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Panoramablick über Wittmund – Rathaus und Umgebung

Überblick, Epochen & Ereignisse

Geschichte von Wittmund

Von der Altstadt bis Kleefeld, von Linden bis Kirchrode: Wittmund verbindet Kultur, Hochschulen und Arbeitgeber mit hoher Lebensqualität – urban, grün, gut angebunden.

Interessantes in Wittmund

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Wittmund auf der Karte – Orientierung

Kompakte Orientierung Zentrum, Grünräume, Verkehr und Freizeitorte.

Zentrum
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Grünräume
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Verkehrsknoten
– Bahnhof/Bus, Hauptachsen.

Freizeit & Kultur
– Sport, Bühnen, Museen.

Ur- und Frühgeschichte

Epochen, Ereignisse & Entwicklungen – kompakt erklärt. Epochen, Ereignisse & Entwicklungen – kompakt erklärt. Stadt am Wasser mit viel Grün: Eilenriede, Maschsee, Leineaue – plus kurze Wege in die Innenstadt.

Frühzeit & erste Erwähnungen
– archäologische Spuren, frühe Siedlungen, erste Urkunden.

Namensdeutung & Zugehörigkeiten
– Herkunft des Ortsnamens, Herrschaften, Ämter.

Wandel bis heute
– Wirtschaft, Infrastruktur, Bevölkerung und Alltagsleben.

Wirtschaft & Hochschulen in Isenbüttel

Mittelalter

Epochen, Ereignisse & Entwicklungen – kompakt erklärt. Epochen, Ereignisse & Entwicklungen – kompakt erklärt. Starke Arbeitgeber, hervorragende Ausbildung und Forschung von Medizin bis Maschinenbau.

Frühzeit & erste Erwähnungen
– archäologische Spuren, frühe Siedlungen, erste Urkunden.

Namensdeutung & Zugehörigkeiten
– Herkunft des Ortsnamens, Herrschaften, Ämter.

Wandel bis heute
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Wirtschaft & Hochschulen in Isterberg

Wittmund kompakt – Orientierung & Einordnung

Wir kennen Wittmund – kurze Wege, starke Quartiere, viel Grün.

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Warum Wittmund im Alltag überzeugt

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  • CheckmarkGrün- und Freiräume in der Umgebung
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  • CheckmarkOptionen für Miete, Kauf & Kapitalanlage

