgemacht. Wie in anderen Landesteilen flatterte die schwarze Fahne, Symbol der Schwarzen Schar des Florian Geyer im Bauernkrieg, als Zeichen des Protests. Am 5. Januar 1928 kam es in Aurich zu einer Großdemonstration von Landwirten aus der Region, an der 4000 Menschen teilnahmen. Die Nationalsozialisten mit ihrer Blut-und-Boden-Ideologie sahen sich als Sachwalter der Nöte der Landwirte und fanden in vielen Gemeinden entsprechenden Zulauf. In den Folgejahren gewann die NSDAP mehr und mehr Anhänger. Sie hatte in Poghausen im September 1930 die DNVP bereits überflügelt (39 Prozent im Vergleich zu 37,3 Prozent). Bei der Reichstagswahl im Juli 1932 schließlich errangen die Nationalsozialisten 91,6 Prozent der Stimmen. Die restlichen 8,4 Prozent entfielen auf die DNVP. Die Infrastruktur wurde auch in den Jahren der Weimarer Republik weiter verbessert. Der endgültige Ausbau des Nordgeorgsfehnkanals erfolgte bis 1922, in jenem Jahr wurde auch die Schleuse in Neudorf angelegt.
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Nationalsozialismus

In mehreren Ortschaften blieb der Bürgermeister auch nach 1933 im Amt. Der bis dahin parteilose Bürgermeister von Neufirrel trat sofort nach der „Machtergreifung“ in die NSDAP ein. Er wurde in der Folgezeit nicht nur der Ortsbauernführer, sondern auch Bezirksbauernführer des Bezirks Uplengen. Die Bauern im Gemeindegebiet wurden im Reichsnährstand gleichgeschaltet. Die Verabschiedung des Reichserbhofgesetzes stieß bei vielen Bauern auf Proteste, da sie sich in ihrer wirtschaftlichen Entscheidungsfreiheit beschränkt sahen. In den Moorkolonien kam hinzu, dass die landwirtschaftlichen Grundstücke oft zu klein waren, um eine Vollbauernstelle darzustellen. Das Verbot, Erbhöfe zu veräußern, traf somit diejenigen Betriebe an der unteren Größenbegrenzung eines Erbhofes von 7,5 Hektar ganz besonders. Für Neufirrel traf dies auf 16 Kolonate zu. Die Höfe konnten nach Aufnahme nicht mehr geteilt werden. Obwohl es viele richterliche Urteile zugunsten der klagenden Kleinbauern gab, blieb der Anteil der Erbhofbauern in der Region dennoch über dem Reichsdurchschnitt. Im Zuge von Notstandsarbeiten (Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen) wurden im vorliegenden Gebiet in der NS-Zeit weitere Wege ausgebaut, die bis dahin nur unbefestigt oder schlecht befestigt waren. Dazu zählten Wege von Spols nach Neudorf, von Großsander in Richtung Apen, Kleinsander und Meinersfehn, aber auch eine Ortsumgehung, mit der die Reichsstraße 75 aus der engen Ortsdurchfahrt verlegt wurde. Die Straße wurde zudem erstmals asphaltiert. Fortgeführt wurde in einigen Ortschaften auch die Anbindung an das Torfkraftwerk Wiesmoor, womit diese Dörfer erstmals über elektrischen Strom verfügten. Im Stapeler Moor bei Meinersfehn wurden ab 1936 Flächen für die Belieferung des Kraftwerks abgetorft. Während der NS-Zeit wurde nachweislich eine Person in Großsander zwangssterilisiert. Im Gemeindegebiet gab es kaum jüdisches Leben. Ob Juden in Uplengen Drangsalierungen und Verfolgungen ausgesetzt waren, ist unbekannt. Auch Sozialdemokraten und Kommunisten gab es in Uplengen nur wenig, von Verfolgungen wie in anderen Gegenden Ostfrieslands ist daher nichts bekannt. Während des Zweiten Weltkriegs waren in nahezu jedem Dorf des vorliegenden Gebiets Kriegsgefangene und (zumeist weibliche) Zwangsarbeiter eingesetzt. Die Kriegsgefangenen stammten sowohl von der West- als auch von der Ostfront und dem Balkan, darunter Franzosen, Belgier, Russen, Ukrainer und Serben. Eingesetzt wurden sie als landwirtschaftliche Helfer, für Entwässerungsarbeiten und im Torfstich. Vom Luftkrieg war Uplengen nur vereinzelt betroffen. Neben „verirrten“ Bomben und Notabwürfen, die nur geringen Schaden anrichteten, waren keine Abwürfe zu verzeichnen. Bei Bühren wurde am 21. Dezember 1943 ein amerikanischer Bomber von deutschen Jagdflugzeugen abgeschossen und stürzte in der Nähe des Dorfes ab. Noch Ende April 1945 wurden in einem Waldstück bei Selverde zwei Wehrmachtssoldaten zum Tode durch Erschießen verurteilt und anschließend in einem Waldstück verscharrt. Das vorliegende Gebiet wurde am 2. und 3. Mai 1945 von den heranrückenden kanadischen und polnischen Einheiten besetzt, nachdem diese zuvor Leer erobert hatten und auf Aurich zurückten. Bei Selverde sprengten deutsche Soldaten die Brücke über die Holtlander Ehe, sodass die Alliierten den Ort umgehen mussten. Bei Rückzugsgefechten der Wehrmacht kam es in einzelnen Dörfern zu Zerstörungen: Durch Beschuss gerieten mehrere Häuser und Höfe in Brand.
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Nachkriegszeit

