Das denkmalgeschützte Continental-Hochhaus in Hannover

Continental Hochhaus Hannover 5 Continental Hochhaus Hannover 5

Das doppelte Wahrzeichen für Hannover

In den 1950er Jahren plante die Stadt ihren Aufbau mit neuen Projekten, die gute Architektur zeigen und städtebauliche Eckpunkte in Hannover setzen sollten. Um den Königsworther Platz in Hannover-Mitte entstanden nach Plänen des Architekten Ernst Zinsser und dem Leiter des Hochbauamtes, Werner Dierschke, namhafte und die Skyline bestimmende Gebäude.

Denkmal und Moderne im Hochhaus vereint

Die Bauphase lag zwischen 1951 und 1953. Das Continental-Hochhaus entstand mit 15 Etagen und einer Höhe von 65 Metern, mit anschließendem Direktionstrakt. Seine schwingende Eingangsüberdachung ist ergänzende Identifikation und typisch für den Architekturstil der Zeit um 1960.

Die Verwaltung des Reifenherstellers Continental AG nutzte das Haus, das 1953 das höchste Gebäude in der Bundesrepublik Deutschland war. Der Gebäudekomplex steht leicht zurückgesetzt und markiert die damals neu angelegte Stadteinfahrt von Westen. Praktisch, nüchtern, zurückhaltend – so lässt sich das Hochhaus beschreiben. Der Stahlskelettbau wendet sich bewusst ab von hochtrabender und protziger Architektur. Helle Spaltklinkerplatten und Naturstein sowie eine strenge Rasterung geben der Fassade ein einprägsames Aussehen.

Continental ergänzte 1966 Hochhaus und Direktionstrakt durch ein Gebäude für sein Rechenzentrum. In den 1980er Jahren erfuhr die frühe Architektur der Bundesrepublik eine neue Bedeutung und das Continental-Hochhaus steht seither unter Denkmalschutz. Mit der Übernahme 1995 durch die Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover wurde der Bürokomplex wesentlicher Teil im Universitäts-Campus.

Die Universität nahm umfangreiche Erneuerungen vor. Aus den ehemaligen Garagen entstand die Unimensa und die umgebauten Bereiche des Rechenzentrums nahmen die Bibliothek auf. Lehrende und Studierende der Fachbereiche Rechtswissenschaften, Wirtschaftswissenschaften, Sprach- und Literaturwissenschaften erhielten Arbeitsräume.

Ergänzt durch ein Hörsaalgebäude kennzeichnet das Continental-Hochhaus am Königsworther Platz 1 den modernen Conti-Campus in Hannover. Beliebt und zu festen Zeiten öffentlich zugänglich ist die 14. Etage des Gebäudes wegen seiner unglaublichen Aussicht auf die Stadt und die Herrenhäuser Gärten. Das Continental-Hochhaus vereint Wirtschafts- und Architekturgeschichte mit nachhaltigem Bauen.