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Neuzeit bis 1744

Von 1522 bis zu seinem Tod 1540 war Balthasar von Esens Häuptling der ostfriesischen Herrlichkeiten Esens, Stedesdorf und Wittmund und damit Herrscher des Harlingerlandes. Balthasar verstarb ohne Nachkommen, und so fiel das Harlingerland an Graf Johann II. von Rietberg, den Sohn von Balthasars Schwester Onna von Esens. Johann II. war mit Agnes Gräfin von Bentheim-Steinfurt verheiratet. Das Paar hatte zwei Töchter. Im Jahr 1557 wurde Johann II. vom Niederrheinisch-Westfälischen Reichskreis aufgrund mehrerer Vergehen zu Haft verurteilt, in der er 1562 verstarb. Deshalb übernahm 1557 die Gräfin Agnes für ihre Töchter die Regierung. Im Jahr 1567 erteilte sie als Regentin Agnes Gräfin Rietberg dem Flecken Wittmund das Stadtrecht. Im 17. Jahrhundert verfielen diese Stadtrechte wieder und wurden erst 1929 erneut verliehen. Im Jahr 1584 wurde der Ort auf einer Karte Witmondt genannt. Später erhielt er im Rahmen der gräflichen Neuordnung eine Ämterverfassung und wurde als Amt geführt. Erst 1600 fiel das Harlingerland, also auch Wittmund, durch politische und familienbedingte Zusammenschlüsse endgültig an Ostfriesland. Im Berumer Vergleich, einem am 28. Januar 1600 auf Burg Berum zwischen dem Grafen Enno III. und dem Hause Rietberg abgeschlossenen Vertrag, wurden die Abtretung des Harlingerlands und die Modalitäten der finanziellen Entschädigung geregelt. Im Jahr 1607 erhielt Wittmund das Marktrecht von Graf Enno III. Das Harlingerland blieb dem Grafen hörig. Landstände, wie sie sich in Ostfriesland herausgebildet hatten und die 1611 im Osterhusischen Akkord ihre Rechte sichergestellt sahen, gab es im Harlingerland nicht. Stattdessen wurde in Esens eine fürstliche Kanzlei für die Verwaltung des Landstrichs eingerichtet. Gleichwohl zählte das Harlingerland zur Grafschaft Ostfriesland. Im Dreißigjährigen Krieg war Ostfriesland zwar nicht Schauplatz von Kampfhandlungen, wurde jedoch von Truppen als Ruheraum genutzt. Dreimal (1622–1624, 1627–1631 und 1637–1651) zogen fremde Truppen nach Ostfriesland ein, worunter auch das vorliegende Gebiet zu leiden hatte. Besonders stark betroffen war die Region von der Besetzung durch die Mansfelder (1622–1624). Während des Krieges brach in Ostfriesland auch die Pest aus, Todeszahlen für das vorliegende Gebiet sind jedoch nicht dokumentiert. Im 17. Jahrhundert wurden weite Teile der Harlebucht wieder dem Meer abgerungen. Nacheinander wurden der Werdumer Altengroden (1617), der Enno-Ludwigs-Groden (bis 1658), der Klein-Charlottengroden (bis 1677), der Groß-Charlottengroden (bis 1679) und schließlich der Sophiengroden (bis 1698) gewonnen. Teile des eingedeichten Landes lagen auf oldenburgischem Gebiet, der Landzuwachs wurde gemeinsam bewirtschaftet und gemäß der Vereinbarung der Goldenen Linie auf die beiden Länder aufgeteilt. Dementsprechend wurde die Anlage eines neuen Siels als Entwässerungsdurchlass nötig: Auf das alte Funnixer Siel folgte 1658 das neue Funnixer Siel. Im 16. und 17. Jahrhundert entstand in Ostfriesland der Typus des Gulfhauses. Hintergrund waren Landgewinnungsmaßnahmen und verbesserte Entwässerung in den Marschen, die einen intensiveren Ackerbau ermöglichten. Damit stieg der Platzbedarf für (Getreide-)Lagerflächen auf den Höfen, dem durch den Bau der Gulfhäuser entsprochen wurde. In den Marschen nördlich der Kernstadt wurde dieser Haustyp infolge der in guten Jahren reichen Ernten zumeist in größerer Bauweise errichtet. Die benötigten Backsteine wurden zumeist im Feldbrand hergestellt. Von der Weihnachtsflut 1717 war Wittmund in starkem Maße betroffen. Nach einer zeitgenössischen Übersicht des Prädikanten Jacobus Isebrandi Harkenroth kamen im Amt Wittmund, das den Großteil des heutigen Stadtgebietes umfasste, 373 Menschen in den Fluten um. Fast 1500 Stück Vieh (Rinder, Pferde, Schweine und Schafe) ertranken. 86 Häuser wurden von den Wassermassen komplett und weitere 325 teilweise zerstört. Im Jahr 1729 wurde der nächste Groden, der Carolinengroden, eingedeicht. An seiner Nordspitze wurde wiederum ein neuer Sielort Carolinensiel angelegt, der in den folgenden 150 Jahren – von Schwankungen unterbrochen – einen wichtigen Platz unter den ostfriesischen Hafenorten einnahm. Um den Ort zu besiedeln, ließ der Landesherr sogar in niederländischen Zeitungen inserieren, um geeignete Interessenten anzuwerben. Im neuen Groden wurden 1730 bereits mehr als 20 Grundstücke in Erbpacht ausgegeben.
Mobilität & Wege in Jade

Erste preußische Herrschaft (1744–1806)

Im Jahr 1744 fiel Ostfriesland durch eine Exspektanz an Preußen. Damit endete auch die unterschiedliche verfassungsrechtliche Stellung des Harlingerlandes innerhalb Ostfrieslands. Die Kanzlei in Esens wurde aufgelöst. In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts entwickelte sich Wittmund für mehr als ein Jahrhundert zum Mittelpunkt des ostfriesischen Pferdehandels, eine Funktion, die bis dahin Weener zugekommen war. Pferde wurden von dort bis nach Süddeutschland, Belgien, Frankreich und Italien verkauft. Der französische Revolutionskrieg von 1793 bis 1795 und der anschließende Friede von Basel begünstigten die ostfriesische Schifffahrt, die unter der neutralen preußischen Flagge fuhr. Die landwirtschaftlichen Erzeugnisse der Region wurden vornehmlich in die Niederlande und nach England ausgeführt. Davon profitierten vor allem die Marschen im Norden Wittmunds, aber auch der Hafen- und Sielort Carolinensiel als Umschlagplatz, der einen enormen Aufschwung verzeichnete: „Durch den lebhaften Handelsverkehr überflügelte Carolinensiel in wirtschaftlicher Hinsicht rasch seine Nachbardörfer.“ Dieser Aufschwung lässt sich auch an den Einwohnerzahlen ablesen: Waren 1758 in Carolinensiel erst rund 200 Einwohner zu verzeichnen, stieg die Zahl bis 1793 auf 749 und bis 1821 (trotz zwischenzeitlicher wirtschaftlicher Rückschläge) auf 1618. Ausdruck der zunehmenden Bedeutung des Ortes ist auch ein Sakralbau. Die Kirche wurde am 20. Oktober 1776 geweiht. Bereits 1765 wurde der Friedrichsgroden eingedeicht. Unmittelbar nördlich von Carolinensiel entstand an der Mündung der Harle die neue Friedrichsschleuse, die weiterhin die Zufahrt zum Hafen erlaubte. Groden und Schleuse wurden nach Friedrich dem Großen benannt. Im Süden und Westen des Stadtgebiets, das gegen Ende des 18. Jahrhunderts noch großräumiger von Niedermoor und vor allem Heide bedeckt war, setzte eine zunehmende Kolonisierung dieser Ödflächen ein. So entstand im Bereich Leerhafe etwa ab 1796 Rispelerhelmt als Reihensiedlung auf einem schmalen Sandrücken, der ins Wiesmoor hineinragte. Bis 1823 stieg die Zahl der Einwohner langsam auf 23 Kolonisten, die in vier Häusern lebten. Auch im Ortsteil Müggenkrug begann am Anfang des 19. Jahrhunderts eine verstärkte Besiedlung, die die Zahl der Einwohner bis 1823 auf 70 steigen ließ. Neu besiedelt wurden in diesem Zeitraum auch die Orte Upstede, Negenbargen und Jackstede in der Gemarkung Burhafe. „Die Siedler kamen zum größten Teil aus den Nachbardörfern. Es waren in der Regel Arbeiter und Warfbesitzer der nächsten Geestgemeinden.“
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Von Holland zu Hannover (1806–1866)