In der unmittelbaren Nachkriegszeit war der Landkreis Leer unter den drei ostfriesischen Landkreisen am stärksten mit Ostflüchtlingen belegt, weil er – im Gegensatz zu den Landkreisen Aurich und Wittmund – nicht als Internierungsgebiet für kriegsgefangene deutsche Soldaten diente. Allerdings nahm der Landkreis Leer in der Folgezeit unter allen niedersächsischen Kreisen die meisten Personen auf, die schon in den Ostgebieten arbeits- oder berufslos waren. Auch der Anteil der über 65-Jährigen lag höher als im Durchschnitt Niedersachsens. Hingegen verzeichnete der Landkreis Leer unter allen niedersächsischen Landkreisen den geringsten Anteil an männlichen Ostflüchtlingen im Alter von 20 bis 45 Jahren. In der Nachkriegszeit wurde die Infrastruktur deutlich ausgebaut. Neben vielen Verbindungswegen zwischen den Dörfern, die teils zunächst als Sandstraßen mit Randbefestigung angelegt wurden, richtete sich das Augenmerk auch auf überörtliche Verbindungen. So wurde die heutige Landesstraße von Wiesmoor nach Remels in der Zeit zwischen 1948 und 1952 zunächst auf einem fünf Kilometer langen Teilstück bis Neudorf als befestigte Straße ausgebaut, die Fortführung nach Remels schloss sich danach an. Noch bis in die 1960er Jahre wurde im Stapeler Moor Torfabbau für das Kraftwerk Wiesmoor betrieben. Nach Umstellung der Befeuerung von Torf auf Gas wurde der Abbau jedoch fortgesetzt, der Torf als Blumenerde vermarktet. Am 1. Januar 1973 wurde aus den 18 zuvor selbstständigen Gemeinden Bühren, Großoldendorf, Großsander, Hollen, Jübberde, Kleinoldendorf, Kleinsander, Meinersfehn, Neudorf, Neufirrel, Nordgeorgsfehn, Oltmannsfehn, Poghausen, Remels, Selverde, Spols, Stapel und Südgeorgsfehn die Einheitsgemeinde Uplengen gebildet und nach der alten historischen Landschaft benannt. Die Verwaltung der Gemeinde befindet sich in der Ortschaft Remels.
Natur & Grün – Eilenriede, Maschsee, Leineaue

Entwicklung des Gemeindenamens

Der Name der Gemeinde lässt sich auf den Flurnamen „Länge“ im Sinne von „Rücken einer Erhebung“ beziehungsweise „schmaler Landstrich oder Landzunge“ (plattdeutsch linge) zurückführen. Damit wird das von Mooren umschlossene Geestgebiet beschrieben. Der Namensbestandteil -lengen wird seit dem Übergang vom Mittelalter zur Neuzeit mit der niederdeutschen Präposition up (für „auf“) verbunden. Letztlich weist der Gemeindename also auf die Lage des erhöhten, zuerst besiedelten Geestgebiets inmitten einer Moorlandschaft hin. In der Kombination Uplenghen wird der Landstrich 1496 erwähnt, die Bezeichnung Lengederlant ist älter und wurde 1398 verwendet. Bei der niedersächsischen Gemeindereform 1973 wählten die Verantwortlichen in den fusionierenden Kleinstgemeinden den Namen des historischen Landstrichs als neuen, alten Gemeindenamen, wie auch in anderen Gegenden Ostfrieslands bei der Kommunalreform und der Bildung von Großgemeinden auf historische Bezeichnungen für Landstriche zurückgegriffen wurde (Bsp. Moormerland oder Westoverledingen).
Isenbüttel – Alltag & Wege

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