Braukiste e. V. – Die Nanobrauerei im Schiffscontainer

Selbstverwirklichung in der Gemeinschaft

Mitten im westlichen hannoverschen Stadtbezirk Linden hat mit dem PLATZprojekt vor einigen Jahren ein gesellschaftliches Experiment begonnen: Selbstorganisation lautet das Stichwort, unter dem junge Menschen hier gemeinsam einen Teil ihrer Stadt aktiv und nach eigenen Bedürfnissen mitgestalten können. Ein Teil des Versuchsaufbaus mit offenem Ausgang ist die Braukiste e. V.: Hier verwandelt sich ein ehemaliger Schiffscontainer in eine kleine Brauerei zum Eigengebrauch.

Selbständige Hobbybrauer mit Starthilfe

Der Container der Braukiste e. V. ist trotz des weitläufigen PLATZ-Areals schon von weitem zu erkennen: Seine auffällige Dachbepflanzung in Form einer Hopfen-Pyramide lässt keinen Zweifel daran zu, dass es sich hier um ein Projekt mit Bezug zur Brauerei handelt. In den Jahren 2015 und 2016 erhielt der Schiffscontainer seinen Ausbau zu einer voll funktionsfähigen Brauerei von minimalistischen Dimensionen.

Das angedachte Konzept ist so simpel wie wirkungsvoll: Nach einem in die Braukunst einführenden mehrstündigen Kurs kann der Container von dessen erfolgreichen Absolventen angemietet werden. Auf diese Weise können sich Gleichgesinnte treffen, um an ihren eigenen Bierkreationen zu tüfteln und ihre handwerklichen Fertigkeiten im Bierbrauen zu verbessern. Dabei können sie auf eine bereits existierende Anlage zurückgreifen und müssen nicht selbst hohe Summen an Anschaffungskosten investieren.

Bei den angebotenen Kursen wird das Gemeinschaftsgefühl groß geschrieben: Mit einer geradezu familiären Teilnehmerzahl von fünf Personen ergibt sich ein Lernklima, in dem ein intensiver Austausch möglich ist. Auch die Wartezeiten bei der Bierherstellung werden genutzt: Aus dem übriggebliebenen Treber entsteht frisch selbstgemachtes Brot. Je nach Witterungsverhältnissen und Stimmung wird das erste selbstgebraute Bier im Anschluss beim gemütlichen Grillen genossen.