Nach dem Frieden von Tilsit fiel Wittmund 1806 zunächst an das Königreich Holland, nach dessen Einverleibung durch Frankreich 1811 an das Napoleonische Kaiserreich. Nach dem fehlgeschlagenen Russlandfeldzug Napoleons kam es im benachbarten Oldenburger Land zu einer spontanen Erhebung von Bauern gegen die Franzosen, die auf Wittmunder Gebiet übergriff. Am 24. März 1813 gab es im Süden Wittmunds bei Rispel ein Gefecht zwischen Aufständischen und den französischen Besatzern, das diese für sich entschieden. Fünf Bauern kamen dabei ums Leben. Nach den Napoleonischen Kriegen fiel Wittmund nach einem kurzen preußischen Intermezzo (1813–1815) mit dem gesamten Ostfriesland zum Königreich Hannover. Zwei Jahre später folgte eine Ämterreform, die das heutige Stadtgebiet betraf. Die Ortschaft Ardorf wurde aus dem Amt Aurich ausgegliedert und dem Amt Wittmund zugeordnet. Gleichermaßen folgte die Ausgliederung der Ortschaft Leerhafe mitsamt Umgebung, darunter der heutige Ortsteil Hovel, aus dem Amt Friedeburg und die Eingliederung ins Amt Wittmund. Die drei heutigen Ortsteile im Süden des Stadtgebiets zählen aus diesem Grund nicht zum historischen Harlingerland, der Rest des Stadtgebiets hingegen schon. Die letzte große Sturmflut 1825 an der ostfriesischen Nordseeküste führte zu umfangreichen Deichbrüchen. Auch im Wittmunder Marschgebiet standen viele Höfe und Ländereien unter Wasser. Wirtschaftlich schwächere Bauern sahen sich daraufhin gezwungen, ihren Hof an finanzkräftigere Standesgenossen zu verkaufen oder an Städter, die die Höfe als Kapitalanlage sahen und sie in Zeitpacht weitergaben. Für das Jahr 1843 sind im Kernort Wittmund 297 Häuser mit 1999 Einwohnern dokumentiert. Es gab eine Branntweinbrennerei, vier Bierbrauereien, zwei Kattundruckereien und drei Kalkbrennereien sowie mehrere Viehhandlungen, Baumaterialienhandlungen, Töpfereien und eine Wein- und Kornhandlung. Als im Königreich Hannover 1859 eine Ämterreform vorgenommen wurde, fiel das Amt Friedeburg an das Amt Wittmund.
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Erneut zu Preußen: Kaiserreich

