Otto der Große errichtete in der Stadt – natürlich mit Zustimmung des Papstes – ein Erzbistum, was die weitere Geschichte von Magdeburg maßgeblich beeinflusst hat. Zunächst ging es um die Missionierung der slawischen Gebiete, die Otto noch erobern sollte. Doch mit der Zeit der Salier verlor die Stadt ihre bedeutende Rolle für das Reich und das sächsische Herzogtum sukzessive ein Ende. Erst Erzbischof Norbert von Xanten sorgte dafür, dass Magdeburg wieder eine größere Rolle spielen konnte – und zwar in der Kirchenreformbewegung.
Doch die Zeit der Ottonen hat ihre Spuren hinterlassen: Otto II., der von 973 bis 983 regierte, sprachen den Händlern umfangreiche Reise-, Zoll- und Handelsprivilegien zu. Wie Thietmar von Merseburg als Chronist berichtete, entstand in der Folge eine selbstständige Kaufmannssiedlung. Bemerkenswert ist außerdem, dass die Einwohner Magdeburgs seit Anfang des 12. Jahrhunderts als Bürger beschrieben werden – und nicht als Händler. Wenn die Geschichte von Magdeburg thematisiert wird, darf ein Punkt nicht fehlen: das Magdeburger Stadtrecht. Erstmals urkundlich erwähnt wurde beispielsweise der Einsatz von Schöffen im Jahr 1129. Diese wurden den Schultheißen, die vom jeweiligen Burggrafen eingesetzt wurden, in der Gerichtsbarkeit zur Seite – die in der Stadt wachsende Oberschicht erhielt also einen wachsenden Einfluss. Ab 1160 verbreitete sich dieses Magdeburger Stadtrecht weit über die Grenzen hinaus.