Ab 1866 war Ostfriesland erneut ein Teil Preußens. Als das nächstgelegene preußische Gebiet war Wittmund von 1873 bis 1919 als Aufsichtsbehörde für das Königliche Preußische Jadegebiet am Jadebusen zuständig. Preußen hatte dort mit dem Jade-Vertrag vom 20. Juli 1853 ein 313 Hektar großes Gebiet zur Errichtung eines Stützpunktes für die preußische Marine gekauft. Am 17. Juni 1869 erhielt das Gebiet den offiziellen Namen Wilhelmshaven. 1873 erhielt Wilhelmshaven die Stadtrechte und gehörte von da an als Exklave zunächst zum Amt Wittmund, später zum Landkreis Wittmund (bis 1919). Das Land Preußen übernahm zunächst die Ämtergliederung mit den bestehenden Ämtern Aurich, Berum, Emden, Esens, Leer, Stickhausen, Weener und Wittmund. Ab 1884 erfolgte der Übergang des Ämterwesens in die Landkreisstruktur. In Ostfriesland entstanden die Landkreise Aurich, Emden, Leer, Norden, Weener und Wittmund sowie die kreisfreie Stadt Emden. Der zentral innerhalb des Kreises gelegene Flecken Wittmund wurde am 1. April 1885 Sitz des Landkreises Wittmund (gebildet aus den Ämtern Esens und Wittmund), obwohl Esens nicht nur historisches Zentrum des Harlingerlandes war, sondern zu jenem Zeitpunkt auch Stadtrechte besaß und der größere Ort war (2283 Einwohner gegenüber 1901 in Wittmund). „Auf lokaler Ebene angestellte Überlegungen darüber, ob Esens, Wittmund oder gar Wilhelmshaven Sitz der neuen Kreisverwaltung sein sollte, entschied der Oberpräsident [in Hannover] am 22. Mai 1884 kurzerhand mit der Feststellung: Daß der Landrath des Kreises Wittmund seinen Sitz in dem gleichnamigen Orte zu nehmen haben wird, betrachte ich außer Zweifel.“ Das Kreishaus in Wittmund entstand 1901, bis dahin war die Kreisverwaltung im heutigen Amtsgerichtsgebäude untergebracht. Ebenfalls 1901 kam es zur Bildung einer eigenständigen Gemeinde Hovel, die vorher zur Gemeinde Leerhafe gehört hatte. Bei ihrer Gründung hatte die Gemeinde Hovel knapp 13 Quadratkilometer Fläche und 469 Einwohner. Bis zu den Kommunalreformen um 1970 blieb dies die letzte große Veränderung im geografisch-administrativen Bereich des Stadtgebiets. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts entstanden auf dem Kreisgebiet mehrere Forsten, darunter auch in Wittmund. Hintergrund war die Auflösung der staatlichen Schäferei Hohehahn (1865). Bis dahin hatte auf den Heideflächen eine große Zahl von Schafen geweidet. Nach der Einstellung des Schäfereibetriebs wurden die Flächen aufgeforstet. Nach dem Abschluss der Aufforstungsmaßnahmen wurde der Wittmunder Wald 1893 zum Staatsforst erklärt. Aufgeforstet wurde zudem der Collrunger Forst im äußersten Südwesten des Stadtgebietes. Der Hafenort Carolinensiel verlor in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts mehr und mehr an Bedeutung. Hauptgrund war das Aufkommen des Dampfschiffes, das den Segler ablöste. Der Hafen konnte die größeren Schiffe nicht mehr bewältigen, da das Fahrwasser zu wenig Tiefgang aufwies und nur mit hohen Kosten hätte ausgebaut werden können. Waren 1879 noch 40 Schiffe im Sielort beheimatet, sank die Zahl auf 20 im Jahre 1885 und auf sechs im Jahre 1895. Politisch waren während des Kaiserreiches die Liberalen und in erster Linie die Nationalliberalen tonangebend. Entsprechend dem geringen Industrialisierungsgrad in Wittmund entstand ein sozialdemokratischer Arbeiterverein erst 1908. Allerdings wirkten sich die Nähe zur Hafenstadt Wilhelmshaven und die Pendlerströme dorthin positiv auf die Bildung einer sozialdemokratischen Vereinigung aus. Der Ausbruch des Ersten Weltkrieges bedeutete für Wittmunder Männer die Einberufung in das Ostfriesische Infanterie-Regiment Nr. 78. Während des Krieges entstand ab 1916 auf einem zuvor einem Waldbrand zum Opfer gefallenen Teilstück des Wittmunder Waldes der Fliegerhorst Wittmundhafen. Dort waren Zeppeline stationiert. Etwa 600 Militärangehörige rückten in die neu entstandene Garnison ein.
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Weimarer Republik

Einige Tage nach dem Beginn der Novemberrevolution, die nur wenige Kilometer von Wittmund entfernt, auf der Schillig-Reede vor Wilhelmshaven, ihren Anfang nahm, entstand in Wittmund am 10. November 1918 ein Soldatenrat. Er wurde gebildet von Angehörigen der in Wittmundhafen stationierten Fliegereinheiten. Ein Arbeiterrat gründete sich am 14. November in einer Wittmunder Gaststätte, etwa 600 Personen nahmen an der Gründung teil. Er diente in erster Linie der Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung und war weniger als in anderen Orten von Mitgliedern der USPD und der SPD dominiert, vielmehr waren auch ein Landwirt, ein Rechtsanwalt und ein Beamter vertreten, neben Arbeitern zudem drei Handwerksmeister für die produzierenden Stände. „So ist es auch nicht verwunderlich, daß sich die Mitglieder des Rates zum großen Teil decken mit den Mitgliedern der Fleckensvertretung vom März 1919.“ Auch in Carolinensiel hatte sich ein Arbeiter- und Soldatenrat gebildet. Die Arbeiter- und Soldatenräte wurden am 25./26. Februar 1919 aufgelöst. Bei den ersten Wahlen zur Weimarer Nationalversammlung 1919 kamen die Parteien der Weimarer Koalition auf rund 80 Prozent der Stimmen. Davon holte die DDP alleine die absolute Mehrheit der Stimmen im gesamten Landkreis, der also vorrangig linksliberal wählte. Auch bei der Wahl zur preußischen Landesversammlung eine Woche später errang die DDP den Sieg. Herausragende Ergebnisse holte sie im Kernort Wittmund mit 61,8 Prozent und im späteren Ortsteil Eggelingen mit 70 Prozent. Doch bereits bei der Reichstagswahl 1920 brachen die Linksliberalen ein und fielen von der absoluten Mehrheit im Landkreis auf 17 Prozent, während sie im Kernort Wittmund immerhin noch 30,3 Prozent errangen. Zugute kam dies vor allem der nationalliberalen DVP und teils auch der DNVP. Die Sozialdemokratie spielte in Wittmund nur eine untergeordnete Rolle, die SPD kam auf 5,5 Prozent der Stimmen in Wittmund, während es kreisweit etwa 10 Prozent waren. Beide Ergebnisse blieben aber weit hinter den reichsweiten Ergebnissen der Partei zurück. „Erstaunlicherweise“ gab es 1920 im bürgerlich-liberalen Wittmund auch eine Parteisektion der KPD, allerdings mit überschaubarem Zulauf. Ab etwa 1923 fand im Landkreis Wittmund ein spürbarer Schwenk nach rechts statt. In jenem Jahr wurden im Kreis mehrere Ortsgruppen des Stahlhelms gegründet, in der Kreisstadt am 30. Januar 1923. Dieser Bund der Frontsoldaten fand in den nächsten Jahren enormen Zulauf, ebenso die Jugendorganisation Jungstahlhelm. Eine Ortsgruppe wurde auch in Carolinensiel gegründet, im Folgejahr zudem in Burhafe und Buttforde. Der Stahlhelm war vor allem in den Ortschaften nördlich von Wittmund aktiv, während südlich der Kreisstadt in den Folgejahren die NSDAP schnell zur führenden Kraft im rechtsradikalen Spektrum wurde. Bei der Reichstagswahl im Mai 1924 trat im Landkreis Wittmund erstmals der Völkischsoziale Block in Erscheinung, ein Zusammenschluss aus Deutsch-Völkischer Freiheitspartei und NSDAP. Ein Kreisverband wurde am 26. April 1924 ins Leben gerufen. Bei den Völkischen trat in den Folgejahren der Lehrer Heinrich van Dieken aus Carolinensiel als einer der Hauptredner in Erscheinung. Die Wahl im Mai erbrachte den Völkischen einen Stimmenanteil von 46,4 Prozent. Hinzu kamen weitere 14,6 Prozent der Stimmen für die DNVP, so dass die extreme Rechte im Landkreis insgesamt etwa 61 Prozent der Stimmen holte. Besonders hohen Zulauf hatten die Völkischen im Süden des Landkreises, neben den Orten der heutigen Gemeinde Friedeburg auch im Süden Wittmunds: In Ardorf wählten 74,6 Prozent die Völkischen, in Leerhafe insgesamt 78,4 Prozent. Die Hochburgen der Rechten lagen fast ausnahmslos in den Geest- und Moorgebieten, wo Kleinbürgern sowie Klein- und Mittelbauern im Gefolge der Inflationskrise „die wirtschaftliche Existenzsicherheit unter den Füßen wegzuschwimmen begann“. Die Ausnahme bildete der Küstenort Carolinensiel, wo der erwähnte Lehrer van Dieken aktiv war. Die ehemals starke DDP konnte sich lediglich im Kernort Wittmund noch einigermaßen halten und wurde mit 17,5 Prozent zweitstärkste Kraft hinter den Völkischen, ansonsten blieb sie im heutigen Stadtgebiet ohne Belang. Von einer Versammlung der NSDAP im Kernort Wittmund war im März 1929 zu lesen. Im Februar 1930 gründete sich schließlich eine Ortsgruppe. 1931 folgten Ortsgruppen in Ardorf und Leerhafe, im Jahr darauf in Willen. Nach Gründung der ersten SA-Verbände kam es im Februar 1931 zu einem Aufmarsch von NSDAP und SA auf dem Wittmunder Marktplatz. Zwischen den Rechten und SPD-Anhängern kam es in den Endjahren der Weimarer Republik mehrfach zu Zusammenstößen, so etwa 1930 bei einer SPD-Veranstaltung mit dem Leeraner Reichstagsabgeordneten Hermann Tempel. Auch mit der – ohnehin im Landkreis Wittmund recht unbedeutenden – KPD kam es zu Zusammenstößen, so bei einer Saalveranstaltung 1932 in Buttforde, bei der sich 20 Kommunisten ungefähr 300 Rechten gegenübersahen. Dort blieb es bei verbalen Scharmützeln. Unterstützung erhielten die Rechten schon seit Mitte der 1920er Jahre von der führenden Lokalzeitung Anzeiger für Harlingerland, die sich durch einseitige Berichterstattung hervortat und dies im November 1932 mit dem Beitrag kommentierte: „(…) daß wir dem nationalsozialistischen Gedanken von Vornherein Achtung erwiesen haben, schon in einer Zeit, als er von sehr wenigen verstanden und gebilligt wurde.“ Daneben waren auch einzelne Lehrer und mehrere Pastoren, die später den Deutschen Christen beitraten, im Sinne der Völkischen und später der Nationalsozialisten aktiv. Dementsprechend verbuchten die Nationalsozialisten gegen Ende der Weimarer Republik im Landkreis Wittmund einige ihrer besten Ergebnisse in der Provinz Hannover und teils darüber hinaus. Das Jahr 1929 brachte für Wittmund die erneute Verleihung der Stadtrechte, nachdem sie diese bereits um 1500 besessen, jedoch in der Folgezeit wieder verloren hatte und bis dahin als Flecken galt. Seither ist Wittmund auch kommunalrechtlich die Kreisstadt des Landkreises.
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Nationalsozialismus

Am Abend des 30. Januar 1933, dem Tag der „Machtergreifung“, veranstalteten rund 150 SA-Angehörige einen Fackelzug durch die Wittmunder Innenstadt. Vor der Reichstagswahl im März 1933 hatten die lokalen SPD- und KPD-Vertreter im Landkreis Wittmund noch versucht, eine Einheitsliste der beiden Arbeiterparteien aufzustellen. Dies wurde den lokalen KPD-Funktionären von deren Bezirksleitung in Bremen jedoch ausdrücklich untersagt. Bei der Reichstagswahl im März errang die NSDAP im Kreis Wittmund 71 Prozent der Stimmen, zusammen mit der DNVP kam sie auf 86 Prozent. Die NSDAP-Funktionäre ließen daraufhin sämtliche Rathäuser in den Gemeinden des Kreises besetzen, was ohne Widerstand geschah. Rund 150 SA-Männer zogen am Morgen des 6. März zum Wittmunder Rathaus und besetzten das Gebäude. Auch auf kommunaler Ebene sicherten sich die Nationalsozialisten Einfluss, wenn es auch bei den Wahlen zur Stadtverordnetenversammlung und zum Kreistag weiterhin Einzelpersonen oder lokale Listen in die Kommunalvertretungen schafften. In der ersten Stadtverordnetenversammlung in Wittmund am 30. März 1933 wurde beschlossen, mehrere Straßen umzubenennen, darunter die Bahnhofstraße in Adolf-Hitler-Straße, sowie Hitler die Ehrenbürgerschaft zu verleihen. Neben dem Landrat blieb auch der Bürgermeister im Amt, da beide den Nationalsozialisten zuvor nicht allzu unangenehm aufgefallen waren. Juden sahen sich nach 1933 zunehmender Verfolgung ausgesetzt, was sie zur Emigration veranlasste. Der letzte Prediger, Lehrer und Chasan, Abraham Straßfeld, wanderte am 27. März 1935 mit seiner Familie in die USA aus. Die Synagoge wurde im Juni 1938 von der jüdischen Gemeinde an einen Kaufmann auf Abbruch verkauft, so dass sie bei den Novemberpogromen 1938 schon nicht mehr vorhanden war. Andere Häuser von Juden wurden bei den Pogromen aufgebrochen und geplündert. 20 Gemeindeglieder wurden zusammengetrieben und anderntags zusammen mit etwa 200 anderen jüdischen Ostfriesen nach Oldenburg gebracht, von wo aus sie ins Konzentrationslager Sachsenhausen deportiert wurden. Erst nach und nach wurden sie wieder freigelassen. Die Jüdische Gemeinde löste sich nach den Pogromen schnell auf. Am 16. April 1940 wurde Wittmund vom Kreisoberinspektor für „judenfrei“ erklärt. Zwei Einwohner Hovels wurden während der NS-Zeit wegen einer erbbedingten Gehbehinderung zwangssterilisiert. Im Ortsteil Leerhafe kam es nachweislich zu zwölf Zwangssterilisationen. Die Aufrüstung der Wehrmacht ging auch an Wittmund nicht vorbei. Zum zweiten Mal nach 1916 wurde der Fliegerhorst Wittmundhafen Standort eines fliegenden Verbandes. Dort waren seit Ende der 1930er Jahre Jagdflugzeuge der Luftwaffe stationiert, seit 1944 auch das erste Flugzeug, das die 1000-km/h-Marke durchbrach, der raketengetriebene Abfangjäger Messerschmitt Me 163. Während des Zweiten Weltkriegs gab es auf dem Stadtgebiet verschiedene Kriegsgefangenenlager, in denen Angehörige mehrerer Nationalitäten untergebracht waren. In Burhafe waren beispielsweise 42 Russen und 60 Franzosen interniert, in Blersum zwischen 18 und 28 Personen, 80 Prozent Belgier und 20 Prozent Franzosen. In Buttforde existierte ein Gefangenenlager für 60 Franzosen. Auch in weiteren Ortsteilen bestanden solche Lager. Die Insassen wurden zumeist in der Landwirtschaft eingesetzt. Der Fliegerhorst Wittmundhafen war mehrfach Ziel von alliierten Bombereinheiten. Bei Bombenabwürfen wurden auch umliegende Ortschaften in Mitleidenschaft gezogen, zumeist durch „verirrte“ Bomben. Der Kernort selbst wurde im Gegensatz zum benachbarten Esens nicht Ziel eines direkten Angriffs. Im Stadtgebiet, unter anderem in Asel, wurden Ausgebombte aus Wilhelmshaven in Notunterkünften untergebracht. Das Kriegsende verlief auf dem heutigen Wittmunder Stadtgebiet kampflos. Kanadische und polnische Einheiten waren bis Anfang Mai 1945 in den Raum Großefehn, zirka 15 Kilometer südwestlich von Wittmund, vorgedrungen. Nach der Kapitulation der Wehrmacht wurden in Ostfriesland nördlich des Ems-Jade-Kanals, also auch im Wittmunder Stadtgebiet kriegsgefangene deutsche Soldaten untergebracht, die erst nach und nach heimkehren konnten.
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Nachkriegszeit

Der Landkreis Wittmund nahm nach dem Zweiten Weltkrieg eine große Zahl von Heimatvertriebenen und Flüchtlingen aus den Ostgebieten des Deutschen Reiches auf. Davon waren nicht nur die Gemeinden im Moor und auf der Geest betroffen, sondern in hohem Maße auch die Marschgegenden. Sie waren aufgrund ihrer hohen landwirtschaftlichen Produktivität ein Ziel der Flüchtlinge, die sich dort eine stabile Ernährungslage erhofften. Durch zunehmende Mechanisierung gingen nach dem Krieg mehr und mehr Arbeitsplätze in der Landwirtschaft verloren. Damit folgte Wittmund einem allgemeinen Trend in Deutschland und anderen Ländern. Da die Stadt wie der gesamte Landkreis jedoch kaum industrialisiert war, gab es wenig Alternativen zur Arbeitsaufnahme vor der Haustür. Viele Flüchtlinge, die erst kurz zuvor in den Landkreis gekommen waren, verließen ihn wieder und gingen in prosperierendere Regionen. Nach dem Krieg nahm allerdings auch die Zahl der Auspendler mit dem Ziel Wilhelmshaven weiter zu. Hinzu kam ein Werk des Schreibmaschinenherstellers Olympia-Werke im Schortenser Stadtteil Roffhausen, das sich dort nach dem Krieg ansiedelte. Im Jahre 1965 waren in dem Werk Arbeitnehmer aus fast allen Dörfern des Kreisgebiets, vor allem dem östlichen und südlichen Teil, also auch aus dem Wittmunder Raum, beschäftigt. Zehn Prozent aller Olympia-Beschäftigten pendelten aus dem Landkreis Wittmund ein. In der Stadt Wittmund gab es bescheidene Ansätze einer Industrialisierung, unter anderem durch ein Zweigwerk des Reißverschluss-Herstellers Opti. Nachdem sich bereits 1956 ein Bade- und Verkehrsverein Carolinensiel gegründet hatte, wurde in den folgenden Jahrzehnten der Tourismus in dem Küstenort ausgebaut. Es entstanden Kureinrichtungen, neue Campingplätze, Hotels und Pensionen sowie Marinas. Auch ein Badestrand wurde westlich von Harlesiel aufgespült, wo ebenfalls 1956 die letzte Eindeichungsmaßnahme auf dem Stadtgebiet stattgefunden hatte. Die Rückgewinnung der Harlebucht war damit nach mehreren Jahrhunderten abgeschlossen. Das Harlesiel erhielt ein neues Schöpfwerk. Seit 1961 ist Wittmund erneut Garnisonsstadt. Zum dritten Mal in der Stadtgeschichte wurde ein Verband der Luftwaffe dorthin verlegt, das Jagdgeschwader 71, das noch dort stationiert ist. In den Ortsteilen des Stadtgebietes nahm nach dem Krieg die Zahl der landwirtschaftlichen und der gewerblichen Betriebe ab. Beispielsweise gab es in Buttforde 1950 noch 37 nichtlandwirtschaftliche Betriebe mit 77 Beschäftigten, 1970 hingegen nur noch 13 Betriebe mit 26 Beschäftigten. Im Jahre 2005 befanden sich in dem Ort nur noch sieben nichtlandwirtschaftliche Betriebe. Bei der Kommunalreform 1972 wurden 13 umliegende Orte nach Wittmund eingemeindet. Die Stadt wuchs damit auf ihre heutige Größe von rund 210 Quadratkilometern an. Nach der niedersächsischen Gemeindereform 1972 fand 1977 auch eine Kreisreform statt mit dem Ziel, kleine Landkreise zu größeren zusammenzuführen und leistungsfähigere zu schaffen. Der Kreis Wittmund wurde im Zuge dieser Reform mit dem (einwohnerstärkeren) Landkreis Friesland im Oldenburgischen zum neuen Landkreis Friesland verschmolzen, Kreisstadt wurde Wittmund anstatt Jever, der Kreisstadt des bisherigen Landkreises Friesland. Aufgrund von politischen und historisch bedingten Differenzen wurde 1980 nach einer Klage vor dem Niedersächsischen Staatsgerichtshof in Bückeburg die Reform wieder rückgängig gemacht. Der Landkreis Wittmund besteht seither wieder in den Grenzen von 1977, Kreisstadt blieb Wittmund.
Isenbüttel – Alltag & Wege

Namensentwicklung

Die heutige Schreibweise des Stadtnamens Wittmund ist seit 1434 bezeugt. Ältere Schreibweisen sind Wiedemund oder Wiedemundheim (um 1200) sowie Vytmunde oder Witmunde (um 1400). Über die Herkunft und Bedeutung des Namens gibt es eine Reihe von Theorien. Die Volksetymologie deutet Wittmund als Weite Mündung. Eine weitere Deutung versucht, den Stadtnamen vom friesischen Wytumna (Kleine Feuchtwiese) herzuleiten. Einen lateinischen Ursprung meinte der Heimatforscher Heinrich Heyers zu erkennen. Wittmund sei ein aus vitis (Dienststab eines römischen Centurios) und munitio (Befestigung) zusammengesetzter Ortsname. Er deute auf einen römischen Militärstützpunkt hin, der den Landweg zwischen Ems und Weser absicherte. Nach einer weiteren Erklärung geht Wittmund auf Wittumb zurück, einen weißen Turm, der seinen Standort auf dem Rickersberg bei Eggelingen hatte und als Seezeichen in der Harlebucht diente. Auch die Herleitung vom altfriesischen hwit (heilig) und munnek (Mönch) wurde in der Vergangenheit diskutiert. Die Vermutung, dass eine Person hinter dem Ortsnamen steckt, geht auf eine Urkunde aus dem 12. Jahrhundert zurück. Durch sie wurde eine von Friesen aus Wiedemundheim (Heim des Wiedemund) gemachte Schenkung an das Kloster Fulda beglaubigt.
Isenbüttel – Impression

Eingemeindungen

Wittmund und Aurich sind die beiden ostfriesischen Städte, die sich bei der Niedersächsischen Kommunalreform im Jahre 1972 am weitesten ausgedehnt haben. Sie sind daher auch die beiden flächengrößten Kommunen Ostfrieslands und grenzen erst seit der Kommunalreform direkt aneinander. Während die Ortsteile Asel und Eggelingen bereits am 1. Juli 1972 nach Wittmund eingemeindet wurden, kamen am 16. August 1972 auch Ardorf, Blersum, Burhafe, Buttforde, Harlesiel, Hovel, Leerhafe, Uttel und Willen hinzu. Die Gemeinde Harlesiel wurde bereits 1968 aus den Gemeinden Berdum, Carolinensiel und Funnix gebildet.
Mobilität & Wege in Jade

Einwohnerentwicklung

Zwischen den Anfängen des 19. und des 21. Jahrhunderts stieg die Einwohnerzahl der Stadt (bis 1929 Flecken) Wittmund sehr deutlich von 1615 im Jahre 1816 auf knapp 21.000 im Jahre 2011. Dies hatte im Wesentlichen zwei Gründe: zum einen beruhte es auf dem Zuzug von Heimatvertriebenen nach dem Zweiten Weltkrieg, der die Einwohnerzahl etwa verdoppelte; in noch viel deutlicherem Ausmaß machte sich die Eingemeindung von 13 neuen Stadtteilen (zuvor Umlandgemeinden) im Zuge der Kommunalreform 1972 bemerkbar, wodurch sich die Einwohnerzahl ungefähr verdreifachte. Seitdem ist Wittmund nur wenig gewachsen. Der Anstieg der Einwohnerzahlen zwischen 1793 und 1845 ist einerseits auf die Verbesserung der ärztlichen Versorgung zurückzuführen. Andererseits wurde in jener Zeit, besonders nach 1815, die Kolonisation der Moore wieder aufgenommen, die 1791 von der preußischen Verwaltung zunächst zurückgedrängt worden war. In den Moor- und Geestgegenden des Stadtgebietes stiegen dadurch die Einwohnerzahlen. Seit der Mitte des 19. Jahrhunderts führte dieser Bevölkerungsüberdruck allerdings zu höherer Ab- und Auswanderung, da die Arbeitsmöglichkeiten mit der Bevölkerungszunahme nicht Schritt halten konnten. Gleiches gilt auch für die Marschgebiete, wo die Landarbeiter zu wenig Beschäftigungsmöglichkeiten hatten. Dies führte während der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts zu einer Stagnation und zum Teil zum Rückgang der Einwohnerzahlen. Erst seit dem frühen 20. Jahrhundert nahmen sie wieder zu. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden auf dem Stadtgebiet mehrere Tausend Ostflüchtlinge aufgenommen. Auch sie fanden im folgenden Jahrzehnt jedoch nicht genügend Arbeitsmöglichkeiten, so dass viele wieder abwanderten. Der Tiefpunkt der Nachkriegszahlen wurde Anfang der 1960er Jahre erreicht, anschließend brachten neue Industrieansiedlungen in der Umgebung (vor allem in Wilhelmshaven/Schortens) neue Jobs. Die Einwohnerzahl auf dem Wittmunder Stadtgebiet stieg in den folgenden rund vier Jahrzehnten bis zur Jahrtausendwende leicht auf etwa 21.000 an, seitdem ist sie recht konstant.
Stadtteile in Insel Lütje Hörn – Überblick & Einordnung

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